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Quizsendungen

Konstante der deutschen Unterhaltungsindustrie

Quizsendungen sind seit vielen Jahrzehnten nicht mehr aus der deutschen Unterhaltungsindustrie wegzudenken. Vor dem Bildschirm zuhause erfreuen sie Zuschauer jeden Alters und sind auf mobilen Endgeräten aktueller denn je. Die Nutzer können unterwegs in der Bahn oder auf dem heimischen Sofa jederzeit miträtseln und so selbst zum Bestandteil eines Quiz werden.

Quizze gelten als Unterhaltung für Jung und Alt. Foto: Pixabay

Quizze gelten als Unterhaltung für Jung und Alt. Foto: Pixabay

Jeder kennt sie, viele lieben sie: "Wer wird Millionär?" ist wohl eine der beliebtesten Quizshows im deutschen Fernsehen. Schon seit 1999 begeistert die Sendung um Moderator Günther Jauch ein großes, wissbegieriges Publikum. Am 3. September 2019 feierte das Format des Privatsenders RTL 20-jähriges Bestehen. In dieser Zeitspanne konnten bisher 15 Kandidatinnen und Kandidaten als Sieger hervorgehen und den Gewinn von einer Million Euro (bzw. Deutscher Mark) mit nach Hause nehmen. Für den Erfolg eines Formats spielen dabei die Quizmaster als Aushängeschild der Show eine entscheidende Rolle: Ein charismatischer Moderator gilt insbesondere für die Zuschauer zuhause als Bezugsperson einer sich wiederholenden Show. Diese Position hat Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?" sehr erfolgreich eingenommen, was die Beliebtheit der Sendung in Deutschland erklärt. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zufolge ist der 63-Jährige nach wie vor der beliebteste TV-Quizmaster der Nation.

Informationsgehalt vor reinem Unterhaltungsfaktor

Die Wurzeln heutiger Quizsendungen liegen in den 1920er Jahren des US-amerikanischen Radios. Seitdem ist die Grundform unverändert, es ist ein Spiel aus Fragen und Antworten. Das Basiskonzept bleibt dabei sehr anpassungsfähig. In Deutschland nahm die Programmform insbesondere in den 1950er Jahren mit verschiedensten Quizformaten im Fernsehen an Fahrt auf, wie zum Beispiel mit der Sendung "Einer wird glücklich" oder der "Perry Como Show": Allgemeines Wissen war zu der Zeit sehr angesehen, sodass der Fokus lange Zeit auf reinen Wissensquiz mit hohem Informationsgehalt lag. Der Unterhaltungsfaktor für die Rezipienten war eher zweitrangig. Deutschland ist auch heute noch eine Wissensgesellschaft, wo Informationen als höchstes Gut gelten. Nicht nur deshalb entwickelte sich das Genre hierzulande anders als in den USA: Deutsche Quizsendungen blieben im Gegensatz zum Vorreiter-Land von einem Skandal verschont, sodass das einfache Konzept des Miträtselns bis heute überzeugt. In den USA wurden nämlich Kandidaten einer Sendung mit den Antworten der Quizfragen ausgestattet, was zu einem großen Aufsehen in der US-Mediengeschichte geführt hatte. 

Die Zukunft des Genres bleibt vielfältig

Das Format vieler Quizsendungen scheint jeden anderen Hype zu überdauern. Günther Jauch selbst bezeichnete das Genre einst als "Steinzeit-Fernsehen". Das Massenmedium hat mit Spiel- und Ratesendungen schon vor vielen Jahrzehnten das geschaffen, was über mobile Endgeräte wie dem Smartphone von Beginn ihrer Zeit an möglich war: Die Interaktion mit dem Rezipienten zuhause. Der interaktive Spielspaß funktioniert tatsächlich nicht nur im TV und im Hörfunk, sondern über diverse Apps auf dem Smartphone oder dem Tablet. Die Fernsehsender erkannten das Potenzial und übertrugen beliebte Quizshows aus dem Fernsehen als Spiele-Apps für das mobile Endgerät. So kann der Nutzer auch unabhängig von der Sendung "Wer wird Millionär?", "Quizduell", "Gefragt Gejagt" und Co. spielen. "Das Erste" hat eigens dafür eine App entwickelt: Mit der "ARD Quiz App" können die User während der Sendung live mitraten und gewinnen, sogar mit Spracheingabe.

Auch die ProSiebenSat.1 Gruppe startete mit "Quipp" Ende 2018 eine Live-Quizshow für das Smartphone und das Tablet. Mit der Live-Quiz App bringt das Medienhaus den Trend aus den USA nach Deutschland - im Live-Streaming für unterwegs oder zuhause. Täglich um 20 Uhr stellt ein Moderator zehn Fragen aus verschiedenen Kategorien wie Wissenschaft, Sport, Geschichte, Entertainment, Kunst oder Politik. Insgesamt 1.000 Euro werden pro Sendung unter den sogenannten "Quippstern" aufgeteilt, die alle Fragen richtig beantwortet haben. Allerdings ist die Idee, dass auch der Nutzer der App Geld gewinnt, nicht neu: Bei der Unterhaltungssendung der ARD "Wer weiss denn sowas" entscheiden die Zuschauer vor Beginn der Show, auf welches Team sie setzen. Wenn das gewählte Team den Sieg für sich entscheiden kann, geht der Gewinn aufgeteilt an diese Zuschauergruppe im Publikum.

Schließlich nimmt auch die Mediengruppe RTL das Jubiläum von "Wer wird Millionär?" zum Anlass, eine Neuerung für die Nutzer einzuführen: Künftig kann das mobile Live-Entertainment mit Hilfe von Smartspeakern gespielt werden, einer Spracherkennung als Funktion eines intelligenten persönlichen Assistenten.

Quellen:

  • Daserste.de
  • Presseportal.de
  • Prosiebensat1.de
  • Rtl.de
  • Stuttgarter-zeitung.de

Margarita Fangrat

VERÖFFENTLICHT AM

04. September 2019

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