Diese Website verwendet nur technisch notwendige Cookies. In der Datenschutzerklärung können Sie mehr dazu erfahren.

Zum Hauptinhalt springen
Logo, Startseite der Hochschule der Medien
Prof. Dr. Petra Grimm, Prof. Dr. Tobias O. Keber, Prof. Dr. Oliver Zöllner, Susanne Kuhnert bei Inauguration des Instituts für Digitale Ethik

Feierliche Inauguration des Instituts für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien (HdM)

Im Rahmen der Fachtagung IDEepolis 2014 „Anonymität und Transparenz in der Digitalen Gesellschaft“ wurde am 13.01.2014 das neue Institut für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien (HdM) feierlich eröffnet. Das einzige Institut seiner Art im deutschsprachigen Raum beschäftigt sich künftig mit der medienspezifischen Perspektive von Ethik.
Ein ethisch verantwortliches Handeln sei gerade im digitalen Zeitalter unerlässlich, erklärt Rektor Prof. Dr. Alexander W. Roos am Montagabend anlässlich der Eröffnung des neuen Instituts für Digitale Ethik (IDE) an der Hochschule der Medien (HdM).
Im Vordergrund soll der interdisziplinäre Austausch zwischen Medienwissenschaft, Medienpraxis und Medienpolitik stehen. Erklärtes Ziel des IDE ist es, künftig als Kompetenzzentrum eine Anlaufstelle für medienethische Expertise zu sein. „Das ist es, was das Institut auszeichnen soll: Von der Wissenschaft ins praktische Alltagshandeln kommen. Die Verknüpfung beider Bereiche steht dabei klar im Vordergrund“, sagt Roos weiter.

 

Das neue Institut für Digitale Ethik
Während der Eröffnungsveranstaltung an der HdM betont die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Petra Grimm die Notwendigkeit der Weiterentwicklung von der Medienethik hin zu einer Ethik der digitalen Medien. Die Professorin für Medienethik gehört neben dem Medienrechtler Prof. Dr. Tobias O. Keber und dem Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Oliver Zöllner zum dreiköpfigen Leitungsteam des neuen Instituts und unterstreicht die Vorreiterrolle der HdM im Bereich der angewandten Medienethik.
Wichtig ist allen drei Professoren, dass das IDE nicht als „keine Ad-hoc-Idee, geboren durch die NSA-Affäre, verstanden wird“, wie Prof. Dr. Petra Grimm weiter ausführt. Die Gründung eines eigenständigen Instituts, das an den Masterstudiengang Electronic Media angebunden ist und Studierende als künftige Medienschaffende im Modul „Digitale Ethik“ weiter für die Thematik sensibilisieren soll, ist demnach die logische Folge langjähriger und kontinuierlicher Arbeit der Professoren an der HdM auf diesem Bereich.

 

Grußworte zur Eröffnung
Durch die seit 2003 jährlich stattfindende Verleihung des studentischen Medienethikpreises META und die Herausgabe der „Schriftenreihe zur Medienethik“ setzt die HdM bereits seit über einem Jahrzehnt wichtige Akzente im Forschungs- und Lehrbereich „Medienethik“. Begleitet wurden diese Tätigkeiten stets vom ehemaligen HdM-Professor Dr. Rafael Capurro, der zur Institutseröffnung einige Worte an das Auditorium richtete. Bereits vor über zehn Jahren rief er das HdM-Medienethik-Symposium mit ins Leben. Capurro, langjähriges Mitglied im EU-Beirat für Ethik, engagiert sich in Zukunft im Beirat des Instituts.
Weitere Anregungen zum Thema gaben Thomas Langheinrich und Prof. Dr. Dieter Dörr – beide gehören ebenfalls zum Beirat des IDE. Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), wies in seiner Rede auf die nötigen moralischen und ethischen Grenzen für die digitale Medienwelt hin. Dörr, Professor für Medienrecht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ergänzte, dass Ethik und Recht seit jeher in einer engen Symbiose zueinander stünden. Darüber hinaus wies er auf den Aspekt der freien Meinungsäußerung und den Stellenwert eines ethisch verantwortungsbewussten Handelns innerhalb einer Demokratie hin.

 

„IDEepolis 2014″
Im Vorfeld der Institutseröffnung wurden auf der Fachtagung zum Thema „Anonymität und Transparenz in der Digitalen Gesellschaft“ verschiedene ethische Fragestellungen diskutiert. Die einzelnen Beiträge beschäftigten sich neben der Frage nach der digitalen Identität und den damit einhergehenden Einflüssen auf die Kommunikationsbeziehungen zwischen Menschen auch mit dem Verhalten in sozialen Netzwerken und den sich daraus ergebenden Handlungsgrenzen im Netz.
Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer das Zusammenspiel zwischen Anonymität und Transparenz im Internet: Erleichtert die Möglichkeit zur anonymen Meinungsäußerung die Kommunikation im Netz oder führt sie an einigen Stellen eher zu einer unsachgemäßen Kommunikation?
Mit der ersten Ausgabe von „IDEepolis“ wurde ein Einblick in die verschiedenen Forschungsfelder und -ansätze zur Digitalen Ethik gegeben. Zukünftig sollen Themen wie z. B. „Privacy Design“, „Ökonomisierung digitaler Kommunikation“ oder „Internet der Dinge“ aufgegriffen und diskutiert werden.



Stephanie Frank