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Schlemmer Beats

Wenn Triadische Puppen tanzen

Fast 100 Jahre ist es her, dass das "Triadische Ballett" vom Bauhaus-Künstler Oskar Schlemmer in Stuttgart uraufgeführt wurde. Gleichzeitig feierte das Bauhaus 2019 sein 100-Jahr-Jubiläum. Das nahm das Event Media-Team des Wintersemesters 2019/2020 der Hochschule der Medien (HdM) zum Anlass, am 14. Februar 2020 das "Triadischen Balletts" digitalisiert und in Form eines interaktiven Clubs in der Staatsgalerie Stuttgart zu präsentieren.

Mit Kurzführungen, einem Tanzworkshop, einem Fotostudio und einem Clubbereich mit DJ Waldtraut Lichter konnte man bei der Veranstaltungsreihe "Weekend Warm-up 2020" in der Staatsgalerie Stuttgart ein multimediales Kunsterlebnis, ganz im experimentellen Charakter von Oskar Schlemmers "Triadischem Ballett" erleben. Das haben sich rund 1.700 Besucher von Alt bis Jung nicht entgehen lassen.

Führungen durch die Ausstellung

Die sieben überbliebenen Originalkostümer sind in der Staatsgalerie ausgestellt. Foto: Ilkay Karakur
Die sieben überbliebenen Originalkostümer sind in der Staatsgalerie ausgestellt. Foto: Ilkay Karakur
Die Kurzführungen teilten sich in die Themenbereiche "Das Triadische Ballett" und "Bauhaus in der Staatsgalerie". In der Kurzführung zum "Triadischen Ballett" hatten die Besucher bis 24 Uhr Zeit, sich die sieben Figurinen von Oskar Schlemmer anzuschauen und mehr über sein Leben sowie das "Triadische Ballett" zu erfahren. Ursprünglich entwarf Oskar Schlemmer 18 Kostüme, jedoch wurden im Zweiten Weltkrieg elf Figurinen zerstört.

Allgemein war es für die Bauhaus-Künstler keine einfache Zeit unter dem nationalsozialistischen Regime, wie die Besucher in der Kurzführung "Bauhaus in der Staatsgalerie" erfuhren. So wurden sie von den Nationalsozialisten als entartet diffamiert und konnten ihre Kunst in Deutschland nicht weiter ausüben, weshalb viele der Bauhaus-Künstler in die USA auswanderten. "Mit der Führung wollen wir zeigen, dass das Bauhaus verschiedene Richtungen hat", darunter seien Handwerk, Malerei und Architektur mit den Schwerpunkten wie Surrealismus oder Kubismus, erklärte Lisa-Marie Hinderer.

Tanzen wie Schlemmers Figurinen

Die Besucher lernten bei dem Workshop "Schlemmer tanzen" wie Oskar Schlemmers Figurinen zu tanzen. Foto: Ilkay Karakurt
Die Besucher lernten bei dem Workshop "Schlemmer tanzen" wie Oskar Schlemmers Figurinen zu tanzen. Foto: Ilkay Karakurt
In Kooperation mit dem Bauhaus Dessau und dem Play Bauhaus-Team entstand der Workshop "Schlemmer tanzen". Torsten Blume zeigte den Teilnehmern, wie sie sich als Figurinen aus Schlemmers "Triadischem Ballett" zum Beat bewegen: Horizontale und vertikale Bewegungen, rundliche Bewegungen und kraftvolle Posen zu einem immer schneller werdenden Beat sind die Grundbausteine des Schlemmer-Tanzes. Um sich komplett in die Tänzer des "Triadischen Balletts" zu versetzen, setzten die Workshop-Teilnehmer Masken auf, die ihre Sicht einschränkten. Denn auch die Kostüme des "Triadischen Balletts" haben die Tänzer in ihren Bewegungen eingeschränkt: "Starre, den Körper zu marionettenhafter Bewegung zwingende Kostüme führen zur Konzeption eines von historischem Ballast befreiten Avantgardetanzes", heißt es auf der Website der Staatsgalerie.

Nachdem im Workshop ein Eindruck der Bewegungen der Schlemmer-Figurinen vermittelt wurde, hatten die Besucher im Fotostudio "Formengymnastik" die Möglichkeit, das Erlernte in nachgebauten Kostümen anzuwenden und ein Erinnerungsfoto mit nach Hause zu nehmen.

Beats bis spät in die Nacht

An den Säulen konnten sich die Besucher ihren eigenen Tänzer zusammenstellen. Foto: Ilkay Karakurt
An den Säulen konnten sich die Besucher ihren eigenen Tänzer zusammenstellen. Foto: Ilkay Karakurt
In der Stirling-Halle ließ dann das zwölfköpfige Event Media-Team der HdM die digitalisierten Figurinen tanzen. In ihrem Semesterprojekt haben sie eine multimediale Installation entwickelt und choreographiert, um Kunst, Bewegung, Licht und Sound zu einem immersiven Erlebnis zusammenzuführen. Ausgehend von Oskar Schlemmers "Triadischem Ballett" und seinen Bewegungsstudien haben die Studierenden Schlemmers Figurinen digitalisiert. Beruhend auf den Bewegungsmöglichkeiten, die die einzelnen Kostüme zulassen, wurden die Tanzstile choreographiert. Die Besucher der Veranstaltung konnten sich an drei Säulen ihre eigenen Tänzer zusammenstellen, dessen Namen sich von Bauhaus-Künstlern wie Willi Baumeister, Friedrich von Keller oder Margaretha ableiten. Im Nebenraum wurden die erstellten Figurinen mit Hilfe von fünf Beamern an die Wände des Clubbereichs projiziert, wo sie gemeinsam mit den Besuchern pausenlos bis drei Uhr nachts zu den Electronic Beats von Waldtraut Lichter tanzten.

Über das Projekt

DJ Waldtraut Lichter sorgte für die Electronic Beats. Foto: Niels Keller
DJ Waldtraut Lichter sorgte für die Electronic Beats. Foto: Niels Keller
"Schlemmer Beats" entstand in Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart, dem Bauhaus Dessau, dem Stuttgartmagazin Lift und der Studioproduktion Event Media der HdM. An der Studioproduktion waren zwölf Studierende aus vier Studiengängen - Audiovisuelle Medien, Computer Science and Media, Informationsdesign und Medienwirtschaft - unter der Leitung von Prof. Ursula Drees und Steffen Mühlhöfer beteiligt. Eingebunden war das Projekt zudem in das Forschungsprojekt "Digitale Wege ins Museum II" unter der Leitung von Prof. Dr. Sabiha Ghellal, in dem die Studierenden Maximilian Tränkner und Benjamin Schmiedel im Sommersemester 2019 den Grundstein für das Projekt gelegt haben.

"Schlemmer Beats war ein fantastischer Abend und ein großer Erfolg! Mit über 1.755 Besuchern wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Ganz herzlichen Dank an die HdM, vor allem an die Studierenden für ihre Ideen und ihr Engagement", resümierte Dr. Helga Huskamp, Leiterin der Kommunikation und Vermittlung der Staatsgalerie Stuttgart.

 

Foto Startseite: Niels Keller

Carolin Hilleke

VERÖFFENTLICHT AM

18. Februar 2020

KONTAKT

Prof. Ursula Drees

Professorin

Audiovisuelle Medien

Telefon: 0711 8923-2292

E-Mail: drees@hdm-stuttgart.de

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