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Auszeichnung

HdM-Produktion gewinnt LFK-Medienpreis

Zum 29. Mal wurde der Medienpreis der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) verliehen. Einer der Preisträger ist der Audiobeitrag "Gefangen im IS - wie einer Jesidin die Flucht nach Deutschland gelang“ von Svitlana Magazova, Julia Schuster und Şahin Kablan, Alumni der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart.

Aus dem Team waren Svitlana Magazova (links) und Julia Schuster (rechts) live vort Ort beim der Preisvergabe des LFK Medienpreis, Teamkollege Şahin Kablan wurde per Videoübertragung dazugeschalten. |  © Andreas Dalferth
Aus dem Team waren Svitlana Magazova (links) und Julia Schuster (rechts) live vort Ort beim der Preisvergabe des LFK Medienpreis, Teamkollege Şahin Kablan wurde per Videoübertragung dazugeschalten. | © Andreas Dalferth
Für ihren Audiobeitrag haben die ehemaligen HdM-Studierenden Svitlana Magazova, Julia Schuster und Şahin Kablan den LFK-Medienpreis 2020 in der Kategorie "Nichtkommerzielle Veranstalter, Fachhochschulen und Universitäten" erhalten. In dem 16-minütigen Beitrag geht es um die bewegende Geschichte der Jesidin Hêlîn (der Name wurde aus Sicherheitsgründen geändert) aus dem Nordirak. Darin spricht sie unter anderem über ihre Zeit in IS-Gefangenschaft, psychische Gewalt und Misshandlungen, die Flucht aus dem Irak und ihr jetziges Leben in Deutschland.

Von der Idee im HdM-Seminar bis zur Produktion

Die Idee zum Beitrag von Magazova, Schuster und Kablan entstand im Rahmen eines HdM-Seminars zum Thema Audiofeature im Jahr 2019. Beim gemeinsamen Brainstorming kam das Team dann auf die Situation der jesidischen Bevölkerung im Nordirak als Thema. "Şahin hat dieses Thema vorgeschlagen, weil seine Freundin einige Male im Nordirak war und dort gedolmetscht hat", erzählt Magazova. Die anderen Kommilitonen und der betreuende Professor fanden das Thema gut. Da es im Rahmen des Seminars nicht fortgeführt werden konnte, haben die ehemaligen Studierenden das Projekt dann auf eigene Faust umgesetzt.

Ein Herzensprojekt

Svitlana Magazova und Şahin Kablan nach dem Interview mit Dr. Michael Blume und Hizir Sedik im Staatsministerium.  | © Svitlana Magazova
Svitlana Magazova und Şahin Kablan nach dem Interview mit Dr. Michael Blume und Hizir Sedik im Staatsministerium. | © Svitlana Magazova
Die Arbeit an dieser Produktion war für die Drei selbst sehr emotional und sie sind  dankbar für die Offenheit der Protagonistin. "Wir finden das unfassbar mutig, dass Hêlîn mit uns gesprochen hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass man so offen über Themen spricht, wenn man so etwas erlebt hat", erklärt Magazova. Mit ihrem Beitrag wollten Magazova, Schuster und Kablan das Thema wieder in den Fokus rücken und andere Menschen darüber aufklären. "Wir haben von dem Genozid der jesidischen Bevölkerung im Nordirak nie so wirklich etwas mitbekommen. Sahin hat es auf die Agenda gebracht. Dass das stattfindet, war uns nicht so bewusst. Es war uns wichtig, unseren Beitrag an Hêlîns Perspektive aufzuhängen, ihre Geschichte zu erzählen und einen positiven Ausblick zum Ende zu haben", verdeutlicht Magazova. Daneben hat das Team auch Interviews mit dem Antisemitismusbeauftragten der baden-württembergischen Landesregierung Dr. Michael Blume, als Leiter des Projekts SOKO Nordirak und der Dolmetscherin Hizir Sedik geführt.

"Engagierter Journalismus mit Haltung"

An dem Projekt haben Magazova, Schuster und Kablan fast ein halbes Jahr gearbeitet und alle Aufgaben selbst übernommen. "Wir haben super viel recherchiert, die Interviews geführt, den Schnitt und auch das Technische selbst gemacht. Sahin hat Audiovisuelle Medien studiert und war da sehr fit", erklärt Magazova. Das Radiofeature wurde im Jahr 2019 beim Hochschulradio Stuttgart HORADS 88,6 gesendet. Im selben Jahr reichten die drei HdM-Alumni ihren Beitrag für den LFK Medienpreis 2020 ein. "Der Beitrag war für 2020 nominiert, wegen Corona wurde die Verleihung dann verschoben. Dass wir jetzt den Preis bekommen haben, ist schön. Wir haben tatsächlich nicht so damit gerechnet. Wir wussten schon, dass das Thema wichtig ist, und wir haben auch tolle Menschen dafür gewinnen können. Wir dachten aber, vielleicht wäre das etwas undifferenziert, weil es durchaus viel Journalismus mit Haltung ist, obwohl wir versucht haben, unterschiedliche Perspektiven und Seiten zu beleuchten", erzählt Magazova. Das Jury-Urteil lobte allerdings genau diesen Ansatz in der Begründung für die Preisvergabe: "Engagierter Journalismus mit Haltung - außergewöhnlich mutige, packende und emotionale Erzählung, die unglaublich nah an die Protagonistin herankommt. Absolut überzeugende Ausarbeitung eines berührenden Themas und höchstes journalistisches Niveau."

Medienpreisverleihung mit Livestream unter dem Motto "Your Media"

Der LFK Medienpreis 2020 wurde am 17. Mai 2021 im Palladium-Theater im SI-Centrum verliehen und per Livestream übertragen. Während der knapp vierstündigen Veranstaltung wurden insgesamt neun Preise für Hörfunk und Fernsehen sowie zum ersten Mal der "Sonderpreis für Gesellschaftliches Engagement" vergeben. Insgesamt setzten sich die ehemaligen HdM-Studierenden unter 27 Nominierungen aus rund 130 Einreichungen durch.

Titelbild: LFK / Andreas Dalferth

Jennifer Kögel

VERÖFFENTLICHT AM

21. Mai 2021

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