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Mindestlohn: Was müssen Arbeitnehmer im Jahr 2022 wissen?

In Deutschland arbeiten rund 6 Millionen Arbeitnehmer für den Mindestlohn. Diese sind von den Änderungen, die im Jahr 2022 teilweise schon umgesetzt wurden, und von kommenden Veränderungen betroffen. Was tut sich in Bezug auf den Mindestlohn und wie wird es weitergehen?

 

Was ist der Mindestlohn überhaupt?

Wie der Begriff schon andeutet, beschreibt der Mindestlohn die Höhe eines Lohns, die dieser mindestens erreichen muss. Diese Lohnuntergrenze soll deutsche Arbeitnehmer vor einem zu geringen Einkommen schützen. Der Mindestlohn ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen überall anzuwenden und ist somit für Arbeitgeber verpflichtend.

Es gibt den Mindestlohn in Deutschland bereits seit dem Jahr 2015. Während er damals 8,50 € betragen hat, ist er nun im Jahr 2022 auf 12 € angestiegen. Somit hat sich einiges in diesem Bereich getan, wovon jeder Arbeitnehmer profitiert, der auf dieses Mindestentgelt angewiesen ist.

 

Bild: Im Jahr 2022 wird der Mindestlohn erhöht. Bildquelle: StockSnap via pixabay.com

 

Die Geschichte des Mindestlohns

Der Mindestlohn wird von der Mindestlohnkommission angepasst. Sie ist es, die alle zwei Jahre über eine Veränderung abstimmt. Dabei wird genau geprüft, welche Höhe der Mindestlohn haben muss, damit ein angemessener Mindestschutz der Beschäftigten gegeben ist. Darüber hinaus ist wichtig, dass es faire Wettbewerbsbedingungen gibt und die Beschäftigung nicht gefährdet wird. Daher hat die Mindestlohnkommission einiges zu beachten.

Doch wie hat sich der Mindestlohn in den vergangenen Jahren verändert? Während er in den Jahren 2015 und 2016 auf 8,50 € stand, hat er sich in den Folgejahren um 34 Cent erhöht. Im Jahr 2019 folgte schließlich eine Erhöhung auf 9,19 € und im Jahr 2020 wurden 9,35 € erreicht. Arbeitnehmer konnten sich bereits vergangenes Jahr über 9,50 € bzw. 9,60 € im zweiten Halbjahr freuen.

Im Jahr 2022 wird der Mindestlohn noch weiter ansteigen. Während für das erste Halbjahr eine Erhöhung auf 9,82 € geplant war, wird er im zweiten Halbjahr das erste Mal auf ganze 12 € ansteigen.

 

Für wen ist der Mindestlohn relevant?

Natürlich ist der Mindestlohn nur für solche Personen relevant, die auf dieses Mindestentgelt angewiesen sind. Wer ohnehin mehr verdient, wird von den Auswirkungen nichts merken. Insbesondere sind es Personen in Ostdeutschland – vorwiegend Frauen – welche im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Die Mindestlohnerhöhung betrifft rund 22 % aller Beschäftigten.

Wer besonders großen Nutzen daraus zieht, sind Minijobber und Personen in einem Angestelltenverhältnis in Teilzeit. Auch Neueinsteiger, die für den Mindestlohn arbeiten, können sich auf 12 € in der Stunde freuen.

Dennoch gibt es Personen, die vom Mindestlohn ausgenommen sind. Davon gibt es in Deutschland ebenfalls nicht gerade wenige. Weniger als den Mindestlohn dürfen Arbeitnehmer unter 18 Jahren verdienen. Auch während eines Praktikums oder einer Ausbildung hat man keinen Anspruch auf den Mindestlohn.

Ebenfalls ausgenommen sind ehrenamtlich Tätige und Personen im freiwilligen Dienst. Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsförderung, Selbstständige und Langzeitarbeitslose, die weniger als sechs Monate im Arbeitsmarkt tätig sind, profitieren ebenfalls nicht von den Änderungen.

 

Mindestlohn und Minijob: Was muss man 2022 wissen?

Im Jahr 2022 müssen vor allem Minijobber aufpassen. Bislang galten 450 € als die Obergrenze für Minijobber. Doch mit der Erhöhung des Mindestlohns ändert sich auch hier so einiges. Die Grenze wurde auf 520 € angehoben. So können Personen, die einen Minijob ausüben, bis zu 520 € verdienen, ohne das Entgelt versteuern zu müssen. Der Arbeitgeber trägt nach wie vor die Kranken- und Rentenversicherung, sodass den Arbeitnehmern auch etwas von ihrem Gehalt bleibt. Viele Minijobber atmen 2022 auf. Endlich haben sie mehr Geld zur Verfügung und müssen dafür nicht mehr Arbeitsstunden leisten.

 

Mindestlohn: Gibt es Kontrollen?

Auch wenn der Mindestlohn angehoben wurde, sind viele noch der Meinung, dass er zu niedrig sei. Immerhin steigen die Lebenshaltungskosten und aufgrund der Inflation wird vieles teurer. Dennoch gibt es nach wie vor Arbeitgeber, die sparen möchten und sich nicht an den Mindestlohn halten.

Allerdings gibt es Kontrollen, um dem entgegenzuwirken. Kontrollen zur Einhaltung der Mindestlohnzahlung werden durchgeführt, um Arbeitnehmer zu schützen. Verstöße können mit hohen Geldstrafen sanktioniert werden. Auf Arbeitgeber kommen Sanktionen in Höhe von bis zu 500.000 € zu. Darüber hinaus kann es passieren, dass das Unternehmen von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen wird.

 

Fazit

Der Mindestlohn dient dem Schutz von Arbeitnehmern und soll dabei helfen, dass Angestellte ein ausreichendes Entgelt erhalten. Seit 2015 wurde der Mindestlohn kontinuierlich erhöht. Im Jahr 2022 überschreitet er das erste Mal die Höhe von 10 €, sodass auch die Entgeltgrenze für Minijobs angehoben wird.