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Repräsentanten der drei führenden Druckmaschinenhersteller diskutierten mit Ausbildungspartnern anlässlich des Jubiläums 100 Jahre HdM

Um den rasanten Strukturwandel der Druck- und Medienbranche und die Aus- und Weiterbildung ging es am 19. Mai 2003 bei der Podiumsdiskussion "Druckindustrie im Wandel. Zukunft durch Bildung". Die Vorstände der drei führenden Druckmaschinenhersteller, Professor Gerd Finkbeiner, Chef der MAN Roland Druckmaschinen AG, Albrecht Bolza-Schünemann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG, und Bernhard Schreier, Chef der Heidelberger Druckmaschinen AG, sprachen mit Professor Dr. Uwe Schlegel, Rektor der Hochschule der Medien, und Alfred Schäfer, Leiter der Johannes-Gutenberg-Berufsschule in Stuttgart. Die Moderation hatte Bernhard Niemela, Chefredakteur des Fachmagazin Deutscher Drucker, übernommen.

Zur Detailansicht Bernhard Niemela, Professor Gerd Finkbeiner, Albrecht Bolza-Schünemann (2.Reihe v.l.), Bernhard Schreier, Professor Dr. Uwe Schlegel, Alfred Schäfer (1.Reihe v.l.)

Bernhard Niemela, Professor Gerd Finkbeiner, Albrecht Bolza-Schünemann (2.Reihe v.l.), Bernhard Schreier, Professor Dr. Uwe Schlegel, Alfred Schäfer (1.Reihe v.l.)

Uwe Schlegel freute sich, die drei Industrievertreter zum ersten Mal für eine gemeinsame Veranstaltung gewonnen zu haben. Das Jubiläum der Hochschule sei ein ausgezeichneter Anlass, über die Zukunft der Branche und den Anforderungen an ihren Nachwuchs nachzudenken. Die Perspektiven werden positiv gesehen. "Wir arbeiten in einer spannenden Branche" oder "Print macht Spaß" sagten Bernhard Schreier und Gerd Finkbeiner. Die Zeit der "Schwarzen Kunst" sei längst Geschichte, bestätigte Albrecht Bolza-Schünemann. "Von Gutenberg und Friedrich Koenig aus gesehen, gehören wir sicher zur alten Industrie. Wenn ich aber das Interesse der jüngeren Generation an allem Digitalen beobachte und gleichzeitig die Veränderungen in unserer Branche, dann denke ich, unsere Branche ist schon sehr attraktiv für die Jugend", so Bolza-Schünemann. Selbst wenn sich das Kundenverhalten durch Internet und Fernsehen gewandelt habe, so blieben doch Bücher, Zeitschriften, Kataloge, Werbung. "Ein breites Spektrum, das sich volumen- und angebotsmäßig immer mehr ausgeweitet hat." Für Bolza-Schünemann hat die Industrie die Aufgabe die Handhabung von Produktionsmaschinen zu vereinfachen und damit kostengünstiger und weniger abhängig von Fachkräften zu gestalten, auch wenn Drucken und Bücherherstellung nie so einfach werde wie die Zubereitung von Hamburgern im Schnellrestaurant. Bolza-Schünemann sieht einen steigenden Bedarf an Fachleuten, von den klassischen und den neuen Lehrberufen über die Techniker hin zu den akademischen Graden an den Fachhochschulen und Universitäten.

Für Gerd Finkbeiner ist der Wunschkandidat der authentische international agierende Projektmanager: "Weil der reine Druckereibetrieb sich zum Systemanbieter entwickelt, gewinnen Beratung und Projektmanagement mehr und mehr an Bedeutung", prognostiziert er. Der Nachwuchs soll motiviert, engagiert, belastbar und teamfähig sein. Fachwissen werde vorausgesetzt. Zentrale Herausforderungen sieht Finkbeiner darin, Spannungsfelder zu meistern. "Nutzen Sie Ihr Studium, um sich auf das spätere Berufleben vorzubereiten", forderte er die Studierenden im Publikum auf. Für sie biete MAN Roland im nächsten Jahr ein Traineeprogramm an. Es werde auf ein Jahr angelegt und umfasse einen zweimonatigen Auslandsaufenthalt.

Das Kennen der Produktionsprozesse ist für Bernhard Schreier einer der wichtigsten Lehrinhalte. Heute werde nicht mehr in in sich geschlossenen Schritten gedacht, sondern innerhalb einer komplexen Prozesskette. Dazu komme eine Aufgabenausweitung aller am Produktionsprozess Beteiligter. "Druckereien übernehmen Agenturleistungen mit, Agenturen machen sich mehr und mehr fit in Aufgaben der Druckvorstufe." Dazu gehörten auch Marketingwissen, Verhandlungsgeschick, betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Schreier nimmt die Industrie dabei in Sachen Ausbildung mit in die Verantwortung: "Gerade wir sind gefordert, zumal wir als Zulieferer direkten Kontakt zu den Kunden haben und so deren Bedürfnisse und Defizite klar analysieren können."

In der akademischen Ausbildung sieht HdM-Rektor Uwe Schlegel sein Haus auf der Höhe der Zeit. Die HdM sei ein Full-Service-Anbieter für die ganze Medienbranche und biete jungen Menschen hervorragende Möglichkeiten. Diese würden mit der hochschulweiten Einführung gestufter Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschluss in den nächsten fünf Jahren weiter verbessert. Darin sieht er eine große Chance für die Fachhochschulen. Das Niveau des Diploms werde gehalten, die jungen Menschen könnten nach ersten Berufserfahrungen einen kostenpflichtigen Master-Studiengang als Aufbaustudium wählen. Über die Entwicklung solcher Angebote denke die Hochschule derzeit nach.

Für die Berufsschüler wünschte sich Alfred Schäfer eine stärkere Öffnung der Betriebe für Praktika. Damit könnten junge Menschen ermuntert werden, einen Beruf in der Druckbranche zu ergreifen.

Die Hochschule der Medien feiert das 100-jährige Jubiläum noch bis November mit zahlreichen Veranstaltungen. Weitere Höhepunkte sind ein Festakt am 1. Juli, zu dem unter anderem Bertelsmann-Chef Dr. Gunter Thielen, der Hochschulratsvorsitzende Dr. Bernd Kobarg und der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Erwin Teufel, erwartet werden, sowie die MediaNight am 3. Juli. Ab 14 Uhr bietet die HdM allen Interessenten ein buntes Programm aus allen Studiengängen unter dem Motto "Neue Sterne am Medienhimmel".

Mehr Informationen zum Jubiläumsprogramm der HdM stehen unter
www.hdm-stuttgart.de/hundertjahre bereit.

Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie im HdM-Bildarchiv unter dem Monat der Veröffentlichung (05.2003). Die Verwendung des Bildmaterials ist bei Nennung der Quelle vergütungsfrei gestattet. Das Bildmaterial darf nur in Zusammenhang mit dem Inhalt dieser Pressemitteilung verwendet werden.

VERÖFFENTLICHT AM

21. Mai 2003

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