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Telematik-Modul

Alcatel SEL, DaimlerChrysler und HdM entwickeln Prototypen

Stellen Sie sich vor, Sie finden eines Morgens eine E-Mail in Ihrem Postfach, in der Ihre Werkstatt Sie informiert: "Guten Morgen, Herr Müller. Mittels Fernanalyse hat uns Ihr Auto gerade mitgeteilt, dass Ihr Inspektionsintervall wegen Ihrer schonenden Fahrweise verlängert werden kann. Der bereits geplante Werkstatt-Termin kann daher entfallen. Ihre Werkstatt."

Zur Detailansicht Prototyp des Telematik-Moduls

Prototyp des Telematik-Moduls

Zur Detailansicht Lothar Krank, Alcatel SEL (links) mit Projektteam

Lothar Krank, Alcatel SEL (links) mit Projektteam

Ganz und gar nicht. Ein gemeinsames Projekt-Team von Alcatel SEL, DaimlerChrysler und der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) hat den Prototypen eines Telematik-Moduls entwickelt, das die Machbarkeit dieser und weiterer Funktionen erfolgreich unter Beweis gestellt hat. Und zwar bei Testfahrten in einem Mercedes E-Klasse-Modell aus dem Fuhrpark von Alcatel SEL.

Projektleiter Lothar Krank von Alcatel SEL fasst zusammen: "Zum einen war es unser Ziel, über den Datenbus des Fahrzeugs auf Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit oder Drehzahl zuzugreifen, um diese mit Hilfe von GPRS (General Packet Radio Service) an einen Server weiterzuleiten. Ein späterer Wechsel zu UMTS ist übrigens problemlos möglich. Darüber hinaus sollte es möglich sein, Informationen an das Fahrzeug zu senden und damit dann einen bidirektionalen Kommunikationsweg zu realisieren." Auf der Basis dieser technischen Möglichkeiten galt es schließlich, Dienste für den Nutzer zu generieren. Dabei handelt es sich zum einen um Dienste aus dem Bereich des Fahrzeugherstellers, wie etwa die Wartungsunterstützung aufgrund der eingelesenen Fahrzeugdaten. Zum anderen sind Dienste möglich, die direkt an den Fahrer gerichtet sind, beispielsweise die Unterstützung im Fall eines Defekts. Diese Projektziele konnte das Team innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von acht Monaten realisieren. Der erfolgreiche Projektverlauf war nicht zuletzt das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit innerhalb des Teams, fanden die Beteiligten. Ihm gehörten neben Projektleiter Lothar Krank auch Tobias Frech, Absolvent der Medieninformatik der HdM und selbstständiger Software-Entwickler, und die HdM-Studenten Steffen Strobel, Joachim Hengge, Thorsten Dobelmann, Philip Alb und Gyoergy Rozsa an. Betreut wurde das Projekt-Team an der Hochschule von Ansgar Gerlicher und Professor Walter Kriha von Studiengang Medieninformatik.

Das Telematik-Gerät in der Größe eines Laptops enthält im Wesentlichen ein Gerät zur Aufzeichnung der Daten vom Bussystem sowie ein Bluetooth-Modul zur Übertragung der Daten. Der Anschluss an das Bussystem des Autos erfolgt per Stecker. Im Nahbereich können über das Bluetooth-Modul beispielsweise die Daten beim Service in der Werkstatt in ein Diagnose-Gerät eingelesen werden. Zur Fernübertragung der Daten via Internet an einen Server übermittelt das Bluetooth-Modul die Daten an ein Smartphone-Handy, das mit einem Prozessor und den erforderlichen Speicherkapazitäten ausgestattet ist. Dieses steuert den Ausleseprozess. "Die Datenübertragung erfolgt automatisch in regelmäßigen Intervallen, lässt sich aber auch per SMS an das Smartphone extern auslösen", erklärt Tobias Frech, der für die Anpassung der Software-Systeme der einzelnen Komponenten verantwortlich war. Nach der erfolgreichen Entwicklung des Prototyps wäre ein Feldversuch mit mehreren Fahrzeugen im Praxisbetrieb das nächste Ziel.

Neben dem Projekt mit Alcatel SEL und DaimlerChrysler wurden im Rahmen von Softwaretechnik-Praktika noch weitere Projekte mit Firmen im Bereich der mobilen Anwendungsentwicklung realisiert. Dafür wird das im Sommer 2003 eingerichtete Labor für Mobile Application Development (MAD) des Studiengangs Medieninformatik genutzt. "Studenten der höheren Semester, die an den Industrieprojekten mitgearbeitet haben, bekamen gleich mehrere Angebote für Diplomarbeiten in diesem Bereich", berichtet Ansgar Gerlicher, der das Labor betreut.


Kontakt:
Ansgar Gerlicher
Studiengang Medieninformatik
Telefon: 0711 685 8362
E-Mail: gerlicher@hdm-stuttgart.de

Lothar Krank
Alcatel SEL
Telefon: 0711 82147088
E-Mail: Krank@alcatel.de

Dr. Bernard Bäker und Bernd Gottschalk
DaimlerChrysler
Research & Technology, Diagnosis and Riskmanagement
Telefon: 07031 6288 5363
E-Mail: bernard.baeker@daimlerchrysler.com

VERÖFFENTLICHT AM

23. Januar 2004

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