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Projektarbeit im Studiengang Print-Media-Managemen

Studierende unterstützen Industriepartner bei Lösung betrieblicher Aufgaben

Im achten Semester steht bei den Studierenden des Studiengangs Print-Media-Management der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) Projektarbeit auf dem Lehrplan. Verschiedene Teams, in denen vier bis sechs Studierende mitarbeiten, entwickeln Lösungen für komplexe Aufgaben aus der unternehmerischen Praxis. Dabei setzen sie ihr Fachwissen in beruflichen Alltagsaufgaben um und trainieren ihre Handlungskompetenz.

"Auftraggeber" sind Unternehmen aus der Druckindustrie. Im Wintersemester 2003/2004 kümmerten sich drei Projektgruppen um die Erstellung einer Kalkulationssystematik für Vorstufenleistungen in der Druckindustrie, um Media Asset Management und um die Erarbeitung eines Ranking-Systems zur Bewertung von Druckereien.

Für eine verbesserte Kalkulationssystematik für Vorstufenleistungen in der Druckindustrie hat die Projektgruppe aktuelle Kosten- und Leistungsstrukturen im Vorstufenbereich berücksichtigt. Als Basis diente ein Untersuchungsmodell, das die Branchensoftware als betriebswirtschaftliches Bindeglied zwischen der Druckvorstufe und den Kalkulationsverfahren betrachtet. Die Studierenden befragten mehrere Akzidenzvorstufen- und reine Vorstufenbetriebe. Die vorhandene Technologie und die Prozessabläufe wurden untersucht. Außerdem wurde analysiert, wie Kalkulationen in der Praxis durchgeführt werden. Schwerpunkte lagen im Bereich der Vorkalkulation bzw. der Angebotskalkulation.

Die Ergebnisse daraus dienten als Ist-Zustand und ermöglichten die Erarbeitung eines Soll-Zustandes unter Berücksichtigung der am Markt eingesetzten Computer-to-Technologien. Nach einer Analyse der bestehenden Branchensoftwarelösungen wurden speziell eingesetzte Kalkulationssystematiken im Vorstufenbereich unter Berücksichtigung von Leistungsarten und der Leistungserfassung in der Kalkulation betrachtet. Als Grundlage für den erarbeiteten Neuansatz in der Vorstufenkalkulation diente der Betriebsabrechungsbogen. Vorhandene Kostenstellenstrukturen blieben bestehen. Sie wurden in outputorientierte und prozessorientierte Kostenstellen aufgeteilt. In den outputorientierten Kostenstellen wurden die Kosten weiterhin über Zeitwerte und Stückkosten verrechnet. Die Prozesse in den prozessorientierten Kostenstellen wurden zusätzlich über Leistung beeinflussende Faktoren angesprochen. Aus den Angaben in der Eingabemaske wurde ein zusätzliches Profil generiert, das den hinterlegten Kunden dokumentiert, die Produktstruktur und den Datenlieferanten. Außerdem liefert es qualitative Informationen über den Ablauf einzelner Prozesse. Alle Prozessdurchläufe wurden mit dem hinterlegten Profil in einer Datenbank protokolliert. Abweichungen vom Durchschnitt wurden erkannt und in einzelnen Prozessschritten berücksichtigt.

Dieses lernfähige System ermöglicht die Berücksichtigung „weicher“ Faktoren bereits in der Angebotskalkulation. Die Individualität jeder Vorstufe wird berücksichtigt und externe Faktoren, wie Kunde oder Datenlieferant, sind in interne Abläufe eingebunden. Zusätzlich können Kundenanalysen, Lieferantenbewertungen und interne Prozessanalysen durchgeführt werden. Durch die Integration des Systems in zentrale Datenbanken kann die Kalkulation einzelner Teilprozesse noch detaillierter durchgeführt werden. Die rechnergestützte Zeiterfassung, das Auslesen von Log-Dateien, die Messung von Datenströmen und weitere Möglichkeiten der Erfassung verfeinern das System.

Das Kalkulationssystem dient als Basis für die Erstellung eines Pflichtenheftes. Der Neuansatz bietet eine prozessorientierte und genaue Vorstufenkalkulation, die es ermöglicht dem „Bauchgefühl“ des Kalkulators Sicherheit zu geben, den Kunden über Beratung und Betreuung in die Prozesse einzubeziehen und eine ständige Verbesserung zu erzielen.

Eine zweite Projektgruppe untersuchte, ob im Media Asset Management Chancen oder Gefahren für die Druckindustrie liegen.

Kaum ein anderer Industriezweig ist so starken und schnellen technischen Veränderungen ausgesetzt wie die Druck- und Medienindustrie. Der Handel mit Information und Kommunikation wird hart geführt und bedient sich immer neuerer technologischer Entwicklungen. In diesem Zusammenhang ist Media Asset Management ein aktuelles Thema.

Gerade in der Druckindustrie scheinen die Potenziale und Möglichkeiten des Media Asset Management noch wenig bekannt zu sein. Geht es hierbei nur um die Verwaltung digitaler Datenbeständen, wie zum Beispiel Fotos, Illustrationen und Texte oder steckt eventuell mehr dahinter? Um diese Frage zu beantworten, haben die Studenten zunächst eine Abgrenzung bereits bestehender Begriffe in der Medienwelt (etwa: Content Management, Digital Asset Management, Knowledge Management etc.) vorgenommen und anhand typischer Umsetzungen und Beispiele aus der Praxis die Probleme, Risiken und neuen Möglichkeiten des Media Asset Management aufgezeigt. Über ein Media Asset Management-System lassen sich interne Optimierungspotenziale, beispielsweise die Automatisierung in den Prozessen, Dienstleistungspotenziale, wie etwa neue Wertschöpfungsstufen, und Kundenbindungspotenziale, zum Beispiel durch Prozesssteuerung und Problemlösungskompetenz, erschließen.

Die Projektgruppe hatte sich vorgenommen, vorhandene Chancen und Potenziale für Unternehmen der Druck- und Medienindustrie aufzuzeigen und möglichen Gefahren für die Branche gegenüberzustellen. Hierbei stellten die Studenten fest, dass Media Asset Management für Teilbereiche der Branche als große Chance betrachtet werden sollte.

Eine dritte Gruppe arbeitete an einem Rating-Test zur Bewertung von Druckereien, der zur Standortbestimmung dienen soll.

Informationen zum Thema Rating gibt es ausreichend - konkrete Tipps und Hilfestellungen sind jedoch rar oder zu zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Der Rating-Schnelltest der Projektgruppe orientiert sich an den Anforderungen der Banken und soll die Unternehmer für das Thema Rating sensibilisieren.

Der Test basiert auf dem Programm Excel von Microsoft und ist somit für fast jedes Unternehmen einsetzbar. Mit Hilfe von PopUp-Menüs werden qualitative und quantitative Bereiche des Unternehmens abgefragt. Insgesamt ist der Test in sieben Teilbereiche gegliedert, die mit den bankenüblichen Gewichtungen bewertet werden. Der Testkandidat erhält so einen realistischen Überblick über Stärken und Schwächen seines Unternehmens. In etwa einer halben bis einer Stunde lässt sich schnell erkennen, ob das Unternehmen seine Rating-Strategie verbessern muss. Das Hauptziel dieses Tests liegt in der Vorbereitung auf das Bankengespräch. Schwachstellen sollen frühzeitig aufgedeckt werden, damit das Rating-Ergebnis, das schon heute wesentlich die Kreditkriterien bestimmt, nicht verschlechtert wird. Ergänzt wird der Schnelltest durch einen Leitfaden zum Thema Rating. Hier finden sich auch Erläuterungen zu den abgefragten Kennzahlen und wichtige Tipps und Tricks für die Bankengespräche. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen wird so ein nützliches Tool an die Hand gegeben.

Das Rating-Projekt wird im Sommersemester 2004 fortgesetzt. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, das Tool auszuprobieren. Im September 2004 werden voraussichtlich weitere Ergebnisse vorliegen.

In der Projektgruppe "Kalkulationssystematik" haben mitgearbeitet:
Michael Busch, Oliver Finkbeiner, Martin Reinhardt, René Schlupkothen, Petra Wächter und Stefan Winterberg.

Mit dem Thema "Media Asset Management" beschäftigten sich: Hakan Acar, Markus, Hohbach, Matthias Junker, Michael Kraus, Alexander Laber und Christina Tecklenborg.

Am Ranking-System zur Bewertung von Druckereien haben mitgearbeitet:
Katja Hartmann, Bettina Issler, Dirk Ostendorf, Marion Saile und Carmen Schlicker.

VERÖFFENTLICHT AM

24. Mai 2004

KONTAKT

Prof. Rolf Fischer
Studiengangleiter Print-Media-Management
Telefon0711 685 2824

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