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Sozialkritischer Film als Abschlussarbeit

"Aufwärmphase": Studierende der Hochschule der Medien drehen einen Film über das Leben von Obdachlosen

Wolle, ein geistig verwirrter Obdachloser, lebt in seiner eigenen Welt. Herr G., ein stolzer Mann mit starken Werten, einst Wirtschaftsboss, hat vor acht Jahren Frau und Tochter verloren und versucht zwanghaft seine Obdachlosigkeit vor anderen zu verbergen.

Sokrates, Doktor der Philosophie "außer Dienst", verlor aus romantischen Gründen seine Professur und landete auch auf der Straße. Was passiert, wenn die unterschiedlichen Charaktere aufeinander treffen, beschreibt der Film "Aufwärmphase". "Es ist ein sozialkritischer, aber auch unterhaltender Film über Vertrauen, Freundschaft, Stolz und dem Missverhältnis zwischen Einzelschicksalen und bürokratischem Zahlenspiel", erklärt Regisseur Timo Becker, Student der Audiovisuellen Medien an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Die 20-minütige Geschichte über kleine Lebensinhalte und den Kampf ums Überleben am Rande und außerhalb der Gesellschaft ist seine Abschlussarbeit.

Bedroht durch die Streichung öffentlicher Gelder beschließen die Gäste einer Obdachlosenunterkunft mit einer 8-mm-Kamera einen "Imagefilm" zu drehen um Sponsormittel einzuwerben. Dabei entwickelt sich zwischen Wolle und Herrn G. eine labile Freundschaft. Nach der Enttäuschung über die schlecht besuchte öffentliche Vorführung des Films wird die Freude über die unerwartete Entscheidung der Stadt, die Geldmittel doch nicht zu streichen, von Wolles Kältetod überschattet.

Timo Becker will mit seiner Arbeit ein neues Bewusstsein schaffen für den Ernst und die Tragik der Lebenssituation von Obdachlosen. Durch die skurill komische Erzählweise will er ein möglichst breites Publikum erreichen. "Der Zuschauer soll unterhalten und berührt den Saal verlassen. Wenn er sich einen zweiten Gedanken über das Thema als solches macht und die eigene Einstellung dazu neu reflektiert, ist mein Konzept aufgegangen", so der Nachwuchs-Filmemacher. Bereits während der Recherchen zum Film hat er intensiven Kontakt zu "Trottwar", der Stuttgarter Straßenzeitung, aufgebaut. Helmut Schmid, Geschäftsleiter von "Trottwar", unterstützt Beckers Film-Projekt im Bereich Kostümbild und stellt den Bestand der hauseigenen Kleiderkammer zur Verfügung. Ehemalige und noch betroffene Obdachlose aus der Trottwar-Theatergruppe wirken als Statisten und in kleineren Rollen bei dem Filmprojekt mit. Peter, der Techniker der Theatergruppe, hilft am Set. Sein Hund Rex macht als "Schauspieler" mit.

Partner, die das Vorhaben unterstützen möchten, sind willkommen. Vom 17. bis zum 28. Februar finden die Dreharbeiten in und um Stuttgart statt. Medienvertreter sind herzlich eingeladen.

VERÖFFENTLICHT AM

12. Februar 2007

KONTAKT

Timo Becker, Studiengang Audiovisuelle Medien
Telefon0179 / 546 56 99

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www.alternativevision.de

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