HdM-Galerie
Als Inspiration dienen Irmscher digital entwickelte, synthetische Welten aus Computerspielen. Um diese Welten zu erschaffen, wurde im Laufe der letzten 20 Jahren viel Zeit, Geld und Energie investiert: Immer realer wirkende Räume und Orte werden generiert, die den Spielern ihren Aufenthalt in virtuellen Welten als Zeit in einer anderen Wirklichkeit suggerieren. Hier verbringen viele Jugendliche und junge Erwachsene ihre Tage und Nächte, hier leben und agieren sie in komplett anderen Identitäten, immer in der Illusion einer Realität, die durch eine perfekt der „Natur-Wirklichkeit" nachempfundene Darstellung vorgetäuscht wird.
Die Bilder, die an der Hochschule der Medien gezeigt werden, sind subtil und ganz real mit Farbe auf Leinwand gearbeitet. Darin hat Irmscher Teile virtueller Welten als Versatzstücke vor leere Himmelsweiten geheftet - schwebend, wie verlorene Requisiten und Kulissen, ohne inneren Bezug. „So präsentieren sich die auf möglichst schnelle Rechenprozesse optimierten Computerwelten für denjenigen, der sich nicht vom Spielablauf blenden lässt", erläutert Susanne Mayer, Professorin im Studiengang Audiovisuelle Medien der HdM und Initiatorin der HdM-Galerie. Ein einziger Computerbefehl könne die Scheinwelten als genau die hohlen Kulissen entlarven, die sie tatsächlich seien: krude, leblose Konstrukte. „In der Betrachtung der Bilder von Boris Irmscher wird man demnach einen Schritt zurücktreten müssen", vermutet Mayer. Vielleicht helfe eine aufmerksamere Wahrnehmung dieser Bilder, die absolut irreale Qualität digitaler Computerwelten zu erkennen, so Mayer weiter. Sie hofft, dass Irmschers Ansatz dazu beiträgt, wirkliche von synthetischen Welt-Bildern deutlich unterscheiden zu lernen.
Am 23. April 2009 um 16 Uhr ist ein Gespräch mit dem Künstler geplant. Bei „Meet the artist" erläutert Boris Irmscher seine Arbeiten. Interessenten sind herzlich eingeladen.
Boris Irmscher, geboren in Ravensburg, studierte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main (Städelschule) sowie an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Dort lebt und arbeitet er heute.
Die Ausstellung ist bereits die achte im Rahmen der HdM-Galerie. Zuvor wurden unter anderem Computeranimationen, Zimmerfahnen oder Scribbles gezeigt. Die Hochschule der Medien ist von Montag bis Freitags, 8 bis 20 Uhr, geöffnet.
VERÖFFENTLICHT AM
09. April 2009
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