Druck- und Medientechnologie
Prof. Dr. Alexander W. Roos, Rektor der HdM, rief die Anwesenden auf, jungen Menschen die „Faszination Print" zu vermitteln. Die Druck- und Medienbranche biete spannende Berufsfelder, die Kreativität, Technik, Wirtschaft und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Prof. Dr. Gunther Hübner, Studiendekan Druck- und Medientechnologie der HdM, und James Siever, Geschäftsführer des europäischen Tiefdruckverbandes ERA, schlossen sich an.
Wieder auf dem aktuellen Stand
Prof. Ulrich Reiser, der bisher mit Prof. Armin Weichmann den Tiefdruck verantwortete, wurde bei der Veranstaltung in den Ruhestand verabschiedet. Reiser zeigte in einem Vortrag die Geschichte des Tiefdrucks an der HdM auf, die 1952 begann, als der Arbeitskreis Tiefdruck der Arbeitsgemeinschaft der Graphischen Verbände des deutschen Bundesgebietes (AVG) und die Gesellschaft zur Förderung des Tiefdrucks die „Höhere Fachschule für das graphische Gewerbe" in Stuttgart zum Sitz der „Lehranstalt für Tiefdruck" bestimmten. 1955 spendete die Firma M.A.N. eine komplette Vier-Farb-Druckmaschine und vervollständigte die komplette Tiefdrucklinie, die damals als einmalig galt. Mit dem neuen Schmuckstück hat die HdM als Nachfolgerin der „Lehranstalt" diese Alleinstellung wieder erreicht. „Praktisch alle Prozessschritte des Tiefdrucks sind nun apparativ wieder auf dem aktuellen Stand der Technik", freut sich Prof. Armin Weichmann.
Ressourcenschonend
Thomas Reckert, Regionalvertriebsleiter der Herstellerfirma Bobst erläuterte die Eigenschaften der Maschine für die Hochschule, aber auch für die industrielle Produktion von Kurzauflagen: „Die Rotomec wurde als kleinste Serienmaschine für möglichst ressourcenschonende Produktion und schnelle Jobwechsel konstruiert." Christian Jühnke, Vertriebsleiter von BST International GmbH, ging auf das „Q-Center" ein, eine Inline-Qualitätsüberwachung, die auch makroskopische Beobachtungen erlaubt. Hubertus Dettke, Geschäftsführer der Enulec Energieübertragungselectronik GmbH erläuterte die Vorzüge der elektrostatischen Druckunterstützung und der Kontrolle der Elektrostatik auf der Bedruckstoffbahn.
Mit im Tiefdruck bedruckten und mit Schokowürfeln befüllten Schlauchbeuteln hatte das Team um Prof. Armin Weichmann mit dem Studiengang Verpackungstechnik zuvor ein Demoprodukt als Give-away produziert. Mit Hilfe der Vorstufenabteilung von Huhtamaki Ronsberg und dem Farb-Knowhow von GMG wurde das Sujet in einem „Schokoladenfarbraum" gedruckt, der sich aus Grün, Orange, Braun und Blau aufbaute, einer ungewöhnlichen Kombination komplett aus Sonderfarben. Die Technologie stellte Victor Asseiceiro, Director Business Unit Packaging bei GMG vor.
Von der Vorstufe bis zum Endprodukt
Die Hochschule der Medien hatte die Tiefdruckrotation mit Schwerpunkt Verpackungsdruck für knapp eine Million Euro nach einer europaweiten Ausschreibung erworben. Sie hat vier Druckwerke, eine Bahnbreite von bis zu 62 Zentimetern und kann mit bis zu 300 Meter pro Minute drucken. Die bedruckten Rollen können wieder eingesetzt und in einem zweiten Durchgang erneut registergenau bedruckt werden. Die HdM verfügt europaweit als einzige Hochschule über eine moderne Tiefdrucklinie von der Vorstufe bis zum Endprodukt für Lehre und Forschung. Die Kaufsumme für die Maschine und die Zusatzaggregate haben sich die Hochschule und das Land Baden-Württemberg geteilt.
VERÖFFENTLICHT AM
18. März 2013
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