Neues Dialogforum
„Mit dem IDE wollen wir die Öffentlichkeit durch Veranstaltungen für aktuelle Fragestellungen der Medienethik im digitalen Umfeld sensibilisieren und zentrale Anlaufstelle für medienethische Expertise sein", erklärt Prof. Dr. Petra Grimm vom Leitungsteam des Instituts.
Medienethik mit Blick auf online-spezifische Fragestellungen
Das IDE will die schon vorliegenden Themensetzungen der allgemeinen Medienethik mit Blick auf online-spezifische Fragestellungen systematisieren und die dazugehörige Forschung betreiben: Wie soll sich der Mensch in einer zunehmend mediatisierten Gesellschaft verhalten? Welche neuen Angebote und Geschäftsmodelle gibt es? Was sind deren ethische Implikationen? Welche Rolle spielt die Privatsphäre und wie weit darf Überwachung reichen? Wohin entwickelt sich eine Gesellschaft, in der Medien zunehmend bis in die Intimsphäre des Einzelnen hineinwirken?
Profil schärfen und Impulse setzen
„Das Bewusstsein um die Bedeutung der Medienethik hat auch in Deutschland in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Die Sensibilität für Gefahren, die sich für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt ergeben können, wenn Medien im weitesten Sinne zum Einsatz kommen, ist größer geworden - zuletzt sicher im Zusammenhang der Debatte um Facebook und die Datenspionage der NSA oder des britischen Geheimdienstes GCHQ", erläutern die Professoren Dr. Petra Grimm, Dr. Tobias Keber und Dr. Oliver Zöllner. Gleichwohl sei die Medienethik als Forschungsgebiet im deutschsprachigen Raum noch nicht so prominent verankert, wie sie es angesichts ihrer wichtigen Themen sicher verdient hätte. „Hier wollen wir im IDE mit dem speziellen Fokus auf digitale Medien und den Metaprozess der Digitalisierung einen Beitrag zur Profilschärfung leisten und Impulse für eine dringend notwendige gesellschaftliche Debatte um Chancen und Risiken digitaler Medien setzen", berichtet Prof. Dr. Oliver Zöllner.
Die drei Wissenschaftler leiten das Institut gemeinschaftlich und lehren im Studiengang Medienwirtschaft: Prof. Dr. Petra Grimm ist Medienwissenschaftlerin und Ethikbeauftragte der HdM, Prof. Dr. Tobias Keber ist Medienrechtler und Prof. Dr. Oliver Zöllner Kommunikationswissenschaftler.
Auftakt mit Fachtagung
Das Institut für Digitale Ethik wird am 13. Januar 2014 um 17:30 Uhr feierlich eröffnet. Grußworte sprechen der Rektor der HdM Stuttgart, Prof. Dr. Alexander W. Roos, und der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg, Thomas Langheinrich. Keynote-Redner sind der Medienethiker Prof. emer. Dr. Rafael Capurro (ehemals HdM) und der Medienrechtler Prof. Dr. Dieter Dörr (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz). Langheinrich, Capurro und Dörr sind auch im Beirat des IDE vertreten.
Bereits ab 11 Uhr findet eine hochschulöffentliche Fachtagung zum Thema „Anonymität und Transparenz in der Digitalen Gesellschaft - interdisziplinäre Perspektiven" statt. Bei der Veranstaltung geht es um die wesentlichen Begriffe und Perspektiven einer „Digitalen Ethik". Wissenschaftler aus mehreren Disziplinen halten grundlegende Vorträge und umreissen das Forschungsgebiet. So geht es etwa darum, welche Aspekte Identität im Netz überhaupt ausmachen. Anhand von empirischen Studien wird dargestellt, in welchen Bereichen Anonymität für den sozialen Kontext wichtig ist, zum Beispiel bei Online-Rollenspielen, oder in welchen sie hinderlich sein könnte, wie im Journalismus. Für die Tagungsteilnahme ist eine Einladung erforderlich. Die Beiträge der Veranstaltung werden in der Schriftenreihe „Medienethik" publiziert. Die Tagung ist der Auftakt einer jährlichen Reihe unter dem Leittitel „IDEepolis".
VERÖFFENTLICHT AM
19. Dezember 2013
DATEIANHÄNGE
- Der Flyer zur Veranstaltung (Dateigröße: 158 KB)
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