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Social Media Trends

Challenge accepted!

Social Media Trends verbreiten sich dank sozialer Netzwerke wie ein Lauffeuer – vor allem Challenges, die zur Nachahmung aufrufen, gehen viral. Verbreitet werden sie meist von Prominenten, wie zum Beispiel von Sportlern, Schauspielern oder Influencern. Durch reichweitenstarke Plattformen erreichen die Posts eine große Anzahl an Mediennutzern. Die Follower selbst greifen schließlich die Challenges auf und so kursieren sie im Web.

Die Bottle Cap Challenge animiert Menschen aus aller Welt zum Mitmachen. Quelle: Pixabay

Die Bottle Cap Challenge animiert Menschen aus aller Welt zum Mitmachen. Quelle: Pixabay

Der neueste Internet Trend 2019 ist die "Bottle Cap Challenge", bei der die Teilnehmer versuchen, mit einem präzisen Tritt den Schraubverschluss einer Flasche so zu lösen, dass der Deckel mit Schwung nach oben gedreht wird und zu Boden fällt. Unter dem Hashtag #bottlecapchallenge kursieren allein auf Instagram bereits 314.545 Beiträge (Stand: 17. Juli 2019). Zum Erfolg einer Challenge trägt ein entsprechendes Hashtag bei, das zur Nachverfolgung auf Social Media dient. Taekwondo-Lehrer Farabi Davletchin aus Kasachstan gilt als Auslöser des Hypes, viral gegangen ist er aber dank dem Posting von Ultimate Fighting Championship-Star Max Holloway sowie durch die Actionfilm-Legende Jason Statham und dem Musiker John Mayer. Selbst die Stuttgarter Polizei zeigte sich in einem Video mit gleich zwei Dreh-Kicks bei der "Bottle Cop Challenge" mehr als erfolgreich.

Boden aus Lava, Eiskübel und verwirrte Hunde

In den vergangenen Jahren sind einige Challenges im Web 2.0 in Umlauf geraten. Die wohl bekannteste Herausforderung ist die "Ice Bucket Challenge" aus dem Sommer 2014, bei der sich die Teilnehmer einen Eimer Eiswasser über den Kopf kippten. Die Aktion wurde aus einem sozialen Zweck heraus entwickelt , da mit ihr um Spenden für Erkrankte der seltenen ALS-Krankheit geworben wurde. Wie so oft bei viral gegangen Internetauftritten, ist auch hier der Ursprung der Challenge nur ein Gerücht, das nie bestätigt wurde.

Großer Beliebtheit erfreute sich auch die "What the Fluff Challenge" aus dem Jahr 2018, bei der Hundebesitzer ihre vierbeinigen Freunde täuschen: Zunächst stellt sich der Mensch vor das Tier und hält eine Decke so vor sich selbst, dass der Hund den Menschen hinter dem Stoff nicht mehr sieht. Nach wenigen Sekunden lassen die Hundebesitzer die hochgehaltene Decke schließlich zu Boden fallen und verstecken sich in der Zwischenzeit hinter der nächsten Ecke. Die Reaktion der Hunde ist unter dem Hashtag #whatthefluffchallenge auf Instagram zu bestaunen - sie reichen von purem Entsetzen, über große Panik und lautem Gebell bis hin zu einem Suchspiel nach Herrchen oder Frauchen.

Einen weiteren Hype erlebte das als Kinderspiel bekannt gewordene "Der Boden ist Lava", bei dem eine Person das Stichwort "Der Boden ist Lava" ruft und sich daraufhin die Beteiligten vom Boden weg, auf Möbel, Parkbänke und andere Gegenstände in Sicherheit bringen, um das imaginäre "Lava" nicht zu berühren. Der Trend verbreitete sich 2017 unter Erwachsenen in den sozialen Medien und erfreute unter dem Hashtag #thefloorislava die Netzgemeinschaft. Doch das sind nur ein paar Beispiele, denn es gibt zahlreiche weitere Aktionen, die in den letzten Jahren große Popularität genossen haben, so auch die "Mannequin Challenge", der "Harlem Shake" oder der "Bottle Flip" - die Liste an öffentlichen Herausforderungen ist lang.

Eine Challenge wird schnell zur gefährlichen Mutprobe

Internet Trends machen allerdings auch nicht vor gefährlichen Aktionen halt. Zum Spiel der Challenges gehört es nämlich, unter dem Post der Aktion Freunde und Bekannte zu nominieren, die mit dem Erfüllen der Herausforderung gleichziehen sollen. Durch diesen öffentlichen Gruppenzwang können gefährliche Mutproben erst verbreitet werden. Die wohl bekannteste Challenge, vor der selbst die Polizei ausdrücklich gewarnt hat, ist die "Kiki Challenge", bei der Beifahrer aus dem fahrenden Auto aussteigen und bei langsamer Fahrt neben der offenen Fahrzeugtüre zum Song von Drake "In My Feelings" tanzen. Andere User wiederum fordern ihre Mitmenschen dazu auf, Zimt löffelweise zu essen, oder sogar auf Waschmittelkapseln zu kauen, bis diese platzen. Gegen diese Aktion ging sogar der Hersteller Procter & Gamble (P&G) selbst vor und startete eine Art Gegenkampagne zur sogenannten Tide Pod Challenge. In den sozialen Medien erläuterten sie zielgruppengerecht, wie schädlich das flüssige Waschmittel für den Körper sei.

Der Sinn und Zweck von Challenges ist die Unterhaltung der Medienuser, durch lustige und teils mutige Aktionen. Einige Herausforderungen sind unverantwortlich und für den Teilnehmer schlichtweg gefährlich. Internet Trends teilen jedoch alle eine Gemeinsamkeit: Sie regen viele Nutzer der sozialen Medien zum Nachahmen an.

Quellen:

Stuttgarter-nachrichten.de

Stuttgarter-zeitung.de

Swp.de

Ze.tt

Margarita Fangrat

VERÖFFENTLICHT AM

17. Juli 2019

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