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Studie "Let's Play"

Europas E-Sports-Umsätze steigen

E-Sports gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Aufmerksamkeit: 86 Millionen Zuschauer gab es 2018 in Europa bei einem Umsatz von 240 Millionen Euro - Zahlen steigend. Das fand die Studie "Let's Play: Der europäische E-Sports-Markt" von der Beratungsfirma Deloitte und "game", dem Verband der deutschen Games-Branche, heraus. Sie wurde am 8. August 2019 veröffentlicht.

Das Deckblatt der Studie. Quelle: www2.deloitte.com

Das Deckblatt der Studie. Quelle: www2.deloitte.com

E-Sports füllt Arenen - wie zuletzt Ende Juli bei dem "Fortnite World Cup" im ausverkauften New Yorker Arthur Ashe Stadium: 40.000 Teilnehmer, Millionen Menschen, die die Veranstaltung online verfolgten und 19.000 Zuschauer vor Ort. Gewonnen hat der 16-jährige Amerikaner Kyle "Bugha" Giersdorf. Er erhielt für seinen Sieg drei Millionen Dollar Preisgeld. Gerade bei den Millennials, der Generation, die um die Jahrtausendwende geboren ist, ist das Phänomen E-Sports angekommen. 2018 gab es in Europa 86 Millionen Menschen, die E-Sports geschaut haben, das sind 19 Millionen mehr als 2017, was einer Wachstumsrate von 28 Prozent entspricht. Mit diesem Prozentsatz rechnen Deloitte und "game" auch für die kommenden Jahre, so dass sie 2020 von 105 Millionen E-Sports-Zuschauern ausgehen.

Mehr Sponsoren

Mit der Zunahme an Zuschauern wächst auch das Interesse von Sponsoren und Werbetreibenden. Dadurch steigen die Umsätze der Branche an. Erzielte E-Sports 2017 noch 190 Millionen Euro, waren es 2018 240 Millionen Euro. 2019 geht man von einem Gesamtumsatz in Höhe von 300 Millionen Euro aus, was einer Zunahme von 23 Prozent entspricht. Auch hier sehen die Durchführenden der Studie ein konstantes Wachstum bis mindestens 2023. Das Jahr, ab dem sie von Umsätzen in Höhe von 670 Millionen Euro in Europa ausgehen. Prof. Christof Seeger von der Hochschule der Medien (HdM) erklärt diesen Zuwachs so: "Durch die globale Vernetzung, die grafische und visuelle Entwicklung und die ausgeklügelte Spiele-KI steigt der Erlebniswert von Computerspielen und deshalb nehmen immer mehr Menschen, als Akteure und zunehmend auch als Zuschauer, daran teil."

Größter europäischer E-Sports-Markt ist Deutschland

In Deutschland wurden 2018 alleine 70 Millionen Euro Umsatz durch E-Sports gemacht - rund 29 Prozent des europäischen Gesamteinkommens. Die Zuschauerzahlen in Deutschland wachsen ebenfalls: 2017 schauten 5,3 Millionen Menschen E-Sports, 2018 ganze 9,2 Millionen - eine Zunahme von 57 Prozent (3,9 Millionen).

Dieses Wachstum ist an der deutschen Fernsehlandschaft nicht vorbeigegangen. Die Mediengruppe ProSiebenSat.1 strahlte schon 2016 über ihren Sportsender 7Sports E-Sports aus und berichtet zusätzlich auf ProSieben MAXX über Events aus der Branche. Im Januar 2019 ging der erste reine E-Sports-Sender an den Start: Sport1 will zukünftig rund 1.200 Sendestunden E-Sports pro Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausstrahlen. Dass E-Sports in einigen Jahren auch auf den öffentlich-rechtlichen Sendern ausgestrahlt wird, sieht Prof. Christof Seeger nicht: "Für die öffentlich-rechtlichen Sender ergibt sich aus meiner Sicht solange kein 'Auftrag', solange E-Sports nicht als Sport anerkannt ist. Die andere Frage, die sich ein öffentlich-rechtlicher Sender stellen muss, ist, ob denn überhaupt die meist junge Zielgruppe erreicht wird."

Fußballvereine entdecken E-Sports für sich

Aber nicht nur das Fernsehen entdeckt die Branche für sich, sondern auch die traditionellen Fußballvereine. So hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) in Zusammenarbeit mit EA Sports ein bundesweites Fifa-Turnier auf die Beine gestellt, bei dem Fußballvereine wie der VfB Stuttgart und der FC Schalke 04 virtuell gegeneinander antreten. Auch weitere Fußballvereine engagieren sich in E-Sports, darunter der VfL Wolfsburg, RB Leipzig, der FC Nürnberg, Bayer 04 Leverkusen, Hertha BSC, der 1. FC Köln, SV Werder Bremen, FSV Mainz 05 oder VfL Bochum.

Bei dem Finale des Fifa E-World Cup 2019, Anfang August 2019 in der O2-Arena in London gewann der E-Sportler Mohammed "MoAuba" Harkous als erster Deutscher den Titel und eine Viertelmillion Dollar Preisgeld. Mit ihm siegte der VfL Wolfsburg, für den der frischgebackene Weltmeister spielt.

 

Quellen:

 

Carolin Hilleke

VERÖFFENTLICHT AM

22. August 2019

KONTAKT

Prof. Christof Seeger

Studiendekan

Crossmedia Publishing & Management

Telefon: 0711 8923-2143

E-Mail: seeger@hdm-stuttgart.de

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