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Twatter: Demokratie 2.0 - Satire-Game für mehr Demokratie

Nationalismus, Mauerbau und Journalisten in Haft - unsere Freiheit wird bedroht. Bei Twatter: Demokratie 2.0 haben die Entwickler ein ernstes Thema in einem satirischen Handygame verpackt.

 

Doch worum geht es in dem Titel genau? Twatter: Demokratie 2.0 fordert den Spieler in drei Minigames heraus, die das Thema Demokratie-Missbrauch auf unterschiedliche Weise aufgreifen. 

 

Mauerbau mit Folgen

Bei einem Minigame muss man etwa eine Mauer errichten, um politisch unerwünschte Menschen am Grenzübertritt zu hindern. Während der grimmig dreinschauende Hutträger keinen Einlass bekommt, ist der Geschäftsmann mit dickem Geldkoffer ein gern gesehener Gast. Jede Aktion wird mit Likes beziehungsweise Disslikes bewertet. Das Geschehen auf dem Bildschirm präsentiert sich in bunter Comic-Optik. Gesteuert wird per Touch-Gesten.

 

Nach jeder Spielsession wird eine Timeline eingeblendet, die von der Aufmachung dem Kurznachrichtendienst Twitter ähnelt. Auf Twatter posten unterschiedliche Machthaber ihre teils kruden Weltanschauungen. Ein Beispiel dafür: „There is no South Korea“. Das nötige Augenzwinkern darf bei einem satirischen Spiel natürlich nicht fehlen. Die Inhalte der Postings sind daher meist etwas überzeichnet, wenn sie auch oftmals an echte Vorbilder erinnern.   

 

Auf Twatter ist glücklicherweise ein Factchecker unterwegs, der es mit der Wahrheit sehr ernst nimmt. Er entlarvt Fakenews und liefert gleich noch die passenden Quellen dazu. 

Serious Game: Spagat zwischen Unterhaltung und Information

An dem Timeline-Feature samt Factchecker merkt man schon, dass es sich bei Twatter um kein gewöhnliches Spiel handelt. Vielmehr ist es als Serious Game zu verstehen. Während herkömmliche Spiele vor allem unterhalten, sollen Serious Games auch Informationen vermitteln. Die Messages so rüberzubringen, dass es Spielern dennoch Spaß macht, ist dabei die große Kunst.

 

Die Macher hinter dem Projekt

Für die Entwicklung zeichnen sich die Masterstudenten Domenik Jockers und Philipp Joseph hauptverantwortlich, die zusammen Computer Science and Media im Master studieren. Twatter wurde in 2,5 Semester entwickelt und feierte auf dem Future of Europe Festival in Stuttgart Anfang Juni Premiere. 

Um Twatter fertigzustellen, holten sich Jockers und Joseph Unterstützung von anderen Studiengängen. So steuerte etwa die Crossmedia-Redaktion-Studentin Cosmia Staneker die Texte bei, während Patricia Birnfeld aus dem Studiengang Audiovisuelle Medien für den passenden Look sorgte. Als Betreuerin unterstützte Professorin Sabiha Ghellal das Projekt von Start weg beim Gamedesign. Das Fazit zur Zusammenarbeit: Laut Jockers soll man „gerne mal etwas wagen mit Serious Games“. Interdisziplinäre Kooperationen seien dabei besonders wichtig. 

Wer sich selbst einen Eindruck von dem Satire-Game machen möchte, kann Twatter – Demokratie 2.0 kostenfrei auf dieser Webseite spielen. 

 

Daniel Rottinger


Kontakt:
Prof. Dr. Sabiha Ghellal
E-Mail: ghellal@hdm-stuttgart.de

30. August 2018