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Europaweites Projekt zur digitalen Barrierefreiheit

Die HdM ist Teil eines europaweiten Projekts zur digitalen Barrierefreiheit (Foto: Pixabay/ David Bruyland)
Die HdM ist Teil eines europaweiten Projekts zur digitalen Barrierefreiheit (Foto: Pixabay/ David Bruyland)

Die Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) ist mit zwei weiteren europäischen Hochschulen und dem schwedischen Beratungsdienstleister Funka Nu Teil eines Projekts, das bis September 2021 von der Europäischen Kommission mit insgesamt 294.740 Euro gefördert wird. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von Onlinekursen zum Thema Barrierefreiheit im Internet. Damit soll auch das Problem fehlender Expertise unter den Hochschuldozenten abgemildert werden.

 

Immer mehr Bahnhöfe und Restaurants werden barrierefrei umgebaut. Auch Webseiten sollen in Zukunft so gestaltet sein, dass sie von Menschen mit einer Behinderung genutzt werden können, seien es gehörlose Menschen mit einem kleineren Wortschatz, sehbehinderte Menschen, die Webinhalte nur teilweise oder gar nicht lesen können, oder körperlich behinderte Menschen mit eingeschränkter Funktion der Hände. Durch Zusatzequipment können einzelne Beitrage der Webseiten vorgelesen werden, oder der Computer kann ausschließlich mit der Tastatur und ohne die Maus bedient werden.

 

Starter-Kit für Hochschullehre

Die Mid University Stockholm, die Universität Genua und die HdM entwickeln mit Hilfe des Beratungsdienstleister Funka Nu in Stockholm ein Starter-Kit für die Hochschullehre über digitale Barrierefreiheit. Die HdM wird dazu Onlinekurse entwickeln, die von Tausenden von Teilnehmern gleichzeitig genutzt werden können, sogenannte "Massive Open Online Courses" (MOOCs). Diese vermitteln zulassungsfrei Wissen über digitale Barrierefreiheit. "Studierende sollen sich dadurch Kompetenzen aneignen, die sie später in ihrem Berufsalltag brauchen", sagt Professor Dr. Gottfried Zimmermann, der das Projekt an der HdM betreut.

 

Die EU-Richtlinie von 2016 verpflichtet öffentliche Einrichtungen, ihre Websites barrierefrei zu gestalten. Die Fristen dafür sind zum Teil schon überschritten und machen das Thema ",barrierefreies Web" aktueller denn je. Auch wenn das Gesetz den entscheidenden Impuls liefert, gibt es noch viele andere Gründe für die Umsetzung. "Die Strukturierung von Webseiten nach barrierefreien Prinzipien bringt auch Nutzern ohne Behinderung etwas", so Zimmermann. Benutzer profitierten beispielsweise von einer konsistenten Navigation und einer entgegenkommenden Behandlung von Fehlern durch Benutzereingaben.

 

Grundlage für Kurse

"Die Onlinekurse sind für verschiedene Berufsfelder interessant. Neben Kursen zur technischen Umsetzung wird es auch welche zur verständlichen sprachlichen Umsetzung geben", erläutert Zimmermann. Hochschuleinrichtungen hätten durch das Projekt unabhängig von ihrem Bildungsschwerpunkt eine Grundlage, auf der sie Kurse zur Barrierefreiheit aufbauen können. "Wir entwickeln etwas mit vereinter Kraft, das später andere Hochschulen nutzen können", so Zimmermann.

 

Zur Zielgruppe der Kurse zählen neben den Studierenden auch Dozenten. "Die Onlinekurse helfen ihnen, mit anfangs geringem Wissen über digitale Barrierefreiheit durch Unterstützung des entwickelten Materials selbst zu lehren", erklärt Zimmermann.

 

Die HdM hat bereits Erfahrung in der Entwicklung von MOOCs über digitale Barrierefreiheit. Sie leitete von 2014 bis 2017 die "MOOC Accessibility Partnerschaft (MOOCAP)", ein europäisches Forschungsprojekt mit neun Hochschulen. Die vier im Rahmen des Projektes produzierten MOOCs wurden mittlerweile zusammen von über 20.000 Teilnehmern weltweit besucht.

 

- Anna-Sophie Kächele


Kontakt:
Prof. Dr. Gottfried Zimmermann
Telefon: 0711 8923-2751
E-Mail: gzimmermann@hdm-stuttgart.de

24. Oktober 2019