Diese Website verwendet nur technisch notwendige Cookies. In der Datenschutzerklärung können Sie mehr dazu erfahren.

Zum Hauptinhalt springen
Logo, Startseite der Hochschule der Medien

Forschungsthemen im Master of Media Research (ab Wintersemester 2020/21)

Forschungsleuchtturm

Creative Industries & Media Society (CREAM)

Prof. Holger Nohr

 

Forschungsprojekt 1.6: Datenschutz in der digitalen Welt

Laufzeit:

Mindestens bis Ende 2023

 

1.6.1 Datenschutzkonforme Unternehmenssoftware 

Kurzbeschreibung:

Bereits das frühere Datenschutzrecht hat Anforderungen an Software gestellt, um sie im Unternehmen datenschutzkonform einsetzen zu können. Mit Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) kommt den Anforderungen an Software eine größere Bedeutung zu. Die DSGVO hat mit der Forderung nach „Datenschutz durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen“ weltweit erstmals die bekannten Konzepte „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“ in rechtliche Anforderungen umgesetzt.

Diese gesetzlichen Anforderungen verlangen vom Anwender „technische und organisatorische Maßnahmen“ zur Einhaltung der Datenschutzgrundsätze. Die soweit eher vagen Anforderungen des Datenschutzrechts sind praktisch auszugestalten, etwa wenn es um die Anforderungsanalyse, die Einführung und den Betrieb von betrieblicher Software (bspw. CRM- oder ERP-Systeme) in Unternehmen geht.

Ziel des Projekts ist es, die datenschutzrechtlichen Anforderungen in einen praktischen Handlungsrahmen / Leitfaden zu überführen, der Unternehmen bei Anforderungsanalyse, Auswahl, Einführung und Betrieb datenschutzkonformer Unternehmenssoftware unterstützt.

 

Betreuer:

Prof. Holger Nohr, E-Mail: nohr@hdm-stuttgart.de, Mobil: 0151 16513133, Homepage: holgernohr.net

 

Fachrichtung, Studiengänge:

Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft, Medienwirtschaft

 

Notwendiges Vorwissen:

Grundkenntnisse im Datenschutz und die Fähigkeit zur Einarbeitung in das Gebiet. 

 

Themen_ID:

CREAM-DdW-1

 

Literatur / weiterführende Links:

o.V.: Was muss Software zur Einhaltung der DSGVO können? In: Datenschutzbeauftragter.INFO v. 29.3.2018. URL: https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/was-muss-software-zur-einhaltung-der-dsgvo-koennen

o.V.: Benutzte Software nicht DSGVO-konform = 14,5 Mio. Euro Bußgeld. In: Datenschutzbeauftragter.INFO v. 5.11.2019. URL: https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/benutzte-software-nicht-dsgvo-konform-145-mio-euro-bussgeld.

Schonschek, O. (2017): Wie CRM-Systeme die DSGVO umsetzen. In: Datenschutz Praxis v. 27.9.2018 (https://www.datenschutz-praxis.de/fachartikel/wie-crm-systeme-die-dsgvo-umsetzen/).

Fuchs, T./Nohr, H. (2020): Compliance Management regarding Data Protection by Design and Default. In: European Journal of Law and Technology (EJLT) (in Vorbereitung).

Tsormpatzoudi, P./Berendt, B./Coudert, F. (2016): Privacy by Design: From research and policy to practice – the challenge of multidisciplinarity. In: Berendt, B. et al. (Hrsg.): Privacy Technologies and Policy. Third Annual Privacy Forum, APF 2015. Berlin, S. 199-212.

 

1.6.2 Individuelle Preisfindung und Datenschutz 

Kurzbeschreibung:

Dynamische Preise sind ein lang bekanntes Phänomen. Sie sind eine Reaktion auf Angebot und Nachfrage. Relativ neu hingegen ist das Phänomen, individuelle Preise (individual pricing) zu ermittelen, die auf die Zahlungsbereitschaft bestimmter Kundengruppen oder sogar einzelner Kunden beruhen. Die individuelle Zahlungsbereitschaft lässt sich durch die fortschreitende Digitalisierung immer besser ermitteln. Das Wissen beispielsweise um das benutzte Endgerät, den Standort, um Konsumgewohnheiten oder persönliche Stimmungen erlaubt es Strategien individualisierter Preisdiskriminierung anzuwenden. Die präzise Ermittlung der Zahlungsbereitschaft für bestimmte Waren oder Dienstleistungen setzt voraus, dass die persönlichen Verhältnisse ermittelt werden. Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten ist damit regelmäßig Vorbedingung für personalisierte Preise.

Ziel des Projekts ist es, entsprechende Mechanismen und Praktiken beispielhaft (in Fallstudien) aufzuzeigen und davon ausgehend zu untersuchen, inwieweit datenschutzrechtliche Bestimmungen Verbraucher*innen hinreichend schützen.

 

Betreuer:

Prof. Holger Nohr, E-Mail: nohr@hdm-stuttgart.de, Mobil: 0151 16513133, Homepage: holgernohr.net

 

Fachrichtung, Studiengänge:

Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft, Medienwirtschaft, (Datenschutz-)Recht

 

Notwendiges Vorwissen:

Grundkenntnisse im Datenschutz bzw. die Fähigkeit zur Einarbeitung in das Gebiet. 

 

Themen_ID:

CREAM-DdW-2

 

Literatur / weiterführende Links:

Acquisti, A.: Identity Management, Privacy, and Price Discrimination. In: IEEE Security & Privacy, 2/2008, 46-50. 

Hecking, M.: Die Entdeckung des gläsernen Kunden. In: Manager Magazin v. 3.11.2014. URL: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/dynamische-preise-der-glaeserne-kunde-a-999780.html.

o.V.: Grauzone im Internet: Individuelle Preise heftig umstritten. In: heise online v. 1.2.2016. URL: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Grauzone-im-Internet-Individuelle-Preise-heftig-umstritten-3089243.html

Tillmann, T.J./Vogt, V.: Personalisierte Preise – Diskriminierung 2.0? In: ABIDA-Dossier, September 2018. URL: http://www.abida.de/sites/default/files/22_Dossier_Personalisierte%20Preise_Online.pdf.

Zander-Hayat, H./Reisch, L./Steffen, C.: Personalisierte Preise: Eine verbraucherpolitische Einordnung. In: Verbraucher und Recht, 31, 2016, 11, S. 403-409.

 

1.6.3 Open-Data-Konzepte von Kommunen in Baden-Württemberg

Kurzbeschreibung:

Der Begriff „Open Data“ beschreibt ein Konzept, bei dem maschinenlesbare und strukturierte Daten durch die Verwendung offener Nutzungsrechte von Bürger*innen und Unternehmen frei verwendet, nachgenutzt und verbreitet werden können. Die Nutzung dieser offenen Daten sollte nur eingeschränkt werden, um den Ursprung durch Quellennennung und ihre Offenheit zu garantieren.

Offene Daten dürfen keine personenbezogene Daten oder Daten, die dem Datenschutz unterliegen, beinhalten. Open Data folgt der Maxime: öffentliche Daten nützen, private Daten schützen. Im Gegensatz zu bereits verarbeiteten und meist rechtlich geschützten Informationen handelt es sich bei diesen Daten oft nicht nur um Text- oder Bildmaterial, sondern um Tabellen, Karten oder Datenbanken. Diese Daten können aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft stammen: Geodaten, Kulturdaten, Daten aus Wissenschaft und Forschung, Wetter- und Umweltdaten, Verkehrsdaten u.v.m.

Kommunen sollten den Mehrwert erkennen, den eine aktive Open-Data-Strategie erzeugt. Der Mehrwert kann dabei einerseits in einer Wertschöpfung im ökonomischen Sinne liegen, andererseits in einem gesellschaftlichen Mehrwert.

Ziel des Projekts ist es, den Stand von Open Data auf kommunaler Ebene in Baden-Württemberg zu ermitteln, Best-Practise-Beispiele in Fallstudien zu untersuchen und Erfolgsfaktoren solcher Konzepte abzuleiten.

 

Betreuer:

Prof. Holger Nohr, E-Mail: nohr@hdm-stuttgart.de, Mobil: 0151 16513133, Homepage: holgernohr.net

 

Fachrichtung, Studiengänge:

Offen

 

Notwendiges Vorwissen:

Fähigkeit zur Einarbeitung in die Thematik. 

 

Themen_ID:

CREAM-DdW-3

 

Literatur / weiterführende Links:

BITKOM (Hrsg.): Open Data – Neue Konzepte erfolgreich umsetzen. Berlin 2017. URL: https://www.bitkom.org/sites/default/files/file/import/171103-Open-Data.pdf

Bundesverwaltungsamt (Hrsg.): Handbuch für offene Verwaltungsdaten des BVA. Köln 2018. URL: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Smart_Country/AK_2_2019_05_08_ONLINE.pdf.

Krabina, B./Wiedemann, M.: Open Data in Kommunen. In: LebensWerte Kommune, Ausgabe 2, 2019.

Vitako (Hrsg.): Open Data in Kommunen: Positionspapier von DStGB, KGSt und Vitako. Stand 2014. Berlin. URL: https://www.vitako.de/Themen%20Dokumente/Leitfaden_Open_Data_2014.pdf