Beschreibung von Forschungsthemen pro Forschungsleuchtturm
Forschungsleuchtturm
Digital Ethics, Responsible Innovation and Design (DECIDE)
Kurzbeschreibung:
Die Prozesse der Digitalisierung, die alle gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Bereiche durchziehen, werden grundlegend und untrennbar von ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten begleitet. Das Institut für Digitale Ethik (DIE) an der Hochschule der Medien bietet hierfür die deutschlandweit erste inter- und intradisziplinäre Anlaufstelle für anwendungsbezogene wissenschaftliche Expertise und hat erfolgreich das Fachgebiet „Ethics by Design“ in der Forschungslandschaft etabliert. Mit KoFFI als Pilotprojekt für Ethics by Design, konnten die Forschungserfolge und die außerordentliche Relevanz des Themas derart überzeugen, dass für Forschungsprojekte der Mensch-Technik-Interaktion die Berücksichtigung von Ethics by Design unabdingbar geworden ist. Diese neue Auflage mündete im Forschungsprojekt ELSI-SAT. Das Forschungsprojekt DigitalDialog21 untersucht schließlich in Form von Erzählinterviews die Einstellungen sowie die Haltungen der Menschen in Bezug auf die Digitalisierung.
URL
https://www.hdm-stuttgart.de/digitale-ethik/
Forschungsprojekt 1
Titel
DigitalDialog21
Projektbeschreibung (Forschungsfragen, Vorgehen, erwartete Ergebnisse)
Das Verbundprojekt „Digitaldialog 21“ untersucht die Wertekonflikte im Zeitalter einer immer weiter voranschreitenden Digitalisierung. Das Institut für Digitale Ethik bringt die Bereiche Werteforschung und Narrative Ethik in das Forschungsprojekt ein. Bereits gegenwärtig ist Digitalisierung ein bedeutsames Narrativ, mit dem die Menschen bestimmte Vorstellungen – sowohl Ängste als auch Hoffnungen – verbinden. Empirisch wird mit narrativen Interviews und Fokusgruppen gearbeitet: Untersucht wird, wie die Menschen Digitalisierung aufgrund ihrer erlebten Geschichten narrativ konstruieren: Was erzählen sie von der Digitalisierung? Welche persönlichen Werte und welche gesellschaftlichen Normen verbinden sie mit ihr? Mit Hilfe der narrativen Ethik wird so ein „Digital Ethics Assessment“ durchgeführt und ein Dialog über eine wertebasierte Digitalisierung ermöglicht. Dabei soll nicht nur der Frage eines Wertewandels nachgegangen werden; die Forschung soll auch Erkenntnisse darüber liefern, über welche Befähigungen die Menschen im Zuge des digitalen Wandels verfügen müssen, um ihr Leben erfolgreich gestalten können.
Laufzeit
15.04.2019 – 14.04.2022
Fördervolumen, Fördergeber
1.097.000,- Euro (Ministerium für Wissenschaft, Forschung & Kunst)
Anzahl Mitarbeiter
2 (HdM)
URL
Beteiligte Hochschule
Hochschule der Medien, Stuttgart
Hochschule Furtwangen, Furtwangen
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Ludwigsburg
Logiken des „Verzichts“: Untersuchung der De-Mediatisierung als soziale Praxis
Kurzbeschreibung
Die Nicht-Nutzung bzw. der Verzicht auf digitale Medien, technische Endgeräte und soziale Netzwerke (=De-Mediatisierung) stellt eine heute weit verbreitete soziale Praxis dar. Dies haben die empirischen Ergebnisse im Projekt DigitalDialog21 gezeigt. Die Motive, Formen und persönlichen Gratifikationen jener „kommunikativen Grenzziehungen“ (Andreas Hepp) sind dabei ausgesprochen vielfältig, während das Feld der De-Mediatisierung hingegen noch weitgehend unerforscht ist. Gründe können z.B. in einer Optimierung und Entlastung, aber auch in einer Kulturbewahrung oder im Persönlichkeitsschutz bestehen. In diesem Forschungsthema sollen daher De-Mediatisierungspraktiken mit qualitativer empirischer Methoden untersucht und in Bezug auf das sinnhafte Handeln der Menschen dechiffriert werden. In Bezug auf die Methode sind verschiedene Herangehensweisen denkbar.
Name und Kontaktdaten
Prof. Dr. Petra Grimm
Hochschule der Medien Stuttgart
Institut für Digitale Ethik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Tel.: 0711-8923-2202
Fachrichtung, Studiengänge
- Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften
- Studierende der Sozialwissenschaft/Soziologie
- Studierende der Geistes- und/oder Kulturwissenschaften
- Studierende der Philosophie (und angrenzender philosophischer Wissenschaftsdisziplinen)
Notwendiges Vorwissen
Vorausgesetzt werden
- Kenntnisse der empirischen Medien- und Sozialforschung, insbesondere im Hinblick auf qualitative Verfahren
- Kommunikations- und medienwissenschaftliches Grundwissen (vermittelt zum Beispiel in LV der Medientheorie, Mediensysteme o.ä.)
Wünschenswert sind
- Eigene Erfahrungen in qualitativen Forschungsprojekten
- Grundkenntnisse der Ethik bzw. der Medienethik/Digitalen Ethik
- Kenntnisse oder Erfahrungen im narrativen Bereich (Erzählforschung, Storytelling, Narratologie o.ä.)
Literatur / weiterführende Links
Zwischenmenschlicher Werteverlust – Nur eine sinnstiftende Erzählung der Digitalisierung?
Kurzbeschreibung
Zu den Befunden im Projekt DigitalDialog21 gehört, dass viele Personen mit Blick auf die Digitalisierung von Alltag und Lebenswelt einen zunehmenden Verlust des Zwischenmenschlichen artikulieren. Befürchtet wird, dass Werte wie
Empathie, Ehrlichkeit, Kommunikationsfähigkeit oder Toleranz, welche für das soziale Miteinander vonnöten sind, erodieren. Unklar ist aber, ob sich diese Werteerosion im sozialen Handeln der Menschen tatsächlich manifestiert (und empirisch zeigen lässt!), oder ob es sich vielmehr um eines der gängigen, technikdeterministisch geprägten kulturellen Narrative (z.B. „Früher war alles besser“) handelt. Dieser Frage soll in diesem Forschungsthema empirisch nachgegangen werden. In Bezug auf die Methode sind verschiedene qualitative Herangehensweisen – d.h. zum Beispiel qualitative Befragungen wie Feld-Beobachtungen – möglich.
Name und Kontaktdaten
Prof. Dr. Petra Grimm
Hochschule der Medien Stuttgart
Institut für Digitale Ethik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Tel.: 0711-8923-2202
Fachrichtung, Studiengänge
- Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften
- Studierende der Sozialwissenschaft/Soziologie
- Studierende der Geistes- und/oder Kulturwissenschaften
- Studierende der Philosophie (und angrenzender philosophischer Wissenschaftsdisziplinen)
Notwendiges Vorwissen
Vorausgesetzt werden
- Kenntnisse der empirischen Medien- und Sozialforschung, insbesondere im Hinblick auf qualitative Verfahren
- Kommunikations- und medienwissenschaftliches Grundwissen (vermittelt zum Beispiel in LV der Medientheorie, Mediensysteme o.ä.)
Wünschenswert sind
- Eigene Erfahrungen in qualitativen Forschungsprojekten
- Grundkenntnisse der Ethik bzw. der Medienethik/Digitalen Ethik
- Kenntnisse oder Erfahrungen im narrativen Bereich (Erzählforschung, Storytelling, Narratologie o.ä.)
Literatur / weiterführende Links
Wertebasierte Analyse der Transformation in der interpersonellen Kommunikation im Kontext von COVID-19
Die mit COVID-19 verbundenen Entwicklungen haben die Bedingungen des sozialen Miteinanders maßgeblich verändert: Einerseits hat COVID-19 eine Verstärkung der digitalisierten (Medien-)Kommunikation bewirkt (zum Beispiel in der beruflichen Praxis), anderseits wurde aber auch der unmittelbare, nicht-mediale, physische Umgang verstärkt (etwa im Rahmen des familiären Zusammenseins). Gerade vor dem Hintergrund der Befunde des DigitalDialog21, welche einen Wandel der Werte des sozialen Miteinanders nahelegen, stellt sich die Frage nach den (neuen) Erlebnissen und Erfahrungen der Personen: Es gilt, diese Transformation in der interpersonellen Kommunikation vor dem Hintergrund eines Wertewandels empirisch weiter zu dechiffrieren. In Bezug auf die Methode bietet es sich an, mittels Erzählinterviews oder narrativer Gruppengesprächen zu arbeiten. Hier können die entsprechenden Erfahrungshorizonte der Personen im Zeitverlauf kontrastiert werden.
Name und Kontaktdaten
Prof. Dr. Petra Grimm
Hochschule der Medien Stuttgart
Institut für Digitale Ethik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Tel.: 0711-8923-2202
Fachrichtung, Studiengänge
- Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften
- Studierende der Sozialwissenschaft/Soziologie
- Studierende der Geistes- und/oder Kulturwissenschaften
- Studierende der Philosophie (und angrenzender philosophischer Wissenschaftsdisziplinen)
Notwendiges Vorwissen
Vorausgesetzt werden
- Kenntnisse der empirischen Medien- und Sozialforschung, insbesondere im Hinblick auf qualitative Verfahren
- Kommunikations- und medienwissenschaftliches Grundwissen (vermittelt zum Beispiel in LV der Medientheorie, Mediensysteme o.ä.)
Wünschenswert sind
- Eigene Erfahrungen in qualitativen Forschungsprojekten
- Grundkenntnisse der Ethik bzw. der Medienethik/Digitalen Ethik
- Kenntnisse oder Erfahrungen im narrativen Bereich (Erzählforschung, Storytelling, Narratologie o.ä.)
Literatur / weiterführende Links
Quarantäne, Home-Office und das (neue) Erfahren lokaler Privatheit
Es kann gesagt werden, dass moderne, digitalisierte und globalisierte Gesellschaften mit einer grundsätzlichen Ausdifferenzierung der lokaleren Privatheit (Rössler) und mit einer Ausweitung der mit ihr verbundenen Privatheitsfreiräume einhergehen. Durch COVID-19 wurden diese nun über weite Strecken eingeschränkt – indem zum Beispiel Familien „viel Zeit“ auf „wenig Raum“ miteinander verbrachten bzw. noch immer verbringen. Es liegt daher nahe, dass COVID-19 nicht nur eine Transformation der interpersonellen Kommunikation bewirkte, sondern auch ein verändertes Erleben lokaler Privatheit nach sich zieht. In diesem Forschungsthema sollen daher die gemachten Privatheitserfahrungen der Menschen im Kontext von COVID-19 empirisch erhoben werden: Wie hat sich COVID-19 auf die Werte der Privatheit und Autonomie ausgewirkt und welche Veränderungen resultieren aus dieser Entwicklung? In Bezug auf die Methode bietet sich eine Untersuchung mittels qualitativer Verfahren an, wobei insbesondere narrative Formen der Datenerhebung geeignet sein dürften.
Name und Kontaktdaten
Prof. Dr. Petra Grimm
Hochschule der Medien Stuttgart
Institut für Digitale Ethik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Tel.: 0711-8923-2202
Fachrichtung, Studiengänge
- Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften
- Studierende der Sozialwissenschaft/Soziologie
- Studierende der Geistes- und/oder Kulturwissenschaften
- Studierende der Philosophie (und angrenzender philosophischer Wissenschaftsdisziplinen)
Notwendiges Vorwissen
Vorausgesetzt werden
- Kenntnisse der empirischen Medien- und Sozialforschung, insbesondere im Hinblick auf qualitative Verfahren
- Kommunikations- und medienwissenschaftliches Grundwissen (vermittelt zum Beispiel in LV der Medientheorie, Mediensysteme o.ä.)
Wünschenswert sind
- Eigene Erfahrungen in qualitativen Forschungsprojekten
- Grundkenntnisse der Ethik bzw. der Medienethik/Digitalen Ethik
- Kenntnisse oder Erfahrungen im narrativen Bereich (Erzählforschung, Storytelling, Narratologie o.ä.)
Literatur / weiterführende Links