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Mediapublishing kooperiert mit Amsterdamer Medienstudiengang

Die Mediapublisher vor der Multatuli-Skulptur in Amsterdam (Foto: Reintje Gianotten)
Die Mediapublisher vor der Multatuli-Skulptur in Amsterdam (Foto: Reintje Gianotten)
Die niederländischen Lektorinnen und ihre deutschen Moderatorinnen (Foto: ah117)
Die niederländischen Lektorinnen und ihre deutschen Moderatorinnen (Foto: ah117)
Diskussion mit Herm Pol (r.) im Athenaeum Bookstore Amsterdam (Foto: uhu)
Diskussion mit Herm Pol (r.) im Athenaeum Bookstore Amsterdam (Foto: uhu)

Während Deutschland und die Niederlande bei Fußballmeisterschaften alle zwei Jahre erbitterte Gegner sind, arbeiteten deutsche und niederländische Studenten und Dozenten einen Tag lang intensiv an der Vertiefung des freundschaftlichen und kooperativen Verhältnisses zwischen den beiden Nationen: Im Rahmen der Kooperation zwischen der Hochschule der Medien (HdM) und der Hogeschool van Amsterdam (HvA) fand am 8./9. Juni in der niederländischen Metropole ein gemeinsamer Workshop statt.

Workshop an der Hogeschool van Amsterdam

Acht Mediapublishing-Studierende des 2., 4. und 6. Semesters nutzten das lange Fronleichnamswochenende in Deutschland für die Reise in die niederländische Metropole, wo sie und ihre Professoren Ulrich Huse und Dr. Okke Schlüter herzlich empfangen wurden. Vier Impulsreferate boten die Basis für die anschließende Erschließung des niederländischen Buchmarkts – theoretisch und praktisch.

Auf HvA-Seite sorgten gleich vier Dozentinnen aus dem Minor Programme ›Books and More‹ für das Gelingen des Projekts: Reintje Gianotten und Rose Leighton hielten die beiden niederländischen Referate (auf Englisch, der gemeinsamen Sprache aller Workshopteilnehmer) und standen den Studierenden mit ihren Kolleginnen Lieke Biesma und Bregitta Kramer Rede und Antwort. In einer von zwei deutschen Studierenden moderierten ›Talkshow‹ wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten des deutschen und des niederländischen Buchmarkts heraus­gearbeitet und in einer angeregten Diskussion vertieft.


Begegnung mit dem bibliophilen Amsterdam

Auf die theoretische Erschließung folgte die praktische Überprüfung des Wissens: Reintje Gianotten und Rose Leighton luden die Gruppe ein zu einem Rundgang durch das bibliophile Amsterdam. Der erste Halt fand in einer der größten Buchhandlungen Amsterdams statt: dem Athenaeum. Herm Pol, der Leiter der Buchhandlung, klärte die Studierenden über seine Philosophie auf, bevor er danach bereitwillig Fragen zu aktuellen Entwicklungen auf dem niederländischen Buchmarkt beantwortete. Von Angst vor einer Verdrängung durch Internetbuchhändler war in diesem Bücherparadies am Spui nichts zu spüren.

Nach einem kurzen Abstecher in die Bibliothek des Hotels Ambassade, die in ihren Vitrinen ausschließlich signierte Bücher hütet, führte der Weg zum Denkmal von Multatuli. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte der Niederländer Eduard Douwes Dekker im 19. Jahrhundert zahlreiche erfolgreiche Romane und Theaterstücke, in denen er die Praktiken seiner Landsleute in den niederländischen Kolonien anprangerte.

Nächstes Ziel war die ›Stichting Collectieve Propaganda van het Nederlandse Boek‹ (CPNB), eine Marketingorganisation zur Förderung des Buches und des Lesens in den Niederlanden, die in einem respektablen Haus an der Herengracht residiert. Hier empfing Gijs Schunselaar, der stellvertretende Direktor des Verbands, die Gruppe und sprach über die Aufgabe und die Arbeit von CPNB, in deren Mittelpunkt die Organisation der niederländischen Buchwoche jedes Jahr im März steht.


Ein Autor ohne Starallüren

Den Abschluss des Programms, das die niederländischen Dozentinnen erarbeitet hatten, bildete ein Treffen mit dem renommierten Autor Thomas Rosenboom. Er erhielt den Librispreis, die wichtigste literarische Auszeichnung der Niederlande,  als einziger Autor bereits zweimal: für die Romane »Das Liebeswerk« und »Neue Zeiten«, die beide ins Deutsche übersetzt wurden. 2004 schrieb er das ›Boekweeken-Geschenk‹, eine besondere Ehre, denn dieses Buch wird während der von CPNB organisierten Buchwoche als Anreiz zum Lesen verschenkt. Im direkten Gespräch mit diesem sympathischen Autor konnten die Studierenden viel über die Arbeitsweise eines Schriftstellers und seine Einstellung zum Literaturbetrieb erfahren.

Durch die Exkursion wurde eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit zwischen HdM und HvA gelegt – fachlich wie persönlich. Nun sind die Amsterdamer eingeladen, den Besuch zu erwidern und mit ihren Studierenden zu einem Workshop nach Stuttgart zu kommen. Erste Planungen dafür haben die Dozenten bereits aufgenommen. (10.6.2012; nk043 und kh055)

 

10. Juni 2012