Auszeichnung
Sie geht an die Fakultät Information und Kommunikation der HdM für das Thema "Zukunftsorientierte Lernräume". Dort wurde vor acht Jahren ein großer Schritt gewagt. Als die Professorinnen und Professoren in einen Neubau umzogen, fanden sie sich nicht mehr in Einzelbüros, sondern in Gemeinschaftsbüros mit bis zu 22 Arbeitsplätzen wieder. Offene Raumstrukturen und Kommunikationselemente wurden ergänzt um Rückzugsmöglichkeiten in Zweier- und Dreierbüros. Dabei wurde die gesamte Arbeitsfläche klar getrennt zwischen Büroflächen und öffentliche Zonen mit Besprechungsräumen, die multifunktional genutzt werden.
Begegnungs- und Kommunikationsraum
Der Impuls, die Räumlichkeiten der Lehrenden modern zu gestalten, kam den Verantwortlichen im Rahmen einer Umzugsplanung der gesamten Fakultät Information und Kommunikation der HdM. Neben dem Neubau sollten auch die Curricula aller Studiengänge der Fakultät zeitgemäß entwickelt werden: Die Lehre sollte sich künftig auf Problemlösungs- und Methodenkompetenzen fokussieren, auf projektorientierte und interdisziplinäre Lehr- und Lernformen und auf eine stärkere Vermittlung von Schlüsselkompetenzen. Das heißt, kollaboratives Lehren und Lernen und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen waren die neuen Leitlinien für die Studierenden. Da sollten auch die Arbeitsbereiche der Lehrenden angepasst werden.
Die achtjährige Praxiserfahrung zeigt, dass der Schritt von der klassischen Bürosituation in einen Begegnungs- und Kommunikationsraum erfolgreich war. Ziele und Inhalte von Lehrveranstaltungen und Lehrmodulen können schneller und besser über Fachgrenzen hinweg ausgetauscht werden. Eine elementare Voraussetzung für enge Abstimmungsprozesse und Querverweise in Lehrveranstaltungen oder für das Konzipieren von interdisziplinären Lehr- und Forschungsprojekten. Soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Disziplin, Toleranz und Kompromissbereitschaft werden nun nicht nur von Lehrenden in Lehrveranstaltungen vermittelt, sondern auch im Arbeitsalltag von den Lehrenden vorgelebt.
Bewusstseinswandel
"Es ist toll, dass hier die Räume der Lehrenden neu strukturiert wurden, um einen Bewusstseinswandel in der Konzipierung und Ausgestaltung von Lehre, Curricula und Veranstaltungsangeboten zu ermöglichen", so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats Februar nach Stuttgart zu vergeben. „Das Projekt trifft einen wunden Punkt vieler Lehrenden, die nicht gern ihr eigenes Büro aufgeben wollen. Es zeigt auf, dass Großraum funktionieren kann und dass die Neugestaltung und das Umdenken nicht nur bei den Studierenden und den Lernräumen anzusiedeln ist."
Zur "Hochschulperle"
"Hochschulperlen" sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine "Hochschulperle" vor. Aus den Monatsperlen wird die "Hochschulperle" des Jahres gekürt. Im Jahr 2022 sucht der Stifterverband Projekte unter dem Motto "Zukunftsorientierte Lernräume" nach besonderen, zukunftsweisenden Lernarchitekturen und zeichnet neben physischen Hochschulräumen auch Konzepte, Prozesse und Teams (im Kontext physischer Lernraumgestaltung) aus: www.hochschulperle.de. Die Hochschulperle ist damit in diesem Jahr Teil der gemeinsamen Initiative Lernarchitekturen - Räume für zukunftsorientierte Bildung an Hochschulen von Stifterverband und Dieter-Schwarz-Stiftung.
VERÖFFENTLICHT AM
01. März 2022
KONTAKT
Prof. Dr. Tobias Seidl
Prodekan
Wirtschaftsinformatik und digitale Medien
0711 8923-2735
Pressesprecherin des Stifterverbandes
030 322982 - 530
presse@stifterverband.de
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