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Wie man eine Jury flasht oder Mehr Revolution als Evolution

Kategorie Flexible Verpackung
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Wie man eine Jury ´flasht´ oder
Mehr Revolution als Evolution

In 2015, zur bis dahin letzten Ausgabe des DFTA AWARD, fanden wir bei der Prämierung der Einreichungen bereits ein so hohes Druckqualitäts-Niveau vor, dass wir uns eine Steigerung nur noch „in der Breite" vorstellen konnten - und wurden beim DFTA AWARD 2017 eines besseren belehrt! Dessen Jury kann von einem so gewaltigen Fortschritt berichten, dass die Bezeichnung „Evolution" dafür schon zu harmlos scheint.

Das Jahr 2017 markiert einen weiteren Meilenstein des Flexodrucks. Vormals als extrem schwierig betrachtete Produktdarstellungen werden heute nachweislich perfekt beherrscht, inklusive all der früheren Höchstschwierigkeiten wie Verläufe zu Weiß in feinsten Rastern und Kombinationen mit schweren Volltönen. In fast allen Kategorien waren die Einreichungen sowohl extrem hochklassig als auch äußerst zahlreich. Insofern können sich ALLE Einreicher als Gewinner betrachten, weil sie die fulminante Weiterentwicklung des Druckverfahrens Flexodruck zu dokumentieren geholfen haben.

Gäbe es im DFTA AWARD eine Kategorie namens „Was der Flexodruck schon länger gut kann", dann kämen dem Fachmann dazu zuerst die Kategorien aus dem Wellpappendruck in den Sinn. Qualitativ musste sich der Flexodruck vor allem im PrePrint-Sektor schon lange nicht mehr vor dem Wettbewerber Offsetdruck verstecken und hat das auch diesmal wieder deutlich gemacht. Verbesserungen im Vergleich zum vorausgehenden AWARD erlebte dieser Flexodruckbereich und damit auch die AWARD-Jury in punkto Sättigung und Deckung der Volltonflächen, die inzwischen allerseits von den diversen Methoden zur Förderung der Farbübertragung durch Oberflächenstrukturierung profitieren.

In den Kategorien aus dem PostPrint-Sektor konnten wir aber noch größere postive Überraschungen erleben. Sei es im virtuosen Umgang mit den unvermeidlichen Einschränkungen des Bedruckstoffes oder in der überaus natürlichen Darstellung von Hauttönen. Die Gewinner - aber nicht nur diese! - verdeutlichen hier einen weiter verbesserten Qualitätsstandard, der jegliche Kundenforderung befriedigen kann. Interessanterweise wurde übrigens hier bei allen Gewinnern reiner 4-Farb-Aufbau betrieben. Eine vergleichsweise hohe Rasterfeinheit, selbstverständlich sehr sauber gedruckt, die weitestgehende Absenz eines Waschbretteffekts und sogar das Fehlen von störenden Überfüllungen waren weitere Gründe, diese Einreichungen zu Siegern zu wählen. Auch hier herrscht inzwischen Flat-Top-Druckformherstellung vor und ist ein wesentlicher Schlüssel für die demonstrierte Druckqualität. Darüber hinaus wurde gerade in den vergangenen Jahren auf breiter Front in neueste Druckmaschinentechnik investiert, die die Gewährleistung des für hohe Druckqualität erforderlichen Passers deutlich verbessert hat.

Die quasi entgegengesetzte Kategorie „Was der Flexodruck bisher nicht machen durfte" (Konvertierung zum Flexodruck) ist für die Jury immer von besonderem Interesse und wurde diesmal ganz besonders häufig und hochklassig beschickt. Diese Motive sind dank Full HD Flexo nicht mehr ganz so fest für den Tiefdruck abonniert, denn es gibt keinen wahrnehmbaren Unterschied mehr. Aber auf dem hier durch praktisch ALLE Einreichungen demonstrierten Niveau muss man wirklich keinen Kunden mehr in ein Wettbewerbsverfahren abziehen lassen! Auch in diesem Bereich schein Flat-Top-Technik bei der Druckformherstellung inzwischen zum Standard geworden zu sein. Sie verhilft zu intensiven gedruckten Flächen und besonders scharfkantingen Details wie beispielsweise EAN-Codes oder Texten.

Auch die Innovations-Kategorie ist immer von besonderem Interesse für die Jury, weil sie den Gradmesser „Innovationskraft" verdeutlicht, etwas, wo der Flexodruck die anderen Verfahren traditionell überragt. Neben einer neuen Digitaldruckanwendung fanden wir dabei die Herstellung von Runddruckformen in Full-HD-Manier besonders herausragend. Dies galt bisher als so nicht möglich und war deshalb der Jury einen der beiden Innovationspreise wert. Die Kombination satter Flächen mit zarten Rastertonwertstufen ist damit jetzt auch mit Runddruckformen zugänglich. Dass der Gewinner diese Technik unabhängig von den einschlägigen Herstellern selbst entwickelt hat und damit ein ungekanntes Niveau von Qualität und Konstanz erreicht, ist ein besonders markantes Detail, das zur Jury-Entscheidung wesentlich beigetragen hat.

Erstmals ausgelobt wurde der Sonderpreis "Excellence in Flexo des DFTA Fördervereins. Das Révillon-Motiv überzeugte die Jury zur Vergabe dieses Sonderpreises vor allem aufgrund der hervorragenden Umsetzung aller Druckherausforderungen wie z.B. die schwierigen Farbverläufe mit den wahrscheinlich zartesten gedruckten Lichtertonwerten des gesamten Flexodrucks solch hoher Rasterfeinheit, die hohen Kontrastverläufe oder die Profilkonvertierung für 7-Farben Multicolour. Es ist sicher kein alltäglicher Auftrag, aber in wahrscheinlich allen Belangen eine Messlatte - für die Wettbewerbsverfahren!

Herzlich gratulieren möchten wir auch allen Nominierten. Eine vollstängige Aufstellung der Prämierten und Nominierten finden Sie auch in unserer DFTA Award Broschüre (Kontakt: DFTA-Geschäftsstelle dfta@dfta.de)

Stuttgart, 12. April 2017

 



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Prof. Dr. Martin Dreher  Elektronische Visitenkarte


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