Schema-Zeichnungen zum Siebdruck

Die nachfolgenden Zeichnungen wurden von mir zur Erläuterung von Sachverhalten für die Studierenden erstellt und werden in meiner Vorlesung zur Siebdrucktechnologie gezeigt. Ich stelle Ihnen hiermit die Zeichnungen zum eigenen Gebrauch zur Verfügung, es wäre aber sehr nett, wenn Sie meine Webseite als Quelle angeben. Ursprünglich sind die Grafiken mit den Microsoft-Office Tools gezeichnet, dann als *.emf und *.jpg Datei abgespeichert und mit inkscape in *.svg Vektorgrafik umgewandelt

1. Siebdruckform:

Siebdruckform mit Bezeichnungen:

Druckform Druckform.EMF Druckform.svg

2. Vier Varianten des Siebdrucks:

Flachbettsiebdruck

Flachbett Siebdruck FlachbettSD.EMF
FlachbettSD.svg

Wie der Name schon sagt, ist bei diesem Druckprinzip die Siebdruckform flach und auch der Bedruckstoff liegt als flexibles oder starres Gebilde flach darunter. Zwischen der Druckform und dem Bedruckstoff befindet sich ein kleiner Zwischenraum, den man normgerecht „Siebdruckformdistanz“ oder „Absprunghöhe“ nennt, im Fachjargon spricht man jedoch vom „Absprung“. Im Druck schließt die Druckrakel mit dem Bedruckstoff einen Linienkontakt. Dabei muss wegen der Klebkraft der Druckfarbe der Bedruckstoff i.d.R. mit Vakuum oder mit einem wieder lösbaren Kleber auf dem Drucktisch festgehalten werden. Der Druck kann mit Handdrucktischen in unterschiedlicher Bauart oder mit Flachbett-Siebdruckmaschinen mit verschiedenen Mechanisierungsstufen bis zur vollautomatischen Siebdruckstraße ausgeführt werden. Der einfache Aufbau dieser Variante ermöglicht größte Druckformate bis 4x11m.

Flachform-Zylindersiebdruck

Flachform Zylinder Siebdruck FlachformZylinderSD.EMF
FlachformZylinderSD.svg

Bei diesem Druckprinzip ist die Siebdruckform analog dem Flachbettsiebdruck flach. Der flexible, meist bogenförmige Bedruckstoff wird über einen Anleger dem Greifersystem des Gegendruckzylinders zugeführt, welcher unter der Druckform angeordnet ist. Die Druckform und der Gegendruckzylinder bewegen sich synchron. Die über dem Scheitelpunkt des Druckzylinders feststehend montierte Druckrakel fördert die Siebdruckfarbe bei der Vorwärtsbewegung auf den Bedruckstoff. Während des Rücklaufs der Siebdruckform hebt die Druckrakel ab und die Flutrakel verteilt die Druckfarbe gleichmäßig über die Siebdruckform. Die Flachform-Zylindersiebdruck-Anlagen sind in der Regel als Vollautomaten mit einem automatischen Bogenanleger und dem automatischen Transport in ein Trocknersystem ausgelegt.

Rotationssiebdruck

Rotationssiebdruck RotationsSD.EMF
RotationsSD.svg

Beim Rotations-Siebdruck ist der Bedruckstoff flach, die Druckform als Hülse oder Zylinder ausgebildet. Der Bedruckstoff, meist eine Stoff-, Papier- oder Kunststoffbahn, wird unter der zylinderförmigen Druckform fortbewegt. Hierbei dreht sich der Zylinder synchron mit der Fortbewegung des Bedruckstoffs in eine Richtung. Eine feststehende Druckrakel innerhalb des Zylinders fördert die kontinuierlich in den Zylinder gepumpte Druckfarbe auf den Bedruckstoff. Im Rotations-Siebdruck werden Stoffbahnen (Textilien), Papier- und Kunststoffbahnen (Tapeten, Etiketten), aber auch keramische Fliesen (auf speziellen Bändern transportiert) bedruckt. Bei Bedruckstoffbahnen ist Endlosdruck möglich bei Etiketten wird der Rotationssiebdruck häufig mit anderen Druckverfahren in Hybriddruckmaschinen kombiniert.

Körper- oder Rundsiebdruck

Körpersiebdruck KoerperSD.EMF
KoerperSD.svg

Bei dieser Siebdruckvariante wird der zu bedruckende Gegenstand selbst zum Gegendruckkörper. Dabei muss er eine sog. Mantellinie besitzen, die eine Abrollbewegung unterhalb der Druckform ermöglicht. Massiv- oder Hohlkörper, mit zylindrischer, runder, kegelförmiger oder ovalen Außenform, meist aus Glas, Metall oder Kunststoff werden mit einer flachen oder der Passform des Bedruckstoffs entsprechenden Druckform bedruckt. Die Druckform bewegt sich unter einer feststehenden Druckrakel synchron mit dem Bedruckstoff in eine Richtung. Für die Bedruckung eines kugelförmigen Produkts ist die Druckform, dem Querschnitt der Halbkugel folgend, gewölbt. Die Geometrie der Druckrakel entspricht der Wölbung der Druckform. Der Rundsiebdruck kann manuell, mit Halbautomaten oder Mehrfarben-Vollautomaten ausgeführt werden.