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Veranstaltungsbeschreibung

221153a Drehbuchentwicklung 1

Zuletzt geändert:18.07.2023 / Precht
EDV-Nr:221153a
Studiengänge: Audiovisuelle Medien (Bachelor, 7 Semester), Prüfungsleistung im Modul Drehbuchentwicklung 1 in Semester 3
Häufigkeit: immer
Media Entertainment, Prüfungsleistung im Modul Drehbuchentwicklung 1 in Semester 3
Häufigkeit: W25/26
Dozent: Prof. Jörn Precht
Sprache: Deutsch
Art: V
Umfang: 4 SWS
ECTS-Punkte: 4
Workload: Vorlesung: 15 Termine zu je 4 SWS = 45 Zeitstunden
Vor- bzw. theoretisch und praktische Nachbereitung: 15 Termine zu je 4 SWS = 45 Zeitstunden
Projektvorbereitung: 4 Tage zu je 8 Zeitstunden = 32 Zeitstunden
Gesamter Zeitaufwand (Workload) = 122 Zeitstunden
Inhaltliche Verbindung zu anderen Lehrveranstaltungen im Modul: Effektives Storytelling im audiovisuellen - auch transmedialen - Bereich erweitern, das kreative Potential der Studierenden ausbauen und ihnen ein Gefühl für Genre und das Versprechen geben, das dem Publikum gemacht wird. Die Studierenden sollen am Ende befähigt sein, eigene fiktionale Drehbücher mit dramaturgisch fundierten Spannungsbögen zu erstellen. Auch wird in Einzelübungen die kreative Gruppenarbeit an gemeinsamen Konzepten trainiert.
Prüfungsform:
Bemerkung zur Veranstaltung: Deutsch
Beschreibung: Drehbuchentwicklung 1 wird erst im Sommersemester 2024 wieder stattfinden.
Der Frontal-Unterricht wird als Online-Kurs gestaltet - einfach, damit alle teilnehmen können und mich nicht die Raumgröße zwingt, Teilnahmewillige abzulehnen. Anderseits werden wir dennoch nicht auf den persönlichen Kontakt verzichten müssen, die Stoffbesprechungen finden live vor Ort an der HdM statt. Um den zahlreichen diesbezüglichen Anfragen per Mail vorzubeugen: Sie können diesen Kurs gern auch besuchen, wenn Sie etwas anderes studieren als AM7! Sollten Sie nicht wissen, wie man sich für Vorlesungen jenseits des eigenen Studiengangs einträgt, fragen Sie in Ihrem zuständigen Prüfungsamt nach. Es gibt seitens des Dozenten keine Teilnahmebeschränkung, es sind keinerlei Opferdarreichungen, E-Mail-Anfragen, sonstige Aufnahmerituale oder okkulte Kulte nötig. Für den Live-Kick Off gibt es Mitte März 2024 zwei Termine, aus denen Sie auswählen können. Sie werden rechtzeitig bekannt gegeben. Nach jetziger Planung werde ich jeden Dienstag eine im Voraus gefilmte Frontalvorlesung hochladen, deren Freischaltungscode Sie per Mail mitgeteilt bekommen. Wann sie diese anschauen, bleibt Ihnen überlassen, jede Vorlesung steht eine Woche zur Verfügung. Was gibt es dienstags um 16.00 oder 17.45 Uhr live an der Hochschule? Außer einigen Gast-Vorträgen, die noch angekündigt werden, können Sie von Unterrichtswoche 2 an Live-Besprechungstermine für Ihre Drehbuchstoffe im Unterrichtsraum buchen. Sie können allein schreiben oder in Teams von bis zu maximal fünf Studierenden, und entsprechend besuchen Sie mich auch an der HdM für die Beratungen. Wahlweise erstellen Sie am Ende ein mindestens siebenseitiges Exposé für einen Spielfilm zuzüglich einer mindestens dreiseitigen Dialogprobe ODER ein ganzes Kurzfilmdrehbuch von mindestens zehn Seiten ODER ein Serienkonzept von mindestens sieben Seiten Länge zuzüglich einer mindestens dreiseitigen Dialogprobe. Wahl des Themas und Genres sind frei. Gemeinsam bringen wir Ihren Stoff auf Vorderfrau oder Vordermann. Sie können auch einzeln schreiben, bedenken Sie aber, dass Teamwork mehr Spaß macht - und in Zeit der Writers Rooms auch eher der realen Arbeitssituation der AutorInnen entspricht. Der Online-Vorlesungsteil vermittelt Grundwissen über effektives Storytelling, Drehbuch- und Konzeptententwicklung im audiovisuellen - auch transmedialen - Bereich. Die Geschichte des Storytelling beginnt der Kurs mit einer Story: jener des amerikanischen Autors Syd Field, der in den frühen 80er-Jahren bemerkt, dass es noch kein Handbuch für Drehbuchautoren gibt. Dass von den Grundregeln des Storytellings aber von der Höhle bis zum Kinosaal erstaunlich viele überlebt haben. Basierend auf der Jahrtausende alten Dramen-Lehre des Aristoteles, die ergründete, was dem Publikum beim Anblick einer dramaturgischen Geschichte Vergnügen bereitet, wird eine alllgemeine Einführung in die Drehbuchdramaturgie geboten. Plot und Charaktere entscheiden in hohem Maße über die Effektivität einer Film- oder Spiele-Erzählung. Der Kurs stellt die tausendfach bewährten Grundlagen des dramaturgischen Erzählens in der 3-Akt-Struktur vor und vermittelt die wichtigsten Begriffe des Script-Development. Die Entwicklung von Syd Fields 3-Akt-Paradigma wird von den Studierenden Schritt für Schritt nachempfunden - ausgehend von Ziel und Bedürfnis von Filmfiguren - und deren persönlicher, größter Katastrophe. "Be mean to your characters", heißt die Devise. Wer seine Filmfiguren schont (und damit die Nerven des Zuschauers), der langweilt schnell. Die Studierenden sollen ein Gespür für Genres und das Versprechen erhalten, das dem Publikum gemacht wird. Wird mir Lachen oder Weinen versprochen, oder gar ein virtuoses Spiel mit meinen Urängsten? Todesangst, Zorn und Trauer des Zuschauers sind nicht die Todfeinde des Storytellers, doch wenn auch nur ein Zuschauer an eine Prüfung oder die Steuererklärung denkt - die wirklich wichtigen Dinge des Lebens (?) - dann habe ich versagt. Was also macht Komödien komisch, wie bringen uns Dramen zum Weinen? Was ist der Unterschied zwischen Krimi und Thriller? Und apropos Spannung: Was heißt das eigentlich - "spannend"? Welche Formen der Spannung gibt es? Wie sieht ein fertiges Drehbuch formal aus - und wieso eigentlich? Welche Drehbuchformatierungsprogramme gibt es? Auch das serielle Erzählen wird beleuchtet. Wir gehen der Frage nach, warum "horizontales" Storytelling heute selbst bei Krimis nicht automatisch als anrüchig erachtet wird. Am Ende sollen die Studierenden befähigt sein, eigene Drehbücher mit dramaturgisch fundierten Spannungsbögen zu erstellen. Kreativ-Techniken werden vermittelt und Tipps gegen Schreibblockaden gegeben. Ein "Interview mit dem Inneren Schweinehund" sorgt nicht nur bezüglich des berüchtigten "Writer`s block" für Erkenntnisse, die Ergebnisse lassen sich auch auf Prokrastination in anderen Bereichen (Prüfungen, Abgaben...) anwenden. Jeder wird das Abschlusswerk also pünktlich abgeben. Da der Dozent durch das Interview mit dem eigenen "inneren Schweinhehund" von jeglicher Prokrastination für immer befreit wurde, liest und beurteilt er die stets pünktlich abgegebenen Werke seinerseits stets pünktlich. Das Stilmittel der Ironie als ein Werkzeug der Komik wurde im Übrigen glücklicherweise bereits im Vorlesungsteil zu den Werkzeugen der Komik behandelt.
Literatur: Field, Syd: Das Drehbuch - Die Grundlagen des Drehbuchschreibens. Schritt für Schritt vom Konzept zum fertigen Drehbuch
Field, Syd: Screenplay: The Foundations of Screenwriting: A Step-by-Step Guide from Concept to finished Script
Knauss, Sibylle: Schule des Erzählens
Schneider, Michael: Vor dem Dreh kommt das Buch: Die hohe Schule des filmischen Erzählens (Produktionspraxis)

Weitere Literatur finden Sie in der HdM-Bibliothek.