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Bloom

Europa, Anfang des 20. Jahrhunderts - in einer trostlosen, verstaubten Dachkammer tickt das Pendel einer Standuhr leise vor sich hin, Spinnenweben hängen vom Gebälk. Auf dem Boden liegt ein Stein, mit dem vor langer Zeit das Dachfenster eingeworfen wurde. Einzelne, alt aussehende Möbel mit kunstvollen Pflanzenornamenten stehen wahllos in dem einst bewohnten Zimmer verteilt. Alle Farben in dem verlassenen Zimmer scheinen mit der Zeit verblasst zu sein. Mitten im Zimmer steht ein goldener Vogelkäfig, in dem ein kleiner Vogel sitzt. Er plustert sich auf, als würde er frieren. Der Vogel macht einen erschöpften, zerrupften Eindruck. Seine Lieder sind schwer und öffnen sich einen kurzen Moment. Resigniert schließt er seine Augen wieder. Auf einmal weht jedoch ein Windhauch durch das zerbrochene Fenster und die Glöckchen des Windspiels geben eine kurze Melodie von sich. Für einen kurzen Moment ist der Vogel verwirrt. Zögernd öffnet er seinen Schnabel und zwitschert einige Töne mit. Staunend erkennt der Vogel daraufhin, dass sich - wie durch Magie - einzelne Pflanzen aus den Ornamenten bilden und herauslösen. Der kleine Vogel ist begeistert von dem, was er sieht und beginnt die Melodie aus vollem Herzen mitzusingen. Je nach dem in welche Richtung der Vogel singt, sprießen aus den Möbeln, Tapeten, der Standuhr, und dem Teeservice Äste und Ranken mit wunderschönen Blumen. Die Musik wird immer schneller und mitreißender, mehr und mehr Pflanzen und Blüten schießen überall hervor. Der Ständer, auf dem der Vogelkäfig steht, verwandelt sich in einen Baum, der den Vogelkäfig und den Vogel mit seinen Ästen umschließt. Es knirscht, dann öffnen sich mit einem lauten Krachen die Äste. Inmitten der aufgebrochenen Äste steht der Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, die in neuer Farbe erstrahlen. Der Vogel befindet sich inzwischen in einem prächtigen Märchenwald. Er schlägt kurz mit seinen Flügeln, dann hebt er ab und fliegt aus dem offenen Fenster heraus in die Freiheit. Als der Vogel davon fliegt, folgt ihm die Farbpracht und verlässt mit ihm das Zimmer. Übrig bleibt nur die Dachkammer, die nun wieder so farblos und trist ist, wie zuvor. Eine einzelne farbige Feder bleibt am Boden des verlassenen Käfigs zurück.
Studiengang: Audiovisuelle Medien (Bachelor, 7 Semester)
Betreuer: Jochen Bomm, Prof. Dr. rer. nat. Bernhard Eberhardt, Prof. Dr. Thomas Keppler, Andreas Schmid
Team: Chiara Chadwick, Alyssa Cooper, Mareike Gödert, Eva Kaldenbach, Eva Mattausch, Kimberly Nyaaba, Sophie Rekasowski, Siegfried Sasku, Tobias Sautter, Tina Vest