25.10.11 Zweites HdM-Symposium zur Zukunft der Printmedien erfolgreich

(Red.)

Große Resonanz in der Branche und sehr guten Zuspruch bei Unternehmen, Kunden und Veranstaltungspartnern fand das Symposium Print Media Future Day am 20.10.11 an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Der Studiengang Print Media Management hatte zusammen mit den Veranstaltungspartnern CONTENTSERV, Rohrbach/Ilm und media office, Kornwestheim, zum zweiten Branchenzukunfts-Event eingeladen. In einer für viele Betriebe oftmals schwierigen und von Krisen sowie Negativschlagzeilen gekennzeichneten Situation in der Druck- und Medienbranche hatten sich am "Zukunftstag der Printmedien" immerhin über 200 Medienprofessionals sowie Nachwuchskräfte aller Mediengattungen in die Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) eingefunden.

„Klassisches Geschäftsmodell nicht ausgedient“

Hausherr und Rektor Prof. Dr. Alexander Roos machte in seiner Einführung an mehreren Beispielen aus der Praxis klar, daß es nicht nur vorgründig um Innovation per se gehe: "Mit dem richtigen Printprodukt und einem intelligenten Geschäftsmodell läßt sich auch in schwierigen Zeiten gutes Geld verdienen." Online-Medien seien hier oft ihres Wirtschaftlichkeitsbeweises schuldig. Ein deutlicher Pluspunkt für klassische Print-Geschäftsmodelle, die es aber konsequenterweise ebenfalls weiter zu verbessern gelte.

"Print ist gut aufgestellt und durchaus innovativ"

Vielfältige und neue Pespektiven für Medienverantwortliche bot das Symposium, das von Prof. Dr.-Ing. Klaus Thaler vom veranstaltenden Wirtschaftsingenieur-Studiengang moderiert wurde, in seiner breit gefächerten Ausrichtung auf: Personalaspekte, Printmedienwirkung, Green Printing, Strategie und Medienmix, von Web-to-Print zu Print-to-Web, Verkaufsverhandlungen, standardisiertes Druckproduktion, Entwicklung intelligenter Verpackungen, usw. Kaum ein innovatives Thema war in den drei Vortragsreihen von den Top-Referaten ausgespart worden. "Zum Greifen nahe" brachte Keynote-Speaker und Erfolgsautor Prof. Jörg Knoblauch die aktuellen Personalthemen „Mitarbeiteraktivierung und Engagement“ im ersten Referat des Vormittagsplenums. Hier müsse konkret in den deutschen Unternehmen noch viel getan werden, auch im Vergleich zu führenden Ländern wie beispielsweise der Schweiz, wie der renomierte Experte ausführte. Was zu tun ist, das konnte Prof. Knoblauch auch konkret mit Rat und Tat verdeutlichen, beispielsweise beim Umgang mit Checklisten zur Leistungsbeurteilung und Mitarbeitermotivation

"Im Leistungsvergleich ist Print ein verläßliches Medium"

Die Perspektive "Neuromarketing" und damit die ganz andere Frage warum Print im Medienmix tatsächlich verläßlicher ist, zeigte Nymphenburg-Vorstand Dr. Hans-Georg Häusel im zweiten, vielbeachteten Keynote-Referat auf. Der profilierte Redner und mehrfacher Buchautor machte auch anschaulich deutlich, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Medienwirkung im menschlichen Gehirn - insbesondere bezüglich Printmedien - heute vorhanden sind. Durch innovative Methoden der modernen Hirnforschung sei es durchaus möglich, die Zielgruppenansprache in Kommunikation und Werbung deutlich effizienter zu gestalten.

„Green Printing nicht nur als Lippenbekenntnis“

Der dritte Redner des Vormittags, Dieter Ebert vom Druckhaus Berlin-Mitte, referierte über Green Printing und appellierte als ein "Botschafter nachhaltigen Wirtschaften" an die anwesenden Fach- und Führungskräfte, die neuen Gestaltungschancen zum eigenen Vorteil, aber eben auch zum Erhalt lebenswerter Umwelt zu be- und ergreifen. Dem Appell folgte die tadellose Auflistung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die im eigenen Unternehmen bereits umgesetzt wurden. Diese kamen auch in der Gründung der Initiative InaP (Informationszentrum für nachhaltige Printproduktion) zum Ausdruck.

„Print muß innovativ bleiben und Mehrwert schaffen“

In den Nachmittagsvorträgen wurden mit "Green (R)evolution und innovative Printprodukte" bzw. "Märkte und Prozessinnovationen" mit dem Co-Moderator Prof. Dr. Uwe Jäger gleich zwei parallele Vortragsreihen angeboten, aus denen sich die Teilnehmer oft wechselweise die interessantesten Beiträge aussuchen konnten. Viele der Ausführung hatten trotz der unterschiedlichen Themen einen Tenor gemeinsam: Print bleibt innovativ - Print hat Zukunft! Aber, und dies wurde auch vielfach deutlich: Mehrwert wird im intelligenten Medienmix mit den neuen Online- und mobilen Medien geschaffen! Keynote-Speaker und Kommunikationsexperte Andreas Horx verdeutlichte dies vor vollbesetztem Plenum auch gleich mit Praxisbeispielen sehr anschaulich. „Print muß sich wandeln, wenn es weiterhin punkten will.“ So seien Kommunikationsprojekte und Kampagnen heute und in Zukunft immer stärker crossmedial ausgelegt, wie die dargestellten Fallbeispiele zeigen. Dies erfordere vielfache Maßnahmen, um vor allem die stark steigenen Herstellungskosten im Crossmedia-Mix in den Griff zu bekommen.

Veranstalter ziehen positive Bilanz

Spannend blieb es dann bei der Frage, wie sich denn der Medienmix zukünftig entwickeln würde und welche Bedeutung Printmedien überhaupt dabei haben werden. Eine Gretchenfrage, die sich Bernhard Niemela vom Fachmagazin Deutscher Drucker als Moderator der abschliessenden Panel-Diskussion erlaubte, sie den anwesenden Experten zu stellen. „Das Papiermedium Zeitung wird es sehr schwer haben und so glaube ich, langfristig gänzlich durch Substitute, sei es ePaper oder Online, ersetzt werden“, prognostizierte Dr. Herbert Bay von kooaba. Eine Vorstellung, der nicht jeder folgen mochte, so auch nicht Prof. Wittenzellner von der HdM. „Print- und leseaffine Mediennutzer finden sich auch gerade in jüngeren Millieus, daher wird sich die Zeitung wohl zwar wandeln, aber nicht aussterben.“ Gerhard Hipp vom Unternehmen media office betonte zurecht die Vielfältigkeit der heute verfügbaren Medien und sah ein großes Zuwachspotential im automatisierten, crossmedialen Publizieren. Jürgen Mühlfeit von Meyle + Müller ging in seiner Prognose auf den crossmedialen Wandel ein. Der Umbruch sei in vollem Gange, die Medienwelten wüchsen zusammen, so der Online-Spezialist. Fazit der Diskussionsrunde: Es lohnt, sich mit der Zukunft der Printmedien zu beschäftigen. Print stehe für Verlässlichkeit und Tradition, aber auch für Innovation und Zukunft. Grund genug, den rundum zufriedenen Veranstaltern zu sagen: „Wir sehen uns bestimmt in zwei Jahren beim nächsten Print Media Future Day wieder.“

Quellen: Hochschule der Medien, Fotos: Dominic Fuchs, Sylvia Rennert

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