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Live-Talk

"Bildung und Medien" Thema bei fünfter media.lounge an der Hochschule der Medien

Sendung wird am 30. Juli um 0.00 Uhr im SÜDWEST Fernsehen ausgestrahlt

Warum sehen so viele Erwachsene die "Sendung mit der Maus"? Warum ist der Erfolg der Bunten ein weiblicher? Welche Motive könnte Stefan von Holtzbrinck haben, die Dieter Bohlen-Biografie zu verlegen? Auf diese und andere Fragen antworteten die Gäste der media.lounge am 1. Juli 2003 an der Stuttgarter Hochschule der Medien.

Zur Detailansicht Peter Christ, Dr. Stefan von Holtzbrinck, Sissy Thoms, Prof. Stephan Ferdinand, Dr. Gunter Thielen,  Armin Maiwald (v.l.)

Peter Christ, Dr. Stefan von Holtzbrinck, Sissy Thoms, Prof. Stephan Ferdinand, Dr. Gunter Thielen, Armin Maiwald (v.l.)

Zur Detailansicht Patricia Riekel, Sissy Thoms, Dr. Gunter Thielen  (v.l.)

Patricia Riekel, Sissy Thoms, Dr. Gunter Thielen (v.l.)

Zur Detailansicht Kabarettist Christoph Sonntag

Kabarettist Christoph Sonntag

Bereits zum fünften Mal fand die media.lounge an der HdM statt. Diesmal lehnten sich die Macher mit dem Thema der Sendung – "Bildung und Medien" – an das Jubiläum der Hochschule an: Die HdM feiert 2003 "100 Jahre Medien – Bildung mit Zukunft".

Über den Stellenwert von Bildung in den Medien und ihr Verhältnis zur Unterhaltung sprachen Verleger Dr. Stefan von Holzbrinck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, und Bertelsmann-Chef Dr. Gunter Thielen. Peter Christ, Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, Armin Maiwald, Miterfinder der "Sendung mit der Maus", und "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel vertraten die redaktionelle Praxis in Print und TV. Der Kabarettist Christoph Sonntag unterhielt die media.lounge Gäste zu Beginn und zum Ende der Sendung mit Show-Einlagen. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von HdM-Professor Stephan Ferdinand und Sissy Thoms, Studentin des Studienganges Medienwirtschaft der HdM.

Ferdinand wies zu Beginn darauf hin, dass bei der media.lounge keine Bildungsdiskussion geführt werde. Es ginge vielmehr darum, herauszufinden, ob und wie die unterschiedlichen Medien den Zuschauer, den Leser oder User bilden. Armin Maiwald findet beispielsweise das Fernsehen sehr gut geeignet zur Vermittlung von Bildung: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.""Die Sendung mit der Maus" versteht er jedoch nicht als Bildungsfernsehen, sondern als Unterhaltung. "Wobei es aber kein Fehler ist, wenn nebenbei was gelernt wird", so Maiwald. Patricia Riekel hält Fernsehen in Deutschland für gut und anspruchsvoll. Dabei denkt sie unter anderem an ARTE oder 3SAT. Das Problem sei, dass nur wenige Menschen Interesse an einem hochwertigen Programm hätten. Ihrer Meinung nach bediene der Bildschirm in erster Linie die große Masse, die "Brot und Spiele" wolle. So auch Gunther Thielen: "Das Fernsehen ist ein Massenmedium und die Masse möchte unterhalten werden." Zeitungsmann Peter Christ sieht im Fernsehen einen Grund dafür, weshalb junge Menschen nicht mehr lesen. Doch, findet Christ, werde vor allem Kindern zu wenig vorgelesen. Dadurch erzeuge man sich wiederum eine spätere Leserschaft. Unterstützung erhält er von Stefan von Holtzbrinck. Der Verleger sieht die sprachliche Bildung im Zentrum jeder Bildung. Die Konzentration nur auf bildliche Eindrücke sei zu wenig. Das Leseverhalten der Gesellschaft müsse aufrechterhalten werden: "Egal was, Hauptsache es wird gelesen." Er könnte sich auch vorstellen, die Dieter Bohlen-Biografie herauszugeben – allerdings nur, um damit ein Beispiel zu setzen, wie weit er ein Werk editorisch verändern kann. Patricia Riekel unterstreicht, dass es nicht um das Anlesen von Informationen ginge, sondern darum, sie anwenden zu können, um sich im täglichen Leben besser zurechtzufinden. Medienkompetent sei, wer wisse, wo er diese Information herbekomme.

Für Stefan von Holtzbrinck steht es außer Frage, dass sich mit anspruchsvollen Inhalten wie denen der "Zeit" Geld verdienen lasse. Unterhaltung und intelligente Inhalte seien kein Widerspruch: "’Die Zeit’ ist für Menschen, die gerne in die Tiefe gehen und das als vergnüglich empfinden", so von Holtzbrinck. Geld gemacht wird auf jeden Fall auch mit unterhaltenden Themen. Dies belegen unter anderem die Auflagenzahlen der "Bunten". Sie sind seit Patrica Riekels Antritt als Chefredakteurin stark angestiegen. "Mein Erfolg bei der Bunten ist ein weiblicher Erfolg", erklärt die Medienfrau des Jahres 2002. Frauen hätten ein besseres Gespür für Menschen. Sie könnten Menschen besser beobachten.

Nach der Sendung hatten Gäste und Studierende Gelegenheit, sich auszutauschen. "Die media.lounge ist eine Bühne, auf der die Studenten ihr Können nicht nur anwenden, sondern auch möglichen späteren Arbeitgebern im Publikum präsentieren können", so Co-Moderatorin Sissy Thoms.

Die media.lounge wird von rund 30 Studierenden der Hochschule der Medien für rund 500 Gäste organisiert und produziert. Zu diesem Live-Talk werden prominente Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geladen und zu medienrelevanten Themen befragt. Die media.lounge ist als Reihe konzipiert. Bisher konnten die Studierenden immer hochkarätige Gesprächspartner gewinnen. Unter anderem waren Mercedes-Rennsportchef Norbert Haug, DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, SWR-Moderator Wieland Backes, die Politiker Renate Schmidt und Rezzo Schlauch oder der Entertainer Herbert Feuerstein zu Gast. Bei dem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiteten Studierende aus zwei verschiedenen Studiengängen – Audiovisuelle Medien und Medienwirtschaft - zusammen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit werden die unterschiedlichen Kompetenzen gebündelt: "Learning by doing" lautet die Devise. Inzwischen hat sich die media.lounge zu einem Markenzeichen in der Medienregion Stuttgart entwickelt.

Für die media.lounge organisieren sich die Studierenden wie ein Medienunternehmen: Für Produktion, Redaktion, Technik, Design und Event sind einzelne Teams verantwortlich. Sie kümmern sich um das Produktionsmanagement inklusive Kalkulation, um das Einwerben von Sponsorenmitteln, um die inhaltlichen Konzeption der Sendung, die technische Umsetzung, die Druckvorlagen für Einladungen und Plakate sowie die Rahmenbedingungen, die zu einem reibungslosen Ablauf der Show erforderlich sind.

Medienpartner der media.lounge ist die Stuttgarter Zeitung. Außerdem wird das Projekt von der MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg, der Medien- und IT-Initiative doIT, der Landesanstalt für Kommunikation (LfK), dem Programm lars (Leistungsanreizsysteme in der Lehre) und den Freunden und Förderern der Hochschule der Medien unterstützt.

Alle, die am 1. Juli nicht live dabei sein konnten, haben eine zweite Chance: Die media.lounge wird erstmals im Fernsehen ausgestrahlt. Sie ist in der Nacht vom Mittwoch, den 30. Juli auf Donnerstag, den 31. Juli um 0.00 Uhr im SÜDWEST Fernsehen zu sehen.

Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie im HdM-Bildarchiv unter dem Monat der Veröffentlichung (07.2003). Die Verwendung des Bildmaterials ist bei Nennung der Quelle vergütungsfrei gestattet. Das Bildmaterial darf nur in Zusammenhang mit dem Inhalt dieser Pressemitteilung verwendet werden.

VERÖFFENTLICHT AM

28. Juli 2003

KONTAKT

Julia Kovarik
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit media.lounge
Telefon0179 75 14 792
E-Mailjk024@hdm-stuttgart.de
Professor Stephan Ferdinand
Studiengang Medienwirtschaft
E-Mailferdinand@hdm-stuttgart.de

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