IfaK
Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Mehrheit der Kinderzeitschriften austauschbar ist: Sie unterscheiden sich vielfach nur noch durch den aus dem Fernsehen bekannten Titelcharakter. Doch ob "Blaubär", "Pumuckl", "Maus" oder "Bär im großen blauen Haus", die Inhalte sind beliebig, beschränken sich auf gleich bleibenden Zeitvertreib oder schlichte Rätsel und Beschäftigungsaufgaben.
"Die Diskussionen nach PISA über neue Konzepte der Vorschulerziehung sind bis zum kommerziellen Kinderzeitschriftensektor offenkundig noch nicht durchgedrungen", findet Professor Dr. Horst Heidtmann, geschäftsführender Leiter des Instituts für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Hochschule der Medien in Stuttgart. Parallel dazu werde der Jugendzeitschriftenmarkt außer vom Klassiker "Bravo" nebst Ablegern heute von Titeln dominiert, die sich mit Starkult, Lifestyle und Konsumthemen befassen. Ambitionierte Kinder- und Jugendzeitschriften seien gegenwärtig an den Kiosken gar nicht mehr zu finden, so Medienwissenschaftler Heidtmann weiter.
Doch es gibt sie: Eine Projektgruppe des Instituts für angewandte Kindermedienforschung hat im Sommersemester 2004 das gesamte Kinder- und Jugendzeitschriftenangebot gesichtet. Mehrere 100 Titel wurden diskutiert und bewertet. Aus dem aktuellen Zeitschriftengesamtangebot hat die IfaK-Projektgruppe unter Leitung von Professor Dr. Horst Heidtmann anschließend die ausgewählt, die aus inhaltlichen, formalen und pädagogischen Gründen wirklich empfehlenswert sind, und in einer Empfehlungsliste zusammen gestellt. Sie ist für Vermittler, Pädagogen und Eltern gedacht und bietet zu jeder Zeitschrift eine pointierte Besprechung.
Die Kinder- und Jugendzeitschriftenempfehlungsliste steht im Kindermedienportal unter www.ifak-kindermedien.de kostenlos zur Verfügung.