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Usability für Kids: Spielend einfach

HdM-Absolventin definiert in Abschlussarbeit Regeln für Usability Engineering mit Kindern

Jedes zweite Kind im Alter zwischen fünf und sechs Jahren hat Umgang mit einem ganz besonderen Spielkameraden: dem Computer. Dabei darf eine optimale Bedienbarkeit nicht auf der Strecke bleiben. Denn Kinder haben besondere Anforderungen an ein interaktives System.

Zur Detailansicht Im Fokus: der Umgang sehr junger Nutzer mit interaktiven Produkten

Im Fokus: der Umgang sehr junger Nutzer mit interaktiven Produkten

Usability Engineering für Kinder: Wie benutzerfreundlich sind Computerspiele?

Usability Engineering für Kinder: Wie benutzerfreundlich sind Computerspiele?

Julia Maly, Absolventin des Studiengangs Informationsdesign der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart, hat diese in ihrer Abschlussarbeit untersucht und Regeln für das Usability Engineering für und mit Kindern definiert. Die Bachelor-Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit der User Interface Design GmbH (UID), Ludwigsburg. Sie wurde von Professor Dr. Michael Burmester betreut.

Der fünfjährige Sebastian sitzt gebannt vor dem Computer und steuert seine Spielfigur Lillebi über die tiefe Schlucht. Beinahe wäre sie abgestürzt. Aber hier geklickt und dort eine Taste gedrückt, schon hat Sebastian seine Heldin sicher zur anderen Seite des Bildschirms gesteuert. Im Zeitalter von Bits und Bytes kein ungewöhnliches Bild. Laut einer Studie der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg aus dem Jahr 2006 hat bereits jedes zweite deutsche Kind zwischen fünf und sechs Jahren Umgang mit dem Computer. Für Kleinkinder gibt es zahlreiche multimediale Lern- und Spielprogramme – Computer- und Internetnutzung gehören für sie zum Alltag wie Plastilin und Bastelschere. Doch ist für sie die Benutzung von interaktiven Medien auch genauso einfach und intuitiv?

Bedürfnisse der Kids werden vernachlässigt

"Trotz der zunehmenden Anzahl von sehr jungen Nutzern wird deren Umgang mit interaktiven Produkten wenig beachtet", erläutert Julia Maly den Hintergrund der Arbeit. Hersteller verlassen sich bei der Gestaltung von Websites und Computerprogrammen auf die allgemein verbreiteten Ideen über das Verhalten von Kindern oder nehmen ihre eigenen Kinder als Maßstab. Wichtige Faktoren, wie etwa motorische Fähigkeiten, werden außer Acht gelassen. Vernachlässigt wird oft auch die Forderung, Kinder bereits in die Gestaltung des Produkts mit einzubeziehen.

Eigentlich ganz schön unfair, findet Maly, der mit ihrer Arbeit auch der Einstieg in den Job gelang. Seit Oktober 2006 arbeite sie als Usability Engineer bei UID. Dort widmet sie sich mit Know-how und viel Fingerspitzengefühl Kindern im Vorschulalter. "Während ein Usability Test bei einem Erwachsenen zwischen einer und zwei Stunden dauert, lässt die Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern im Vorschulalter schon nach rund 15 Minuten nach", berichtet Maly. Es sei förderlich, wenn Tests direkt im Umfeld von Kindergärten statt fänden und die Kinder den Zeitpunkt des Test selbst bestimmen könnten.

Expandierende Schaltflächen kommen Kids entgegen

In ihrer Abschlussarbeit nahm Maly auch die Gestaltung von interaktiven Systemen für Vorschulkinder unter die Lupe. Sie klärte die Frage, inwieweit das Design von Schaltflächen den Umgang der Kinder mit der Maus unterstützen kann. Denn im Gegensatz zu Erwachsenen haben 4- bis 5-Jährige Probleme beim Ansteuern und Klicken von Buttons oder Menüeinträgen. Die Feinmotorik ihrer Hände entwickelt sich noch, die Auge-Hand-Koordination ist langsam und unsicher und die Reaktionszeit ist dreimal so lang wie die eines Erwachsenen. "Die empirische Untersuchung von sechs unterschiedlich gestalteten interaktiven Elementen hat gezeigt, dass sich große oder bei der Annäherung des Mauszeigers expandierende Schaltflächen am besten für die jungen Nutzer eignen", erläutert Professor Michael Burmester. Dabei habe die expandierende Schaltfläche für Designer den Vorteil, dass sie für die Entwicklung eines übersichtlichen Screen-Layouts vorteilhafter ist.

Die Ergebnisse der Studie stellen die Hochschule der Medien und die User Interface Design GmbH im Rahmen der Konferenz Mensch & Computer 2007 vom 2. bis 5. September in Weimar vor. Julia Maly erläutert dort gemeinsam mit Professor Dr. Michael Burmester das Thema Usability Testing mit Kindern und geht in einem zweiten Vortrag auf die Gestaltung von User Interfaces für Kids ein.

Journalisten erhalten die Studie "Usability für Kids" auf Anfrage bei Marion Gottschling, Unternehmenskommunikation UID, kostenlos.

VERÖFFENTLICHT AM

19. Juni 2007

KONTAKT

Prof. Dr. Michael Burmester
Studiengang Informationsdesign
Telefon0711 25706 101 oder 0711 8923 2020
E-Mailburmester@hdm-stuttgart.de
Marion Gottschling
Unternehmenskommunikation UID
Telefon07141 377 00 36
E-Mailpressekontakt@uidesign.de

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