"Filmemachen ist eine universelle Sprache"
Ein Tag auf dem Markt
"Mandai" erzählt die Geschichte des traditionellen indischen Marktes in Poona, auf dem Einwohner seit Generationen alles bekommen, was sie für das tägliche Leben benötigen. Der 13 Minuten lange Film beschreibt einen Tag auf dem Markt, der für die zahlreichen Händler Arbeitsstätte, Wohn- und Schlafraum zugleich ist. Ein kurzer Besuch in den umliegenden, auf Hochglanz polierten Einkaufszentren zeigt das für Poona typische Neben- und Miteinander von moderner und traditioneller Einkaufskultur.
Die HdM-Studenten waren von September bis Oktober 2006 im Rahmen eines Austauschprogramms am FTII zu Gast. Den Partnerschaftsvertrag hatten beide Hochschulen anlässlich der Stuttgarter Indien-Woche 2006 unterzeichnet.
Gemeisame Ideen
Die Stuttgarter haben in Poona zwei Dokumentarfilme gemeinsam mit ihren indischen Kommilitonen gedreht, darunter "Mandai". "Ideen wurden vor Ort gemeinschaftlich entwickelt", berichtet HdM-Student Robert Stöger, der mit Radhika Murthy, Regie-Studentin am FTII, das Konzept für "Mandai" geschrieben und Regie geführt hat. Radha Krishnan, Sounddesignstudent am FTII, war für den Ton bei den Dreharbeiten verantwortlich. Sein HdM-Kommilitone Pascal Jäger übernahm die Kameraarbeit.
Für Konzeptentwicklung und Recherche hatte das deutsch-indische Team etwa zweieinhalb Wochen Zeit. 14 Tage blieben noch für die anschließenden Dreharbeiten. Bepackt mit etwa zwölf Bändern Rohmaterial flogen sie Ende Oktober zurück nach Deutschland. An der HdM wurde weiter am gemeinsamen Werk gefeilt: Die Stuttgarter entwarfen das Sounddesign und produzierten eine DVD. Darum kümmerten sich Antonio del Rio Alvarez und Felix Holderer. Die passende Filmmusik hatten Studenten der Hochschule für Musik in Augsburg mit Percussionaufnahmen im Tonstudio der HdM beigetragen. Premiere feierte "Mandai" im Januar 2007 an der Hochschule der Medien bei der MediaNight der HdM.
"Filmemachen ist eine universelle Sprache"
Für Robert Stöger und seine vier Teamkollegen waren die Zusammenarbeit und der Austausch mit den indischen Filmstudenten sehr interessant und produktiv. "Filmemachen ist eben eine universelle Sprache. Die Vorstellungen über die Umsetzung von ‚Mandai’ lagen bei Radhika und mir immer sehr nahe beieinander. Das vereinfachte den Entstehungsprozess ungemein", erklärte Stöger.
Das deutsch-indische Projekt wurde von den Professoren Dr. Wilfried Mödinger, Dr. Johannes Schaugg, Uwe Schulz, Dhiray Meshram und Shri Tripurari Sharan betreut.
Für das Jeevika Doc Film Festival wurden insgesamt 128 Beiträge aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Nepal und Bangladesh eingereicht, darunter 42 von Studierenden. Sieben davon hatte die Jury für die Endrunde ausgewählt.
In Indien wird "Mandai" nach dem Festival an verschiedenen Hochschulen gezeigt. In Deutschland läuft "Mandai" am 15. Juli auf dem OpenEyes Filmfestival in Marburg.
VERÖFFENTLICHT AM
10. Juli 2007
Lesen Sie auch
-
Studienprojekt:
DNK-Leitfaden für Film- und Fernsehbranche -
Audiovisuelle Medien:
Live-Fernsehen an der Hochschule der Medien