Nachruf
Adolf I. Döpfert, geboren am 30. April 1919 im Odenwald, zählte zu den herausragenden Unternehmern des grafischen Maschinenbaus in Deutschland. 1949 gründete er mit seinem Partner Kurt Stahl die Firma Stahl GmbH & Co in Ludwigsburg. Damals lag die grafische Industrie in Deutschland am Boden. Viele Unternehmen, insbesondere die Buchbindereien, waren von ihren traditionellen Maschinen- und Ersatzteilzulieferern abgeschnitten, die sich in Ostdeutschland befanden. Döpfert formte seine Firma vom Zulieferbetrieb für Falzmaschinenersatzteile zum Weltmarktführer im Falzmaschinenbau.
Mit der Übernahme des größtes amerikanischen Falzmaschinenbauers Baumfolder (Sidney/Ohio, USA) und der Vereinigten Buchbindereimaschinenfabriken (VBF) in Ingersheim machte er das Unternehmen zum Produzenten leistungsfähiger Buchfertigungsanlagen. Außerdem entwickelte er das traditionsreiche Brehmer Buchbindereimaschinenwerk in Leipzig zu einem erfolgreichen Unternehmen. Anfang 1999 zog sich Döpfert aus dem aktiven Geschäftsleben zurück.
Engagierte Nachwuchsförderung seit über 20 Jahren
Mitte der 80er Jahre hatte Gerhard Stanger, von 1983 bis 1994 Professor für Druckweiterverarbeitung an der Hochschule, den Kontakt zu Adolf Döpfert geknüpft. Seitdem unterstützte der Ludwigsburger Unternehmer regelmäßig Projekte von Studierenden in der Druckweiterverarbeitung. Für sein Engagement hatte ihm der Senat der Hochschule 1996 die Würde eines Ehrensenators verliehen, erstmals in der Geschichte der Hochschule. Im Juni 2005 nahm er die große HdM-Medaille entgegen, mit der die Hochschule Persönlichkeiten ehrt, die sich in herausragender Weise um die Hochschule verdient gemacht haben. Sie wurde zum ersten Mal vergeben.
Forschung und Lehre im Bereich der Druckweiterverarbeitung strategischer zu unterstützen war Adolf I. Döpferts Motivation, als er im Dezember 2001 die Adolf I. Döpfert-Stiftung zur Förderung der Ausbildung von Ingenieuren in der grafischen Industrie gründete. Auf vielfältige Weise unterstützt die Stiftung, die ihren Sitz an der Hochschule der Medien hat, seitdem den HdM-Nachwuchs: Neben Stipendien zur Förderung von Promotionen finanziert sie eine Stiftungsprofessur. Außerdem vergibt sie jährlich den Adolf I. Döpfert-Förderpreis für die besten Abschlussarbeiten, die von Studierenden der Hochschule der Medien verfasst wurden. Im Juli 2007 wurde er im Beisein des Stifters zum vierten Mal vergeben.
Die Hochschule bewahrt Ehrensenator Adolf I. Döpfert ein ehrendes Andenken und führt die Stiftung in seinem Sinne weiter.
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VERÖFFENTLICHT AM
31. August 2007