Sei es in der Mittagspause im Internet, abends mit der Konsole zu Hause oder unterwegs mit dem Mobiltelefon - Gamesoftware ist ‚In'. Das Interesse und die Lust am Spielen reißt nicht ab und wird Thema für Entwickler, Produzenten und User bleiben.
Kurze Langeweile überbrücken
Das sieht auch Professor Kriha so: „Die Zukunft liegt in den einfachen, günstigen Spielen, den sogenannten Casual Games". Diese Gelegenheitsspiele lassen sich durch ihre geringen Hardware-Ansprüche einfach auf Handys oder SmartPhones laden und spielen. Sie ermöglichen mobiles Spielen jederzeit und überall - zur Verkürzung Langerweile. Denk-, Logik- und auch einfache Aktionsspiele werden vom User zur Unterhaltung und Ablenkung immer häufiger verwendet, dagegen werden komplexe Spiele mit langwierigen Einlernphasen bei Steuerung und Zielvorgaben immer unattraktiver.
So ist beispielsweise ein Browserspiel namens „Farmville" über Facebook durch seine Einfachheit und der Online-Multiplayer-Funktion zum Hype geworden und zählt mittlerweile weltweit über 75 Millionen „virtuelle Farmer" zu seinen Mitspielern (Quelle: Zynga). „Farmville" macht deutlich, wie interessant „eine Koppelung von Spielen und Facebook werden kann", so Professor Kriha, „zudem werden durch die Vernetzung von Games mit dem Web 2.0 in Community-Netzwerken und User Generated Content neue Möglichkeiten für die User, die Werbung und die Technik entstehen".
Mit dem Körper interagieren
Im Bereich der Plattformen geht Professor Kriha von einer expansiven Weiterentwicklung der Konsolen aus. Gerade das interaktive Spielen durch Bewegung, wie es durch die Wii von Nintendo bekannt ist, wird bei Gamern weiter an Attraktivität gewinnen. Zu diesen, durch Gesten gesteuerte Interfaces, werden laut Kriha Multitouch-Bildschirme für Games zukünftig eine große Rolle spielen. In der Technik prophezeit Kriha eine starke Entwicklung im Bereich der Videokomprimierung und des Renderings, also in der Berechnung eines Bildes, und glaubt an spannende Ergebnisse bei den neuen Grafikprozessern (GPU).
Summer university zum Thema „game development"
„Gameentwickler sind die Informatiker von heute. Sie sind die perfekte Verbindung zwischen Technik, Inhalt und Benutzer", sagt Kriha. Für die HdM sei es längst an der Zeit, eine Professur für „Games" oder „Gameing" zu besetzen. Es herrsche bereits ein Fachkräftemangel im Bereich der Game-Entwicklung, zumal sich gute Spiele nicht von selbst programmieren und man kluge Köpfe mit den entsprechenden Fähigkeiten dafür benötige. Professor Kriha plant eine summer university mit dem Thema „Game devolpment & economics", um dem großen Interesse der HdM-Studierenden für diesen Bereich eine Informations- und Austauschplattform zu bieten.
Bis dahin kann sich der große oder kleine Game-Fan vom 4. bis zum 7. Mai im Haus der Wirtschaft in Stuttgart beim Besuch der FMX (Film and Media Exchange) bei den Themenpanels Animation, Informatik, Interaktive Medien oder Games informieren. In diesem Jahr ist die HdM erstmals Kooperationspartner der FMX.
Sabrina Konrad
Falk Ebert
am 04.05.2010 um 12:24 Uhr |
Wäre doch schön, wenn es an der HdM bald mehr Manpower dazu gibt. Dann müsste nur noch die deutsche Politik aufhören, sich wie ein Vollidiot zu benehmen, wenn es um das Thema geht… http://bit.ly/bFtPAc |