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Zum 10. Mal Medienethik-Award META

Auszeichnung für Journalisten von „Die Zeit“, „Das philosophische Radio“ (WDR5) und „Lettre International“

Studierende der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) haben am 4. Dezember 2012 zum 10. Mal den Medienethik-Award META verliehen. Thema des undotierten Preises war die „Ökonomisierung der Wertesysteme“. Er wurde 2012 in den Kategorien Zeitungen, Radio und Magazine ausgelobt.

Ausgezeichnet wurden ein Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit", der Kulturzeitschrift „Lettre International" sowie ein Beitrag aus „Das philosophische Radio" des WDR5. Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg, eröffnete die Veranstaltung. Ministerin Krebs betonte dabei den Stellenwert des Awards: „Der META ist zu einem echten Qualitätssiegel für wertebewusste und ethisch orientierte Medieninhalte geworden." Sie zeigte sich zudem überzeugt, dass die unüberschaubare Angebotsvielfalt und die Schnelligkeit des Informationsflusses im Internetzeitalter den Bedarf an qualitativ hochwertiger journalistischer Arbeit noch erhöht habe: „Guter Journalismus muss heute mehr denn je in Werten wurzeln, die jenseits des Tagestrends liegen. Nur so können wir eine funktionierende, die Meinungsvielfalt abbildende Medienlandschaft sicherstellen."

Die Ökonomisierung der Wertesysteme

Was Medien über „Ökonomisierung der Wertesysteme" berichten, stand 2012 im Mittelpunkt des META: Inwieweit dominiert die Orientierung an ökonomischen Maximen unser Handeln? Wie stark wirkt sich dies auf unsere anderen Wertesysteme aus? „Der META 2012 möchte diesen Megatrend kritisch hinterfragen. Dass die Preisträger diese Fragen reflektieren, verdient ein besonderes Lob", erläutert die Initiatorin des Preises, HdM-Professorin Dr. Petra Grimm.

META für Zeitungsartikel

In der Kategorie Zeitungen überzeugte Georg Blume die Jury mit dem Artikel „Der mörderische Makel Frau", der am 15. März 2012 in der Wochenzeitung „Die Zeit" erschien und über die Massenabtreibungen weiblicher Embryonen in Indien und China aus ökonomischem Kalkül berichtet. „Sein Verständnis für und sein Wissen um den asiatischen Kulturkreis ermöglichen es ihm, fundiert, sachlich und vorurteilsfrei zu berichten. Deshalb prämierte die Jury heute die Gesamtheit aus gesellschaftlicher Relevanz, ethischem Anspruch und journalistischer Qualität, die „Der mörderische Makel Frau" auszeichnet", begründete HdM-Student Benjamin Lang in seiner Laudatio die Entscheidung der studentischen Jury.

META für Radio-Beitrag

Für den Radio-Beitrag „Freiheit und Zwang der Leistungsgesellschaft" aus „Das philosophische Radio" des WDR5 nahm Jürgen Wiebicke den Preis entgegen. Die Sendung, in der Svenja Flaßpöhler zu Gast war, thematisierte die Arbeit als Genuss und die kulturellen und psychischen Ursachen von Arbeitssucht. „Seine vermittelnde, aufklärende, strukturierende und sensible Moderation dieses komplexen philosophischen und ethisch relevanten Themas haben zu einem rundum positiven Gesamtbild und letztlich zum Gewinn in der Kategorie Radio geführt", begründete HdM-Student Moritz Wacker in seiner Laudatio die Jury-Entscheidung.

META für Magazin-Beitrag

Uwe Jochum erhielt den Preis in der Kategorie Magazine für seinen Artikel „Der Geist im Großbetrieb" aus der Kulturzeitschrift „Lettre International" vom Herbst 2012. Er zeigt darin auf, wie sich in den letzten 200 Jahren das deutsche Wissenschaftssystem vom Humboldtschen Bildungsideal entfernt und zu einer marktkompatiblen Wissensorganisation entwickelt hat. „Mit seiner umfassenden Reflexion gelingt es Uwe Jochum, dem Leser die komplexe Realität des Wissenschaftssystems verständlich nahezubringen. Damit leistet der Artikel eben dies, was nach Uwe Jochum einst das Ethos der Wissenschaft war: das Publikum aufzuklären", sagte HdM-Studentin Hannah Schneider in ihrer Laudatio.

Qualitätssiegel

Der META versteht sich als Qualitätssiegel: Er will Medienschaffende und die Gesellschaft für ethische Fragestellungen in der Medienproduktion sensibilisieren. Im Sommer- und Wintersemester 2012 haben insgesamt 37 Studierende daran mitgewirkt. Sie werden von Professorin Dr. Petra Grimm und Karla Neef vom Studiengang Medienwirtschaft betreut. Unterstützt wird das Projekt META von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), dem Referat für Technik- und Wissenschaftsethik an den Fachhochschulen des Landes Baden-Württemberg (rtwe), der Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, der VVS und von Meyle+Müller.

Kontakt

Prof. Dr. Petra Grimm, Ethikbeauftragte der HdM Telefon: 0711 8923 2234, E-Mail: grimm@hdm-stuttgart.de

Katharina Schilling und Christina Rintye META-Projekt-Team, Studierende der Medienwirtschaft, E-Mail: ks126@hdm-stuttgart.de; cr063@hdm-stuttgart.de

 

Katharina Großwendt

VERÖFFENTLICHT AM

05. Dezember 2012

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