Was für einen Mehrwert kann ein Versandkarton für den Kunden haben? Diese Frage stellte sich Hartmann, nachdem er sich online ein neues Mountainbike bestellte und es in einem überdimensionalen Paket angeliefert wurde. Da ihn der Gedanke nicht losließ, schlug er das Thema seinen Druck- und Medientechnologie-Studenten als Projekt vor. Die waren von der Idee anfangs nicht sehr begeistert. „Unser Schwerpunkt ist ja eigentlich Drucktechnik, und nicht Verpackungstechnik", sagt Thomas Grasl aus dem Projektteam. Doch nachdem allen klar wurde, dass die beiden Schwerpunkte miteinander kombinierbar sind, konnte das Vorhaben starten.
Drei Prototypen mit vielen Gadgets
Das Ziel war vor allem, ein Produkt zu konstruieren, das auch in die Produktion gehen könnte und für den Kunden bezahlbar bliebe. Also mussten die Studenten herausfinden, was technisch machbar ist und was den Preisrahmen nicht sprengen würde. Herausgekommen sind dabei drei unterschiedliche Prototypen. Die Seitenteile des Kartons können als Regale an die Wand geschraubt werden, in denen die Fahrer später Utensilien wie den Fahrradhelm, Schuhe oder anderes Zubehör verstauen können. Außerdem enthält der Karton einen Ständer, der beim Transport als Halterung dient und den der Kunden weiter verwenden kann.
Hochwertige Veredelungen
Die entwickelten Prototypen aus Wellpappe wurden im Digitaldruck hergestellt und mit verschiedenen Highlights veredelt. Ein Teil eines Regals wurde mir einer Mischung aus Lack und Sand so bedruckt, dass am Ende ein Schleifpapier für Fahrradschläuche entstand. Auf einem anderen Regalteil entstand durch eine Farbe mit magnetischen Pigmenten eine Art Magnettafel. Der dritte Prototyp wurde durch eine Drucktechnik zu einer Tafel, auf die mit Kreide Notizen geschrieben werden können. Außerdem besitzt der Versandkarton einen Längen variablen Korpus, der somit für unterschiedliche Fahrradgrößen geeignet ist. „Am Ende das Ergebnis in den Händen zu halten war das schönste Gefühl", freut sich Thomas Grasl. „Ein Jahr lang intensive Arbeit hat sich richtig gelohnt."
Bereit für den Verkauf
Das Projekt haben die Studenten in den letzten beiden Semestern ihres Studiums umgesetzt. Einige schrieben parallel dazu an ihrer Bachelorarbeit. „Alles unter einen Hut zu bekommen war nicht einfach. Aber wir haben es trotzdem geschafft und sind sehr stolz auf das Ergebnis." Eine Woche vor dem Vorstellungstermin Anfang des Jahres wurde das Projekt fertig. Momentan sind die Studenten auf der Suche nach Vermarktungs- und Verkaufsmöglichkeiten. Interessenten sind herzlich willkommen.
Alisa Augustin
08. April 2014
Prof. Dr.-Ing. Detlef Hartmann
Wirtschaftsingenieurwesen Medien
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