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Auszeichnung

SMPTE-Award für HdM-Doktorand Jan Fröhlich

Die Vorstufe zum "Technik-Oscar" ist der SMPTE-Award, der Preis der amerikanischen Gesellschaft für Film- und Fernsehtechnik. Jan Fröhlich, Doktorand an der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) im Promotionskolleg Digital Media, wird dieser Preis am 29. Oktober 2015 verliehen. Fröhlich hat im Bereich "High Dynamic Range" für Kino und Fernsehen geforscht und Erfahrung in den USA gesammelt.

Jan Fröhlich

Jan Fröhlich

Erwartet hat Jan Fröhlich den "Student Paper Award" für den besten Forschungstext eines Studenten 2014, nicht. Doch die Auszeichnung der amerikanischen Filmgesellschaft, bedeutet ihm sehr viel. Die "Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE)" ist die zentrale technische Institution für alle Filmschaffenden in den Vereinigten Staaten - auch für Hollywood. Sie entwickelt zahlreiche technische Film-Standards, die auch in Europa gültig sind.

In ein paar Jahren werden Laserprojektoren die Kinotechnik revolutionieren. Im Gegensatz zu einem normalen Projektor und konventionellen Fernsehbildschirmen kann der Laserprojektor intensivere und leuchtende Farben wiedergeben. Laserprojektoren kosten viel Geld, deshalb ist die Technik für viele Kinos derzeit wenig erschwinglich. Langfristig werden sich Laserprojektoren aber durchsetzen, die Instandhaltung ist günstiger. Jan Fröhlich hat ein Verfahren konzipiert, durch das herkömmliche Projektoren ein Bild zeigen können, das dem der modernen Laserprojektoren so nahe wie möglich kommt.

Laserdarstellung wirklichkeitsgetreu nachbilden

Beim sogenannten "Gamut Mapping" überträgt man mithilfe eines Algorithmus eine Farbe, die ein konventioneller Projektor nicht darstellen kann, auf eine möglichst ähnliche Farbe. Jan Fröhlichs Leitfrage: "Was macht man mit den gesättigten Farben?" Also: Wie können diese in der alten Technik möglichst wirklichkeitsgetreu ersetzt werden? "Dabei habe ich mich am Druck orientiert", sagt Fröhlich. Er bewertete verschiedene Algorithmen in einer Nutzerstudie, in der sich dann ein passender herauskristallisierte. "Dieser Gamut Mapping Algorithmus war in keiner Komponente der allerbeste, aber er hat in keinem der vielen Testbilder grobe Abweichungen vom Original gezeigt", erklärt Fröhlich. Das war letztlich entscheidend. "Es war der robusteste Algorithmus und damit beste Kompromiss."

Videobotschaft statt Verleihung in L.A.

Über das von ihm erforschte Verfahren hielt Jan Fröhlich 2013 in Los Angeles einen Vortrag vor der amerikanischen Filmgesellschaft. Neben viel Lob brachte der ihm einen Job bei Dolby Laboratories ein, für die er ein Jahr in den USA gearbeitet hat. Die abwechslungsreiche Zeit will er nicht missen. "Ich habe dort viele tolle Erfahrungen gemacht", so Fröhlich. Vergangenes Jahr bat man ihn, das Verfahren in einem Text für das Journal des SMPTE zu beschreiben. Für diesen Artikel erhält er jetzt den "Student Paper Award". "Da war ich völlig perplex", so Fröhlich. Auf der jährlichen Konferenz am 29. Oktober wird ihm der Preis offiziell verliehen. Dafür wird Fröhlich nicht nach Kalifornien fliegen. Stattdessen hat er seine Dankesrede bereits per Videobotschaft aufgenommen - und war sehr nervös. "In eine Kamera zu sprechen, ist gar nicht so einfach", lacht er.

Nun konzentriert sich der Doktorand in der weiteren Forschung auf die Optimierung des Farbraums, in dem dieser Algorithmus ausgeführt wird. Beides wird in einem "Lookuptable", einer Art Software, zusammengefasst, die im Nachhinein auf herkömmlichen Projektoren installiert werden kann. In seine Dissertation wird das "Gamut Mapping Paper" einfließen. An der HdM steht ihm ein besonderer Projektor zur Verfügung, mit dem er die stark gesättigten Farben der Laserprojektoren erzeugen kann. Denn Jan Fröhlichs großer Traum ist es, eines Tages den "Technik-Oscar" verliehen zu bekommen.

VERÖFFENTLICHT AM

27. Oktober 2015

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Jan Fröhlich
Doktorand
Telefon0711 8923 2729
E-Mailfroehlichj@hdm-stuttgart.de

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