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Tag der Pressefreiheit

Pressefreiheit - was Skandinavien besser macht

Am 3. Mai ist internationaler Tag der Pressefreiheit – ein wichtiger Tag im Kampf um die Meinungs- und Pressefreiheit in der Welt. In Deutschland wird dieses Recht seit 1949 gewährleistet und mit Artikel 5 im Grundgesetz der Bundesrepublik garantiert. Das Gesetz ist auch für die Studierenden der Hochschule der Medien (HdM) und alle Medienschaffenden wichtig, denn nur durch die Informationsfreiheit können Berufsfelder in der Medienwelt ausgeübt werden.

Die internationale Non-Profit-Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht jährlich eine Rangliste zur weltweiten Pressefreiheit. Darin wird die Situation der Informationsfreiheit in 180 Ländern verglichen. Die Punktwertung eines Landes wird anhand zweier Kriterien bestimmt: Ein Fragebogen gibt Aufschluss über journalistisches Arbeiten eines Landes und die Organisation selbst misst Übergriffe und Gewalttaten an Medienschaffenden. In den letzten Jahren hat sich die Pressefreiheit in vielen Staaten der Welt deutlich verschlechtert, so zum Beispiel in Nicaragua und Tansania. Auch in weiten Teilen Europas und vor allem in der Türkei lässt sich dies feststellen. Die Organisation nennt hier als Grund den Anstieg populistischer Regierungen und als Folgeeffekt den eher pressefeindlichen Umgang mit den Medien.

Nordische Länder führen die Rangliste an

Die nordischen Staaten sind bei der Wahrung der Pressefreiheit traditionell sehr erfolgreich. Dabei belegen Norwegen, Finnland und Schweden die Ränge eins bis drei, Dänemark Platz fünf und Island ist immerhin auf Rang 14. Norwegen sichert sich zum dritten Mal in Folge den ersten Rang. Vorteilhafte Rahmenbedingungen für Journalisten sind ausschlaggebend, wieso die skandinavische Bevölkerung in Bezug auf die Pressevielfalt besser abschneidet, als viele andere Staaten der Welt. Dazu zählen unter anderem verbesserte Quellenschutzgesetze, der vereinfachte Zugang zu Behördeninformationen sowie eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur für die Breitbandnutzung. Für die hohe Informationsfreiheit im Norden spricht zudem der sehr befürwortete, öffentlich-rechtliche Rundfunk in Norwegen sowie in Schweden als das erste Land weltweit, das die Pressefreiheit garantierte.

Für Asbjørn Jørgensen, Professor für Journalismus an der HdM-Partneruniversität der Dänischen Medien- und Journalismusschule (DMJX), spielen noch weitere Aspekte eine Rolle. Weil das Vertrauen zu Politikern, Organisationen und anderen Behörden in diesen Ländern sehr hoch sei, stünden die nordischen Länder vorn in der Rangliste, erklärt der Professor: "With trust comes transparency, and vice versa. So public administration is quite open and transparent and trusted. This also goes for the media; the distrust towards news media and journalism is lower than in most other countries. This multi-ways-trust requires, that also the press is free."

Pressefreiheit in Deutschland

Deutschland liegt in diesem Jahr auf Rang 13 (Vorjahr: 15). Der Grund für den Sprung nach vorne ist allerdings nicht die Verbesserung der Informationsfreiheit in Deutschland, sondern die Verschlechterung in vielen anderen Staaten in diesem Jahr. Ausschlaggebende Kriterien für einen guten Rang sind unter anderem die Meinungsvielfalt, die Unabhängigkeit der Medien sowie rechtliche Rahmenbedingungen. Die Pressefreiheit ist nicht auf ewig garantiert - das sieht man in anderen Staaten wie beispielsweise in Ungarn oder Venezuela. Um es mit den Worten von Asbjørn Jørgensen auszudrücken: "We must continue defending the freedoms, always." Auch die Bundesrepublik muss sich weiterhin für die Wahrung der Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen.

Quellen:
reporter-ohne-grenzen.de
n-tv.de

Margarita Fangrat

VERÖFFENTLICHT AM

07. Mai 2019

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