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App-Einnahmen

Tinder auf Platz eins der App-Einnahmen

Seit 2017 führt Netflix die Rangliste der Apps mit dem weltweit höchsten Einkommen an, doch das hat sich jetzt geändert. Im ersten Quartal 2019 macht Tinder dem Streamingdienst den ersten Platz streitig. Mit den Einkommensmodellen Tinder Plus und Tinder Gold macht das Unternehmen rund ein Drittel mehr Einnahmen als Netflix.

Zur Detailansicht Netflix wurde erstmals seit 2017 von Platz eins der Apps mit dem höchsten Einkommen verdrängt. Foto: © SensorTower Inc.

Netflix wurde erstmals seit 2017 von Platz eins der Apps mit dem höchsten Einkommen verdrängt. Foto: © SensorTower Inc.

Tinder ist die weltweit erfolgreichste App für Singles auf der Suche nach Gesellschaft. Die App verzeichnet 57 Millionen Nutzer in 190 Ländern. Bei 1,6 Milliarden Swipes am Tag gab es seit der Gründung von Tinder im Jahr 2012 20 Milliarden Matches. Selbst ein Match zu bekommen, lassen sich einige Nutzer auch gerne etwas kosten. Vier Millionen aller Tinder-Nutzer zahlen einen monatlichen Beitrag für die In-App-Abos Tinder Plus oder Tinder Gold. Sie bieten die Vorteile: unbegrenzte Swipes, einen Swipe rückgängig machen, einen "Reisepass", um mit Nutzern auf der ganzen Welt zu chatten, fünf Super-Likes, um zu zeigen, dass einem diese eine Person besonders aufgefallen ist und einen Boost pro Monat, bei dem man eine halbe Stunde lang häufiger Nutzern in der Umgebung angezeigt wird. Tinder Gold bietet noch das Extra, dass man sehen kann, von wem man einen Like erhalten hat. Für Tinder Plus muss ein Nutzer unter 28 Jahren einen monatlichen Beitrag von maximal zehn Euro zahlen, ist er älter sind es 16,50 Euro. Für das Extra bei Tinder Gold zahlen unter 28-Jährige maximal 15 Euro, ältere ganze 27,50 Euro im Monat. Durch diese In-App-Abos macht das Unternehmen einen Umsatz von insgesamt 59 Millionen US-Dollar weltweit.

Preisanzug bei Netflix

Seit 2017 triumphiert Netflix auf dem ersten Platz der App-Einnahmen. Die 1997 gegründete Firma spezialisierte sich zunächst auf den Onlineverleih von DVDs, bis sie 2007 als Streamingdienst startete. Netflix hat zwar mit rund 140 Millionen zahlenden Nutzern mehr als die doppelte Anzahl an Nutzern wie Tinder, jedoch sieht es für den Streamingdienst bei den App-Einnahmen deutlich schlechter aus. Mit insgesamt 46 Millionen US-Dollar Umsatz verdient das Unternehmen gut ein Drittel weniger als Tinder. Seine Einnahmen holt Netflix über seine Abonnenten ein. Die drei verschiedenen Abos kosteten bis Mitte April 2019 noch 8 Euro für das Basis-, 11 Euro für das Standard- und 14 Euro für das Premium-Abo. Doch Netflix hat die Preise angezogen. Der Preis beim Standard-Abo steigt um einen Euro, beim Premium-Abo um zwei Euro. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Blatt damit wieder wendet.

Zweisamkeit versus Einsamkeit

Ob dieser Wandel nun ein Zeichen für den Anbruch des Zeitalters der zwischenmenschlichen Beziehungen darstellt ist nur spekulativ. Dennoch ist sicher, dass "Netflix & Chill" größtenteils eine einsame Tätigkeit ist. Das fanden auch Christina Schulz und Chrisli van Gend, Studentinnen der Hochschule der Medien, in ihrer Studie "Netflix gegen Einsamkeit? Eine Studie zum Zusammenhang von erlebter Einsamkeit und der Nutzung von Streaming-Diensten" heraus. Dafür hatten sie im Wintersemester 2018/2019 den Best Paper Award der Fakultät Information und Kommunikation erhalten. Ihre Forschungshypothese: "Je einsamer sich Studierende fühlen, desto eher sind sie geneigt, mehr Zeit auf Online-Streaming-Diensten zu verbringen, als sie ursprünglich geplant hatten" konnten sie mit den Ergebnissen ihrer Umfrage bestätigen.

Quellen:
www.sensortower.com
www.onlinemarketing.de

Carolin Hilleke

VERÖFFENTLICHT AM

21. Mai 2019

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