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Revival

Podcasts boomen

Spotify erweiterte Anfang Oktober 2019 seine Podcast-Playlists. "Daily Drive" heißt das neue Programm, das tagesaktuelle News-Podcasts mit Musik mischt und den Zuhörern so einen personalisierten Mix bietet. Nachdem Podcasts im Jahr 2006 zum ersten Mal in das Bewusstsein der Bevölkerung traten, verschwanden sie danach vorerst fast ganz aus der Gesellschaft. Das änderte sich gut zehn Jahre später, als sie 2015/2016 einen neuen Aufschwung erhielten, der bis heute anhält.

Podcasts erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, Foto: Unsplash

Podcasts erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, Foto: Unsplash

Spotify ist nicht die einzige Musikstreaming-Plattform, die ein umfangreiches Angebot an Podcasts bietet. Durch das Audio-Medium gewannen die meisten Streaming-Plattformen wie Apple Music, SoundCloud und Deezer, aber auch Video-Portale wie YouTube an Reichweite und Nutzungszahlen. Schon seit den Anfangszeiten des Podcastens kann Apple mit seiner Plattform Apple Music die Pole Position halten. Doch im Oktober 2019 führte Spotify neue Möglichkeiten ein, mit denen Michael Krause, Managing Director Spotify Central Europe, aus seinem Unternehmen die führende Podcast-Plattform in Deutschland machen will. Podcast-Hörer können nun kuratierte Podcast-Playlists entdecken, die als Test in Deutschland starten, oder selbst ausgewählte Podcast-Folgen in eigenen Playlists speichern und auch mit Musik kombinieren oder "Daily Drive" nutzen.

Die Entwicklung der Podcasts

Die neuen Möglichkeiten des Web 2.0 machten Podcasts im Jahr 2006 zu einem beliebten Medium. Interaktive Kommunikation, leicht verfügbare Programme und revolutionäre Hardware sorgten unter anderem für einen Boom im ersten Jahrzehnt der 2000er. Es entstanden Plattformen wie podcast.de, die sich auf die Veröffentlichung von plattform-internen und -externen Podcasts spezialisierten. In den USA gibt es Formate, die sich aus Radio-Shows zu Podcats entwickelt haben, als Podcasts weltweit hörbar sind und wöchentlich zahlreiche Hörer begeistern, wie beispielsweise "The American Life". Die Show spricht über politische und historische, aber auch persönliche Geschichten verschiedener Menschen, wird seit 1995 von Ira Glass moderiert und konnte bereits verschiedene Preise einheimsen.

Heute ist es die Entschleunigung der schnelllebigen Medienformate, die die Podcasts wieder beliebt machen. Durch die "Slow-Media"-Bewegung gibt es einen Wandel in den Nutzungsgewohnheiten von Medien. Medien sollen bewusst konsumiert werden - weg vom Multitasking, hin zum Monotasking.

Podcasts als Sprachrohr für Unternehmen

Schon unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel erkannte 2006 das Potenzial von Podcasts und startete damals ihren eigenen. Bis heute spricht sie darin über das, was die Menschen politisch bewegt. Auch andere Politiker haben inzwischen Podcasts, etwa Andrea Nahles oder Christian Lindner.

Im Hinblick auf Podcasts als Kommunikationskanal von Unternehmen dominieren Formate von Zeitungsredaktionen, gefolgt von TV- und Radiosendern. So haben etwa die ZEIT, Der Spiegel oder der Bayerische Rundfunk (BR) Podcasts zu bestimmten Themengebieten, die von der Hörerschaft sehr gut angenommen werden. Gleiches gilt für Personen des öffentlichen Lebens: Die Podcasts von Jan Böhmermann und Olli Schulz (Fest & Flauschig), Palina Rojinski (Podkinski) oder Barbara Schöneberger (Mit den Waffen einer Frau) finden sich regelmäßig in den Podcast-Charts und Empfehlungen der Streaminganbieter.

In journalistischen Bereichen wird das Audio-Medium als Informations- und Unterhaltungsquelle erwartet - weniger bei Wirtschaftsprüfern wie Deloitte oder einem Finanzdienstleister wie comdirect. Sie sprechen mit ihren Podcasts zielgruppenorientiert Wirtschafts-Interessierte an und erreichen mittels Broadcasting eine breite Masse.

Der zweite Aufschwung der Podcasts bietet für Unternehmen die Chance, einen weiteren Kommunikationskanal zu bedienen, der Interessierte anspricht, Reichweite erzielt und zusätzliche Interaktionen generiert. Dabei ist zu betonen, dass die Inhalte nicht in Kurzform auf Social Media geteilt, sondern fundiert bereitgestellt werden.

 

Quellen:

www.pressrelations.de

www.wuv.de

Carolin Hilleke

,

Kristina Simic

VERÖFFENTLICHT AM

11. Oktober 2019

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