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Anforderungen an Bewerber Teil 1

Bei Maschinenbauern: Kärcher im Interview

Für alle, die gerade auf der Suche nach einer Stelle für Ihr Praxissemester oder einem Job sind, haben wir Unternehmen auf den Zahn gefühlt: Worauf achten Sie bei eingereichten Bewerbungsunterlagen? Wie können Bewerber im Gespräch punkten? Und wie schaffen sie es, Mitbewerber hinter sich zu laasen? In unserer neuen Serie stehen uns Mitarbeiter aus der HR großer Unternehmen Rede und Anwort. In Teil 1 die Kärcher SE & Co. KG.

In der neuen Serie "Anforderungen an Bewerber" geben wir Tipps, wie Bewerber bei Unternehmen im Bewerbungsgespräch punkten und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen können. Dafür haben wir mit den Verantwortlichen gesprochen. Im ersten Teil mit der Kärcher SE & Co. KG. Das Familienunternehmen Alfred Kärcher SE & Co. KG ist ein Hersteller von Reinigungsgeräten und -maschinen und hat seinen Hauptsitz in Winnenden.

Ansprechende Bewerbungsunterlagen

Mona Bohland, HR Consultant bei Kärcher erwartet keine künstlerisch ausgetüftelte Bewerbung. "Ich bin eher ein Freund von schlichten Designs." Das Wichtigste ist ein einheitliches Layout, gerade was die Schriftgröße und Schriftart betrifft. Man solle außerdem sehen, dass sich der Bewerber Mühe gegeben hat. Ein etwas provokativer Aufhänger eignet sich nach Mona Bohland besser für den Einstieg des Anschreibens als der sonst übliche Anfangssatz. ,"Was ich nicht mehr zeitgemäß finde und auch kein schöner Einstieg ist, wäre die Kennung der Stellenausschreibung und wo man sie gefunden hat." Besser wäre, wenn schnell deutlich wird, warum sich der Bewerber auf die Stelle bewirbt und seine Gründe im Laufe des Anschreibens ausführt. In solchen Fällen würde man gerne weiterlesen, um zu erfahren, weshalb der Bewerber den Job will, erklärt Mona Bohland.

Die Softskills in die Bewerbungsunterlagen aufzunehmen ist sinnvoll, um im Bewerbungsgespräch direkt darauf einzugehen. "Im Anschreiben sollten Charakterstärken begründet werden. Ich habe das dort gelernt und kann deshalb dies und das. Charaktereigenschaften nur aufzuzählen, um den Text zu unterfüttern, finde ich schwierig." Die Personalerin rät Bewerbern dazu, sich immer zu überlegen, wie man sich von den anderen Bewerbern abheben kann.

Beim Bewerbungsgespräch von sich erzählen

Die Bewerbung auf die Traumstelle ist raus und nun heißt es warten. Doch wie lange muss man sich gedulden, bevor man sich beim Unternehmen erkundigen darf? Wenn die Bewerbung eingeht, wird sie von Personalern gesichtet und dann an den zuständigen Fachbereich weitergeleitet. "Der Bewerber sollte dem Unternehmen zwei bis drei Wochen Zeit lassen, kann dann aber nachfragen", sagt Mona Bohland.

Im Bewerbungsgespräch kann der Bewerber am Anfang mehr zu den einzelnen Stationen erzählen, die der Personaler im Lebenslauf lesen konnte. Gerade bei anfänglicher Nervosität könne man dadurch souverän wirken. Der Einstieg gebe Sicherheit und Orientierung, erläutert Mona Bohland.

Für das äußerliche Auftreten gibt Mona Bohland den Tipp, sich am Begriff ,"casualschick" zu orientieren. Man sollte sehen, dass sich der Bewerber Gedanken gemacht hat, wie die übliche Kleiderordnung im Unternehmen ist.

Im Gespräch gibt es bei Kärcher eine gewisse Frageabfolge, die nicht standardisiert ist, aber auch nicht völlig willkürlich. Die Fragen sind so aufgebaut, dass man die Bewerber vergleichen kann.

Authentische Antworten

Sobald das Gespräch auf das Thema "Stärken und Schwächen" gelenkt wird, werden viele Bewerber unsicher. Dabei gilt laut Mona Bohland die Regel, dass sich eine authentische Reaktion auszahlt. "Vorgefertigte Antworten führen längerfristig nicht zum Erfolg", meint sie. Die Schwächen sollten in einem guten Mittelmaß dargestellt werden, ohne dass der Bewerber danach unsympathisch wirkt. Hinter der Antwort sollte eine wirkliche Überlegung stecken, was den Bewerber ausmacht. Dafür können Freunde und Familie im Voraus befragt werden. "Vielleicht stellt der Bewerber bei diesem Teil selbst fest, dass er nicht zum Unternehmen passt. Im Gespräch sollte man offen herausfinden können, ob der Bewerber zum Unternehmen und das Unternehmen zum Bewerber passt."

Mona Bohland meint, man tendiere schon zu jemanden mit Vorerfahrung, weil es dann leichter wäre, den Bewerber einzuarbeiten. "Durch die hohe Anzahl von Bewerbern gibt es eine Konkurrenz, die wiederum zu einer bestimmten Auswahl führt." Für einen Werkstudentenjob oder ein Praxissemester im Studium zählen auch schon Projektarbeiten zu relevanten Themen. Gerade die Ansprüche an den Bewerber bzw. die Bewerberin unterscheiden sich nach Größe des Unternehmens und der Anzahl der Bewerber.

HR Consultant Bohland stellt die Vorteile eines Praktikums heraus. "Wenn man es einmal in das Unternehmen geschafft und sich gut präsentiert hat, dann knüpft man Kontakte und profitiert von diesen über das Praktikum hinaus." Praktika wären wichtig, um sich anzuschauen, ob der Tätigkeitsbereich richtig gewählt ist oder ob man noch in andere Bereiche schauen möchte.

 

 

VERÖFFENTLICHT AM

02. Februar 2020

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https://www.kaercher.com/de/

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