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Anforderungen an Bewerber, Teil 3

Bei IT-Dienstleistern: adesso im Interview

In unserer Serie geht es um Tipps, wie Bewerber bei Unternehmen im Vorstellungsgespräch punkten und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen können. Im Interview haben wir mit den Verantwortlichen gesprochen: heute das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen adesso SE mit Sitz in Dortmund und Stuttgart.

Julia Gärtner ist Personalreferentin Recruiting bei adesso und empfiehlt dem Bewerber einen übersichtlichen Lebenslauf, auf dem der Personaler auf einen Blick die wichtigsten Daten und Fakten erkennen kann. Die Annahme, ein Lebenslauf dürfe nicht länger als eine Seite sein, ist mittlerweile überholt. "Mit steigender Berufserfahrung wird auch der Lebenslauf automatisch länger. Wichtig hierbei ist, dass zu jeder beruflichen Station ein paar Stichpunkte zu den Aufgaben der jeweiligen Tätigkeit aufgelistet werden", meint Julia Gärtner. Die Aufgaben sollten möglichst im Bezug mit den Aufgaben in der Stellenausschreibung stehen. Sollte der Lebenslauf länger als drei Seiten sein, kann ein einseitiges Kurzprofil mit den wichtigsten Stationen angefertigt werden.

Verlinkung zu Xing oder LinkedIn

Auch der Bildungsweg sollte in den Lebenslauf aufgenommen werden. Die Abschlussnoten können dabei jeweils in Klammern stehen. Was oft vergessen werde, sind die Kontaktdaten. "Gerne gesehen sind neben der unabdingbaren E-Mail Adresse und Mobilnummer, direkte Verlinkungen auf Profile wie Xing, Blogeinträge oder Portfolios", ergänzt Julia Gärtner.

Das Anschreiben sollte keine weitere Ausformulierung des Lebenslaufs sein, sondern die Motivation des Bewerbers ausdrücken. Schön wäre es, wenn deutlich wird, dass sich der Bewerber mit der Stellenausschreibung und dem Unternehmen beschäftigt hat. Dafür können zwei Kernanforderungen aus der Anzeige herausgegriffen werden und es kann erklärt werden, warum man diese erfüllt. "Der Bewerber sollte darauf achten, Kompetenzen nicht nur stur aufzulisten, sondern diese mit Beispielen aus dem beruflichen Werdegang zu belegen", sagt die Personalreferentin.

Die Bügelfalte ist unnötig

Der Tag des Bewerbungsgesprächs rückt näher und es bleibt die Frage, ob der Anzug noch gebügelt werden muss. "Die Kleiderordnung ist heutzutage viel lockerer geworden. Ein gepflegtes Erscheinungsbild und ein ordentlicher Gesamteindruck sind für den berühmten ersten Eindruck dennoch wichtig", sagt die Personalreferentin.

Guter Gesamteindruck beim Bewerbungsgespräch

Die Aufforderung, von sich im Bewerbungsgespräch zu erzählen, ermöglicht dem Personaler, zu erkennen, ob der Bewerber zwischen relevanten und irrelevanten Informationen differenzieren kann. Sobald die Frage nach den eigenen Schwächen zur Sprache kommt, werden viele dazu verleitet, vom eigenen Perfektionismus zu berichten. Dabei kann man laut Julia Gärtner ganz authentisch zu seinen Schwächen stehen und bestenfalls erklären, dass man daran arbeitet.

Auch wenn es heute üblich ist, das Bewerbungsgespräch über Skype zu führen, ist man sich als Bewerber doch unsicher, ob man nicht einen Nachteil hat, weil man dem Personaler nicht persönlich gegenüber sitzt. "Skype kann eines der Gespräche ersetzen. Ein Zweitgespräch sollt dann aber bestenfalls persönlich sein, um sich einen umfassenden Eindruck von dem Bewerber zu verschaffen. Denn bei einem persönlichen Gespräch können Mimik und Gestik oft besser eingeschätzt werden", meint Julia Gärtner.

 

Anna-Sophie Kächele

VERÖFFENTLICHT AM

26. Februar 2020

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