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Konsum einschränken

Verzicht in der Fastenzeit

Am Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern. Im Christentum ist sie ursprünglich als eine Einschränkung der Nahrungsaufnahme zu verstehen. Doch auch nicht religiöse Menschen verzichten während der Fastenzeit auf ihre Vorlieben, die nicht nur bestimmte Nahrungsmittel betreffen.

Viele Menschen verzichten in der Fastenzeit auf Süßigkeiten.

Viele Menschen verzichten in der Fastenzeit auf Süßigkeiten.

Die Zahl 40 steht in der Bibel häufig in Verbindung mit einer Zahl der Vorbereitung. In der Fastenzeit bereiten sich die Christen auf Ostern vor, daher wird diese auch "österliche Bußzeit" genannt. Da Jesus an einem Mittwoch verraten und an einem Freitag gekreuzigt worden sein soll, verzichten die Menschen an diesen Tagen auf Fleisch, um Jesu Leiden zu gedenken. In der Fastenzeit werden die sechs Sonntage nicht als Fastentage mitgezählt, da der Sonntag als Tag der Auferstehung gilt. Als Fasten bezeichnet die Kirche den konkreten Verzicht auf Nahrung. Einmal täglich solle man eine stärkende Mahlzeit zu sich nehmen, welche lediglich zum Erhalt der Körperfunktion diene. Doch auch die Fastenzeit geht mit der Zeit und somit ist heutzutage nicht ausschließlich der Verzicht auf Nahrung ein Thema.

Kirchen rufen zum Autofasten auf

Die Rheinische Kirche ruft vom 04. März bis 04. April 2020 zum "Autofasten" auf. Die Bistümer Trier, Mainz, Fulda und Köln setzen zum Ziel, das eigene Auto so oft wie möglich stehen zu lassen, um somit die eigene Rolle im Klimawandel zu reflektieren. Auch unter dem Hashtag #plastikfasten möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu einer plastikfreien Fastenzeit aufrufen. Die Erfahrungen sollen verbunden mit diesem Hashtag in den sozialen Medien geteilt werden. Neben dem "Autofasten" und "Plastikfasten" geht dieses Jahr der Trend auch zu "Digital Detox". "Digital Detox" beschreibt eine digitale Entgiftung des Gebrauches digitaler Geräte und Medien.

Verzicht im Alltag

Im Bezug zu "Digital Detox" gibt es mehrere Ansätze. Hier könnte man auf Streamingdienste wie beispielsweise Netflix, Amazon Prime oder Sky verzichten. Eine generelle Eingrenzung des Fernsehkonsums wäre auch denkbar. Wer den kompletten Verzicht des Handys umgehen möchte kann hier Alternativen wählen. Eine kostenlose App namens "Forest" soll zur Verringerung des Handykonsums beitragen. Hier kann ein Zeitfenster eingestellt werden, in welchem das Handy nicht genutzt werden soll. Während dieser Zeit wächst virtuell ein Baum. Greift man jedoch auf das Handy zu, welkt der Baum. Wenn nun mit der Zeit ein eigener Wald wächst werden goldene Coins gesammelt. Kauft man die App kann man die gesammelten Coins auch an die gemeinnützige Organisation Trees for the Future spenden und somit helfen echte Bäume anzupflanzen. Außerdem haben verschiedene Handyhersteller auch eigene Dienste wie z. B. die Funktion der Bildschirmzeit von Apple. Öffentliche Verkehrsmittel oder das Nutzen von Fahrgemeinschaften bieten in der Zeit des "Autofasten" eine gute Alternative. Auch das Fahrrad ist nicht nur Umweltfreundlich sondern trägt zur eigenen Gesundheit bei. Um den alltäglichen Plastikverbrauch bei Obst und Gemüse einzugrenzen kann man auf unverpackte Produkte übergehen und sich für den Transport einmalig ein Gemüsenetz kaufen. In Stuttgart befinden sich derzeit zwei "Unverpackt" Läden: Schüttgut & Tante M. Der Einkäufer bringt hier die Behälter, die er für seinen Einkauf benötigt, einfach selbst mit. Kaffeeliebhaber können den Kaffee to go - Becher durch eine einmalige Investition in einen recycelbaren Becher ersetzen.

Den alternativen Möglichkeiten zum ursprünglichen Verzicht in der Fastenzeit sind keine Grenzen gesetzt und es bleibt spannend, wie sich dies in den kommenden Jahren entwickelt.

Quellen:
www.katholisch.de/artikel/148-40-tage-ohne
www.autofasten.de
www.forestapp.cc
www.bund.net
www.tantem-unverpackt.de
www.schuettgut-stuttgart.de

Giulia La Manna

VERÖFFENTLICHT AM

03. März 2020

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