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Werbung

Vollbremsung bei den Werbeinvestitionen 2020

Das Jahr 2020 hat durch die Corona-Pandemie eine ungewöhnliche Wendung genommen. Diese Veränderungen sind auch in der Werbebranche zu spüren und wirken sich auf das Werbejahr 2020 aus: Viele Unternehmen haben spontan auf das Thema Corona reagiert und Werbemaßnahmen ausgesetzt. Andere haben auf verschiedenste Weise ihre Werbekampagnen ihren Mitarbeitern gewidmet oder auf die Einhaltung des Social Distancing hingewiesen.

Durch die Corona-Pandemie wird die Wirtschaft derzeit hart getroffen. Unternehmen kämpfen ums Überleben und das beeinflusst auch die Werbebranche. Bereits Anfang März 2020 wurden bei 81 Prozent der GWA-Agenturen (Gesamtverband Kommunikationsagenturen) Projekte von der Kundenseite abgesagt oder verschoben. Über die Hälfte der Agenturen erwarteten im März bereits Umsatzeinbrüche für das laufende Jahr, wie eine Umfrage des GWA zeigte. Die Auftraggeber müssen ihre Ausgaben in dieser Lage priorisieren und haben ihre Werbegelder dadurch umverteilt oder gar komplett eingefroren. Schaut man beispielsweise auf den deutschen Markt der alkoholfreien Getränke, hat die Coca-Cola Company ihre brutto Werbespendings zwischen Januar und April 2020 um über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert. Die Pepsico Inc, mit Getränken wie etwa Pepsi oder 7 Up, hat hingegen ihre gesamte werbliche Präsenz im Zeitraum zwischen Januar und April 2020 nur über das Fernsehen ausgespielt, was vorher kaum der Fall war. Dies kommt wohl auch daher, dass die Menschen im Zusammenhang mit Corona den klassischen TV-Nachrichten höchstes Vertrauen schenken und dieses Medium vorrangig nutzen. Gerade Personen, die in den letzten Jahren der regelmäßigen Fernseh-Nutzung den Rücken kehrten, wurden wieder überzeugt. Doch es gibt auch Marken, die es vermeiden, dass ihre Anzeigen neben den Berichterstattungen über Covid-19 erscheinen und somit ihre TV-Präsenz reduzieren.

Kinowerbung am stärksten betroffen

Generell gibt es bei allen Werbeträgern eine besorgniserregende Entwicklung und ein prognostiziertes zehn- bis zwanzigprozentiges Absacken der Umsätze. Das Medium TV gehört sicherlich nicht zu den am schwersten Betroffenen. Durch die bundesweite Schließung der Lichtspielhäuser ist die Kinowerbung mit nahezu 100 Prozent am stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden, wie der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im ZAW-Jahrbuch "Werbung 2020" veröffentlichte. Dahingegen steht es um die Out of Home Werbung gut, da hier bereits laufende Kampagnen nicht unterbrochen werden können.

Das Werbevolumen in Zeiten von Corona wurde nicht einfach nur geringer, sondern veränderte sich auch inhaltlich. Der Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz nutzte neben vielen anderen Marken seine Werbeplätze, um Informationen zu verantwortungsvollem Verhalten zu verbreiten und um "Danke" zu sagen. Diejenigen, die kurzfristig in der Lage waren ihre Kampagnen- und Marketingstrategien den Gegebenheiten anzupassen, können sich einen entscheidenden Vorteil gegenüber Wettbewerbern sichern. Doch ob sich der generelle Werbeeinbruch in der zweiten Jahreshälfte bessert ist abzuwarten und zu hoffen.

 

Quellen:

Giulia La Manna

VERÖFFENTLICHT AM

12. Juni 2020

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