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Kooperation

Feinstaub-Manager für das Stuttgart der Zukunft

15 Jahre lang hielt die Diskussion über Feinstaub die Stadt Stuttgart in Atem. Das Thema sorgte über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen. Die Sonderausstellung "Feingestaubt" im StadtPalais - Museum für Stuttgart widmet sich bis zum 12. September 2021 dieser emotionalen Debatte. Die Hochschule der Medien (HdM) zählt zu den Partnern. Sie steuert den "Feinstaub-Manager" bei, ein interaktives Modell zur Veranschaulichung der Feinstaub-Problematik in Stuttgart.

Zur DetailansichtDer "Feinstaub-Manager" soll zeigen, wie schwierig es ist, für komplexe Probleme gute Lösungen zu finden (Fotos: StadtPalais, Julia Ochs)
Der "Feinstaub-Manager" soll zeigen, wie schwierig es ist, für komplexe Probleme gute Lösungen zu finden (Fotos: StadtPalais, Julia Ochs)
Außerdem fiel die Wahl auf die HdM als kreativen Partner, um neue Ideen für die Gestaltung der Ausstellung und die Kommunikation zu erhalten. Insbesondere um auch eine jüngere Zielgruppe für das Thema Feinstaub zu begeistern und für einen Besuch im StadtPalais zu gewinnen.

Am 1. Januar 2006 trat der erste Luftreinhalte-Aktionsplan für Stuttgart in Kraft. In den darauffolgenden Jahren entbrannte eine landesweite Debatte über Luftschadstoffe in deutschen Städten in deren Zentrum die Landeshauptstadt Stuttgart stand. Im Vergleich mit anderen Orten wurde der "Kampf" gegen Feinstaub in der Landeshauptstadt besonders lautstark und vehement ausgetragen - auch in der Öffentlichkeit. 2016 wurde mit dem Feinstaubalarm eine freiwillige Maßnahme eingesetzt, die zu einem Umstieg auf schadstoffärmere Verkehrsmittel animieren sollte.

Experimentier-Stationen, Inszenierungen und Diskurs-Tische

Zur DetailansichtBesucherinnen und Besucher können als Stadtoberhaupt Entscheidungen treffen
Besucherinnen und Besucher können als Stadtoberhaupt Entscheidungen treffen
Die Ausstellung "Feingestaubt" des StadtPalais - Museum für Stuttgart erzählt die Geschichte dieses Diskurses. Gezeigt werden die vielfältigen und mitunter unvereinbaren Positionen aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Öffentlichkeit, die das Nachdenken über die Zukunft der Stadt geprägt haben. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung nähern sich dem Thema Feinstaub in Experiment-Stationen und Inszenierungen. Im Stile eines Science Centers können sie die Kontroversen rund um die Themen Mess-Stationen, Gesundheit und Stadtplanung spielerisch nachempfinden. An Diskurs-Tischen ist die eigene Meinung gefragt und im zentralen Raum der Ausstellung können die Besucher die Utopie Stuttgarts als Luftkurort erleben.

Als Stadtoberhaupt managen

Zur DetailansichtIn der Ausstellung gibt es eine grüne Oase
In der Ausstellung gibt es eine grüne Oase
An einer mit der HdM entwickelten Installation - dem "Feinstaub-Manager" haben Gäste die Möglichkeit, ihre Ideen für die Zukunft der Stadt in einem Spiel zu erproben. Als Stadtoberhaupt, ausgestattet mit enormer politischer Macht, haben sie es in ihrer Hand, die richtigen Maßnahmen im Kampf gegen den Feinstaub zu ergreifen - vom Tempolimit über mehr Radwege bis hin zum Feinstaubfresser. Ein Berater-Gremium steht dem Stadtoberhaupt mit Rat und Tat zur Seite. Doch früher oder später muss er oder sie eine Entscheidung treffen und wird mit den sachlichen und den emotionalen Folgen der Entscheidung konfrontiert - von sinkenden Feinstaubwerten über positives oder negatives Echo in den Medien bis hin zu Shitstorms von Bürgerinnen und Bürgern, die ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft machen. Das Modell entstand bei Prof. Dr. Wolfgang Gruel und Prof. Dr. Ansgar Gerlicher vom Institute for Mobility and Digital Innovation der HdM mit einem Team aus Studierenden verschiedener Studiengänge.

Gute Lösungen finden

"Mit dem Feinstaub-Manager wollen wir zeigen, wie schwierig es ist, für komplexe Probleme gute Lösungen zu finden. Denn die eine, perfekte Lösung gibt es leider nicht. Mit unserem Projekt wollen wir den offenen, produktiven Dialog über verschiedene Lösungen und deren Auswirkungen fördern. Neben der sachlichen Perspektive betrachten wir auch die emotionale Komponente - diese wird bei Entscheidungen, die viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen betreffen, oft vernachlässigt", so Prof. Dr. Wolfgang Gruel. "Neue und kollaborative Methoden zur Entscheidungsfindung können dazu beitragen, eine breitere Akzeptanz für Lösungen zu erzielen - egal ob es um die Bekämpfung von Feinstaub geht oder die Frage, wie wir die Herausforderungen einer globalen Pandemie oder des Klimawandels meistern", so Gruel weiter.

Studierende der Lehrveranstaltung "Konzeptionspraxis" bei Prof. Christine Ritz (Crossmedia Redaktion / Public Relations) hatten Kommunikationskonzepte für die Ausstellung entwickelt und Anfang des Jahres dem Teams des StadtPalais präsentiert.

Die Ausstellung wird aufgrund der Corona-Beschränkungen zunächst nur virtuell erlebbar sein. Ein Programm mit digitalen Talks und Live-Online-Führungen wird auf den sozialen Medien und auf der Website des StadtPalais zu sehen sein. Ab dem 20. Mai 2021 können in einem Online-Spiel neue Aspekte über den Feinstaub entdeckt werden.

Ausstellung "Feingestaubt"
15. Mai  bis 12. September 2021, 2. OG, StadtPalais - Museum für Stuttgart

Video zur digitalen Eröffnung, "Feinstaub-Manager" der HdM ab Minute 16

Kerstin Lauer

VERÖFFENTLICHT AM

20. Mai 2021

KONTAKT

Dr. Wolfgang Gruel

Lehrbeauftragter

Medienwirtschaft

Prof. Dr. Ansgar Gerlicher

Professor

Mobile Medien

Telefon: 0711 8923-2788

E-Mail: gerlicher@hdm-stuttgart.de

Prof. Christine Ritz

Dekanin

Crossmedia-Redaktion/Public Relations

Telefon: 0711 8923-2688

E-Mail: christine.ritz@hdm-stuttgart.de

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