PROZESSPLANUNG UND SIMULATION

Prof. Dr.-Ing. K. Thaler





SCM - Bedeutung und Motive 





Motive des Supply Chain Management (I) 
 
Motive (I)

Supply Chain Management (SCM): Effiziente Prozesse in Netzwerken
Die Anwendung von Konzepten wie der System- und Modulbildung, der Lieferantenintegration oder der Virtuellen Unternehmensnetzwerke zeigen den hohen Handlungsbedarf in den Unternehmen.

Kundenorientierung
Die Zielsetzung liegt vor allem darin, zu einer besseren Orientierung in Richtung auf den Kunden und damit auf effiziente inner- und überbetriebliche Leistungsprozesse zu gelangen.

Prozessoptimierung
Die Prozessoptimierung umfasst Aufgaben der Analyse, Gestaltung, Planung, Beurteilung, Verbesserung und der Erfolgskontrolle von Prozessen. Hauptanteile haben das Wissen und die Erfahrung der betrieblichen Mitarbeiter.

SCM: Ein interdisziplinärer Gestaltungsansatz
Ein interdisziplinärer Ansatz, der den unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen gerecht wird, bietet hierzu die beste Grundlage. Es handelt sich in diesem Verständnis bei der Prozessoptimierung weder um eine technische Optimierung, noch um eine Optimierung im mathematischen Sinne

Motivation Produkt- und Prozessqualität
Eine hohe Produkt- und Prozessqualität ist die Grundvoraussetzung für jeden längerfristigen Erfolg am Markt. Die Potentiale zur übergreifenden Prozessoptimierung sind in diesem Gestaltungsfeld als besonders hoch einzustufen. Relevant sind insbesondere:

- Frühzeitige Einbeziehung von Kunden und Lieferanten,
- Standardisierung, Bildung von Modulen und Systemen,
- vorbeugende Qualitätssicherung (Total Quality Management),
- weitgehende Parallelisierung der Entwicklung, Arbeitsvorbereitung
  und Fertigung (Simultaneous Engineering),
- Beherrschen der laufenden Änderungen von Produkten bzw. Services.

Motivation Lieferqualität
Die Forderung nach hoher Lieferzuverlässigkeit und kurzer Lieferzeit bedingt beherrschbare Produktions-, Logistik- und Serviceprozesse sowie letztlich die Abkehr von überkommenen Abläufen. Die Prozessoptimierung schafft die Basis für die Anwendung moderner Formen der Produktions-, Logistik- und Dienstleistungsorganisation.



Buch: Supply Chain Management
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Motive des Supply Chain Management (II)

Motive (II)

Motivation Organisation
Unternehmen sind gefordert, ganzheitliche, kundenbezogene Prozesse mit kosteneffizienten Strukturen zu realisieren. Hierzu wird häufig in kleinen Losen bzw. Auflagen und mit kurzen Lieferzeiten produziert. Gruppen- und Teamarbeit in Fertigungsinseln sowie die Integration und Beschleunigung der Auftragsbearbeitung in Auftragsinseln sind weitere Beispiele. Dies setzt die volle Einbeziehung der Mitarbeiter in den Leistungserstellungsprozess voraus, insbesondere durch Qualifizierung und "training on the job".

Motivation Umwelt
Ein weiteres Motiv zeigt sich in umweltgerechten Produkten und Prozessen, insbesondere bei der umweltgerechten Produktion, der Wiederverwertbarkeit der verarbeiteten Materialien und der recycling- und demontagegerechten Entwicklung. Erfolgreiche Unternehmen profilieren sich besser am Markt, indem sie bereits im Rahmen der Produktplanung und Entwicklung die ökologischen Anforderungen berücksichtigen.

Motivation Kosten
Die Zielpreis-Vereinbarung (engl.: target costing) nimmt im Rahmen optimierter Beschaffungsprozesse einen wichtigen Stellenwert ein. Dies macht sich in einer aktiveren Mitarbeit der Lieferanten beim Ausschöpfen von Kostensenkungspotentialen bemerkbar. Beschaffung und Einkauf wandeln sich vom operativen, kostenbezogenen "Beschaffer" zum "Wertschöpfungspartner" der Lieferanten. Schwachstellen müssen analysiert und kostenwirksame Verbesserungsmaßnahmen schnell umgesetzt werden.

Motivation zur intelligenten Zusammenarbeit
Im Verhältnis Kunde-Lieferant finden weitere Veränderungen statt. Viele Kunden passen ihre Herstellungs- und Leistungstiefe an. Bei der Netzwerk- und Systembildung übernimmt eine begrenzte Zahl von Lieferanten die Rolle als Systemlieferant, weitere Lieferanten die Rolle der Herstellungs- und Dienstleistungsspezialisten. Die Lieferanten werden zunehmend an der Projektarbeit beteiligt und erhalten mehr Freiheitsgrade. Die Lieferantenintegration wirkt sich auf Herstellungsprozesse aus, z.B. im Rahmen des E-Business oder des Just-in-Time Abrufes. Neben der Reduzierung der Zahl der direkten Lieferanten wird weltweit eingekauft, aber auch regionale Lieferanten aufgebaut, die zu 100 % beliefern. Die informationstechnische Vernetzung wirkt umfassend, z.B. bei der Auftragsabwicklung, bei der Produktplanung, bei technischen Änderungen  oder beim Austausch von Produktdaten.





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"Vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen rückt die Gestaltung und Optimierung der inner- und überbetrieblichen Geschäfts- prozesse zunehmend in den Mittelpunkt des Unter- nehmen-interesses. Die Prozessoptimierung, insbe- sondere das "in Frage stellen" und "Neukonzipieren" ganzer Prozesse, leistet im Rahmen von Reorganisations- projekten einen wichtigen Beitrag."

Prof. Thaler, Expertenforum Supply Chain Management, Berlin 1999.
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