Die Konzerte fanden im Fernsehstudio der HdM statt, das von Maile und Schiffner zu dieser Gelegenheit mit 44 Lautsprechern ausgestattet wurde. Die Lautsprecher wurden auf drei horizontalen Ebenen im Raum angeordnet. Die Band spielte im vorderen Teil des Raums auf einer Bühne, auf der ihre Instrumente mirkofoniert wurden. So konnten die beiden Masterstudenten während des Konzerts die Live-Signale aufnehmen und durch eine spezielle Software an die Lautsprecher im Raum verteilen. "Wir haben uns während der Vorproduktion dazu entschieden, dass die musikalische Basis des Live-Konzerts nach wie vor bei den Musikern bleiben sollte", erklärt Benedikt Maile. "Trotzdem eröffnet die Möglichkeit der dreidimensionalen Sound-Wiedergabe einen weiteren kreativen Umgang mit der Anordnung der Signale und schafft ein neues Hörerlebnis."
Eine wegweisende Technologie
Maile und Schiffner zufolge, machen die Lautsprecher auf zweiter und dritter Ebene den wesentlichen Unterschied zu vorigen Tontechnik-Konzepten, wie zum Beispiel dem 5.1 Surround-Sound, aus. Die Lautsprecher bilden beim Surround-Sound eine horizontale 2D-Ebene ab, während die 3D-Technik durch die Lautsprecher auf zweiter Ebene, sowie die Deckenlautsprecher eine weitere Dimension eröffnen und kreativen Spielraum schaffen. 3D erweitere somit die Idee des Surround-Sounds und nähere sich noch mehr dem natürlichen Hörerlebnis des Menschen an.
Benedikt Maile und Daniel Schiffner produzierten bereits vor dem Konzertprojekt den Titel "Golden Nights" von Eau Rouge in 3D. "Wir haben uns dann gefragt, wie wir die Musik an den Konsumenten bringen könnten", erklären sie. "Ein Live-Konzert schien die beste Lösung, da der Konsument in diesem Fall wenig Aufwand hat und wir die Kontrolle über die Technik und das Konzept behalten." Diese Idee wurde in der Musikindustrie bereits aufgegriffen: Daniel Schiffner beschreibt, wie die 3D-Tontechnik zum Beispiel in einer Konzerttour der deutschen Band Kraftwerk letztes Jahr in Deutschland zum Einsatz kam. Die Tour wurde von der Firma d&b Audiotechnik betreut, von der auch die beiden HdM-Studenten Unterstützung für ihr Projekt mit Eau Rouge bekamen. "Die Technologie ist auf jeden Fall zukunftsweisend", bestätigt Daniel Schiffner. "Im Kino setzt sie sich immer weiter durch. Warum sollte sie es dann nicht auch in der Musik?"
Alexandra Seidel
24. Februar 2016
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