Studierende realisieren Stop-Motion-Film
Klick. Aufnahme. Veränderung der Position der Puppe. Wieder Klick. Wieder Aufnahme. So in etwa liefen die Dreharbeiten des Studierendenprojekts "Liz & Evie" ab. Gemeinsam realisieren Studierende der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart mit Regisseurin und Drehbuchautorin Mareika Greiss diesen Stop-Motion-Film. Die Geschichte von Liz und Evie handelt von Freundschaft, Ängsten und Haarspende. Premiere ist am 5. Juli 2018 auf der MediaNight der HdM.

Mareika Greiss und Ida Asferg Jakobsen mit der fertigen Liz. | Quelle: Franziska Fernis
Vor einem halben Jahr kam Mareika Greiss zu dem Entschluss, den Stop-Motion-Film "Liz & Evie" zu drehen. Damit wollte sie ein größeres Bewusstsein für das Thema Haarspende in Deutschland schaffen. Denn das Haar für Echthaarperücken kommt überwiegend aus dem asiatischen Raum und hat eine ganz andere Struktur als europäisches Haar. "Dadurch wirken sie steif, unecht und bereiten den Trägern oft eher Sorgen", erklärt Mareika Greiss.
"Für viele Menschen ist es sehr schwer, wenn sie ihr Haar durch Krankheit oder einen Unfall verlieren. Besonders Kinder und Frauen leiden unter dieser Belastung", so Mareika Greiss. Genauso geht es auch der kleinen Evie aus dem Stop-Motion-Film der Studierenden. Aus einer zufälligen Begegnung mit der 17-jährigen Liz entwickelt sich eine Freundschaft. Als sie erfährt, dass Evie ihr Haar verloren hat, beginnt Liz viele Dinge mit anderen Augen zu sehen.
Internationale Unterstützung für interdisziplinäres Studiengangsprojekt

Ida Asferg Jakobsen beim Puppenbau. | Quelle: Franziska Fernis
Ein gutes Auge ist während der gesamten Produktion gefragt. Ob bei der Erstellung der Puppen, dem Filmen der Sequenzen oder dem synchronen Vertonen. Die Studierenden, hauptsächlich aus dem Studiengang Audiovisuelle Medien, haben in Setbau, Puppenbau, Animation, Sounddesign alle Produktionsschritte selbstständig übernommen. Unterstützung im Puppenbau bekam das Team von der Dänin Ida Asferg Jakobsen, die die Entwürfe für Liz und Evie zeichnete und deren Köpfe modellierte. Das Projekt wird auf Social Media und einem eigenen Blog begleitet. Dabei geben die Studierenden Einblicke hinter die Kulissen, informieren über Haarspende und erzählen aus Liz und Evies Welt.
Wie ein Daumenkino in 3D

Bei den Dreharbeiten. | Quelle: Franziska Fernis
Die Geschichte der beiden Hauptfiguren wurde als Stop-Motion-Film produziert. Dabei handelt es sich um eine spezielle Trickfilmtechnik, bei der jede Sekunde in zwölf Standbilder aufgeteilt wird. Figuren oder Gegenstände werden vom Animator in jedem Einzelbild minimal bewegt. Werden die einzelnen Bilder nacheinander abgespielt, entsteht die Illusion eines Films. Vergleichbar ist diese Animationsart mit einem Daumenkino.
Finanziert wurde der Stop-Motion-Film über eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, wobei das finanzielle Ziel innerhalb von nur 24 Tagen erreicht wurde. Derzeit befinden sich die Studierenden im Endspurt der Fertigstellung des Films, welcher an der MediaNight der HdM am 5. Juli 2018 präsentiert wird.
Jennifer Mareen Kögel