Vorlesung Informatik 1 - Teil B: Theorie
4.4 Weitere Standards und Codecs
- MPEG-7 : XML-Format für die Beschreibung von Multimedialen Inhalten (Metadaten). Wichtig z.B. für Bild-, Audio und Video-Datenbanken, z.B. bei ZDF und ARD. In der Praxis geringe Bedeutung.
- MPEG-21: Standardisierung des Workflows in der Multimedia-Produktion auf XML Basis. Praktisch wenig Bedeutung, wurde bisher nicht wirklich fertig. Der Abschnitt zu DRM (Digital Rights Management) hat noch die größte praktische Bedeutung.
DivX/Xvid: heute nicht mehr relevant. Kompression von ca. 100 Minuten Film auf CD-ROM(DVD)
Theora/Ogg:
H.265 (HVEC High Efficiency Video Coding):
- Nachfolger von H.264, 25-40% höhere Kompression bei gleicher Qualität,
- bis 8K Video-Auflösung,
- Verbesserte DCT mit größeren Blöcken (32*32) und verbesserte Bewegungskompensation,
- neben H.264 das nächst häufige Streaming Format,
- kostenpflichtig, weil Vielzahl von Patenten darauf existieren,
VP8/VP9
- Von Google entwickelter Codec, der als Alternative zu H.264/265 offen und umsonst ist.
- Basis von YouTube.
- Wird von den meisten Browsern unterstützt.
- File-Format: meist Matroska (MKV)
AV1
Von der AOMedia (Alliance for Open Media) entwickelter offener und kostenfreier Standard als Nachfolger von AV1.
Container-Formate:
Man muss zwischen File-Format (Container) und Video-Codec unterscheiden. Manche Container können nur einen bestimmten Codec enthalten, andere sind offen. Wichtige Container-Formate:
.mov Quicktime (Sorensen), entspricht weitestgehend H.264
- .mp4 MPEG-4 Video für H.264/HVEC oder H.265
- .MKV Matroska Video Container, offenes und freies Format
- .avi Microsoft Video Format
- .VOB Video Objct auf DVD
- .webM Format für HTML5 Videos VP8/VP9/AV1, basiert auf Matroska
- .mpg MPEG-1 Video
- .flv .f4v Flash Video, heute nicht mehr üblich
- .ogg wurde z.B. vom Real-Player favorisiert, enthielt Vorbis Codec
FFmpeg: wichtige Software Bibliothek mit sehr vielen Codecs, sie wird z.B. vom Programm VLC verwendet.