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Promovieren an der HdM

Promovieren an der Hochschule der Medien

In den letzten Jahren hat die Hochschule der Medien in der Forschung viel erreicht. Aus einer Fachhochschule mit reiner Lehre ist eine moderne Hochschule für angewandte Wissenschaft geworden, welche sich aktiv in vielen Scientific Communities an der wissenschaftlichen Diskussion beteiligt. Messbar ist dies unter anderem am Drittmittelaufkommen und den anerkannten wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Promotionen spielen dabei eine wichtige Rolle. Unser Ziel ist es, unseren Masterabsolventen und Mitarbeitern einen Zugang zur weiteren wissenschaftlichen Qualifikation in Form einer Promotion zu ermöglichen. Hier gibt es unterschiedliche Wege, welche wir erläutern möchten. Dazu sollen auch wichtige Aspekte und Rahmenbedingungen aufgezeigt werden.

Zielgruppe

Zuerst soll einmal der Hinweis erfolgen, was wir nicht bieten: die Hochschule der Medien hat keine eigenen strukturierten Programme im Sinne eines Promotionsstudiums, welches es erlauben während eines einjährigen Sabbaticals oder nebenher („wir erkennen Ihre Berufserfahrung an“) in kurzer Zeit einen Doktortitel zu erwerben.

Somit: wer ein Promotionsstudium in Vollzeit sucht, wird an der Hochschule der Medien nicht fündig. Eine Ausnahme ist das kooperative Promotionskolleg
Digital Media gemeinsam mit den Universitäten Stuttgart und Tübingen. Dieses ist aber von der Struktur her auf ein Vollzeitengagement angelegt mit einem entsprechenden Stipendium. Allerdings sind hier aktuell keine Neuaufnahmen möglich, da alle Stellen besetzt und viele Verfahren bereits abgeschlossen sind.

Unsere Lehrenden haben somit auch kein Deputat, um eine Gruppe von Promovierenden zu betreuen. Die Motivation ist immer ein gemeinsames wissenschaftliches Interesse, welches die Basis für eine Betreuung bietet. Oft bieten sich Promotionsmöglichkeiten für Projektbeschäftige im Rahmen von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten. Gleichzeitig freuen wir uns über Absolventen, welche nach ihrem Master (u.a. dem Master in Media Research) „weiter“ machen möchten. Regelmäßig kommen zudem Bachelorabsolventen der HdM nach einem Master an einer anderen Hochschule zu uns für eine Promotion zurück. Auch Lehrbeauftragte und Partner in Projekten sind mit uns erfolgreich Promotionen angegangen. Grundsätzlich können auch Promotionen von Dritten ohne Bezug zur Hochschule der Medien betreut werden, aber für das Finden einer Betreuung muss erfahrungsgemäß ein Anknüpfungspunkt existieren wie eben ein gemeinsames Forschungsinteresse.

Voraussetzung für eine Promotion ist ein Master oder ein „altes“ Diplom bzw. vergleichbare Abschlüsse wie ein juristisches Staatsexamen oder ein Magister. Ausländische Abschlüsse müssen unter Umständen zuvor anerkannt werden. Die Basis sind in der Regel das Äquivalent eines Studiums von 300 ECTS, d.h. eine Studiengesamtdauer von 10 Semestern. Somit ist eine Promotion mit einem alten FH-Diplom (wird als Studium mit 240 ECTS angesehen) oder bei einem 3-semestrigen Master nach einem Bachelor mit 6 Semestern schwierig. Hier müssen im Einzelfall die Promotionsordnungen geprüft werden. Unter Umständen können Angleichungsleistungen notwendig werden.

Motivation und Ziele

Der Weg zu einer Promotion ist anstrengend und somit empfiehlt sich zuerst die persönlichen Ziele zu prüfen. Wenn es nur um den Titel geht, ist davon abzuraten. Der Doktortitel ist keine Garantie für einen Karriereturbo und der Zeitaufwand ist erheblich. Das bedeutet, dass man im eigentlichen Beruf erhebliche Freiräume braucht.

Wichtig ist, dass man Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und auch Lernen hat. Eine Promotion bringt einen – neben der umfassenden fachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema – auch methodisch erheblich weiter. Sie hilft, wenn man eine Karriere in der Forschung in der Industrie plant und ist im Normalfall die Voraussetzung für eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaft bzw. einer Fachhochschule.

Erfahrungsgemäß müssen Sie mindestens 3 Jahre investieren und oft dauert es länger. Klären Sie für sich, ob sich das mit Ihrer privaten und beruflichen Situation vereinbaren lässt. Wenn eine berufliche Veränderung ansteht oder ein Auslandsaufenthalt geplant ist, dann ist dies nicht selten ein Grund für einen Abbruch einer externen Promotion. Genaue Aussagen zum Zeitaufwand für die eigentliche Promotion sind schwierig, aber rechnen Sie mit dem Gegenwert einer minimal einjährigen Vollzeittätigkeit als zeitliche Investition und da sollte auch Ihr Lebenspartner mitspielen. Sie werden sich an der HdM einbringen wollen und müssen. Das ist die Teilnahme an z.B. Veranstaltungen Ihrer Forschungsgruppe, die Präsentation von Ergebnissen auf dem Innovation Day oder im Rahmen der Ringvorlesung. Gerade wenn Sie eine Professur anstreben, sollten Sie sich auch in die Lehre einbringen, da diese Lehrerfahrung ein wichtiges Kriterium bei Berufungsverfahren ist. Last but not least werden Sie immer auch Teil einer Scientific Community, d.h. nehmen an Tagungen Teil, reichen dort Paper ein und veröffentlichen auch über Ihre eigentliche Promotion hinaus. Auch Gutachtertätigkeiten oder die Mitorganisation einer Konferenz können auf Sie zukommen.

Wenn Sie nach dem Lesen dieser Punkte für sich sagen, dass Sie genau das suchen und Lust darauf haben, dann ist eine Promotion das Richtige für Sie. Sollten Sie noch nicht ganz sicher sein, dann ist der folgende – von der Universität Heidelberg mitentwickelte – Test sicherlich spannend:
https://www.academics.de/angebote/promotion-test-soll-ich-promovieren

Wege zur Promotion

Der Dreh- und Angelpunkt ist das Finden einer Betreuerin bzw. eines Betreuers (oft Doktormutter bzw. Doktorvater genannt) an der Hochschule der Medien. Je nach (Partner-)Institution kann diese Form der Betreuung auch im Team erfolgen. Dennoch ist der erste Schritt für Interessenten eine Betreuerin bzw. einen Betreuer an der HdM zu finden. Dies ergibt sich bei Mitarbeitern oft aus den beteiligten Professorinnen und Professoren der Forschungsprojekte und Institute. Für Absolventen kann dies der Anschluss an eine erfolgreiche Betreuung der Masterarbeit sein. Generell gilt: informieren Sie sich nach den Forschungsschwerpunkten über die Webseiten der Institute und Leuchttürme sowie auf den Homepages der Lehrenden. Nur ein Teil unserer Dozenten betreut Promotionen und auch bei den aktiven Forschenden sind die Kapazitäten nicht unbegrenzt.

Was die HdM nicht leisten kann ist Interessenten eine Doktormutter oder einen Doktorvater für ein Promotionsverfahren zuzuweisen. Dies wäre auch nicht zielführend, da hier eine mehrjährige Kooperation eingegangen wird, bei der einfach auf persönlicher Ebene „die Chemie“ stimmen muss.

Wenn Sie eine Betreuung gefunden haben, dann unterstützt das IAF (Institut für angewandte Forschung, als eine zentrale Einrichtung der HdM) Sie gemeinsam mit Ihrer Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer bei der Wahl des Zugangs zur Promotion. Hier bietet sich die Promotion mit dem (zukünftigen) Promotionsverband der Hochschule für angewandte Wissenschaft oder aber die Promotion mit einer Partneruniversität an.

  • Die 21 staatlichen und drei kirchlichen Hochschulen in Baden-Württemberg haben einen "Promotionsverband der Hochschulen für angewandte Wissenschaften" gegründet. Dieser Verband konstituiert sich aktuell. Forschungsstarke Professorinnen und Professoren der Hochschule der Medien können diesem Verband beitreten. Das Promotionsverfahren mit der Verleihung des Doktortitels läuft somit faktisch nicht an der HdM, sondern über den Verband. Es ist davon auszugehen, dass im Laufe der kommenden Monate auf diesem Weg Promotionsverfahren begonnen werden können. Eine Übersicht, welche Kolleginnen und Kollegen unserer Hochschule auf diesem Weg Promotionsverfahren betreuen stellen wir zusammen, sobald sich der Verband konstituiert hat.

  • Dazu kommen zahlreiche Kooperationen mit deutschen und internationalen Universitäten. Diese stehen für (fast) alle Fachrichtungen offen wie die Kooperation mit der University of West Scotland. Sie können sich aber auf einzelne Fachbereiche beziehen wie die Kooperation mit der Universität Swansea in Wales für Themen im Bereich Druck und Verpackung sowie Entrepreneurship und Management. Die Mehrzahl der aktuell laufenden Promotionsverfahren beruht aber auf persönlichen Kontakten von Lehrenden oder Forschungsgruppen. Dazu zählen Verfahren in Zusammenarbeit mit den Universitäten Stuttgart, Tübingen, Hohenheim, Passau und weiteren Universitäten im In- und Ausland. Bedenken Sie, dass gerade die Promotionen mit Partnern in UK regelmäßige Anwesenheiten erfordern und hier Studiengebühren anfallen, welche vom Promovenden zu tragen sind.

Rahmenbedingungen

Sehr früh stellt sich die Frage, ob die Promotion als Monographie erstellt wird oder ob man kumulativ promoviert. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile, welche kurz beschrieben werden sollen:

  • Monographie: das war früher der Klassiker, d.h. eine schriftliche Promotionsleistung, welche im Normalfall als Buch erscheint. Die Publikation ist Bestandteil des Promotionsverfahrens und kann – je nach Präferenz und Promotionsordnung – über einen Verlag, online oder im Selbstverlag erfolgen. Der Vorteil einer solchen Promotion ist oft die bessere Planbarkeit, allerdings sollte in diesem Fall parallel in entsprechenden Zeitschriften publiziert werden.

  • Kumulative Dissertation: hier erstellen Sie eine Reihe von Aufsätzen, welche in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert werden. Vor der Annahme steht ein Peer Review Verfahren, d.h. die Beiträge werden (anonymisiert) begutachtet. In vielen Disziplinen gibt es auch ein Ranking der Journals und hier kann es Vorgaben durch die Promotionsordnung oder die Betreuenden geben. Dies gilt auch für weitere Rahmenbedingungen wie z.B. Regeln zu Erst- oder Alleinautorenschaft. Der Vorteil einer solchen Promotion liegt darin, dass man nach Abschluss der Promotion bereits einige anerkannte Veröffentlichungen hat, allerdings führen die Peer Review Verfahren dazu, dass es schwerer wird den zeitlichen Ablauf der Promotion zu planen.

Hier gibt es keinen richtigen oder besseren Weg. Wer eine (internationale) wissenschaftliche Karriere anstrebt, sollte den Weg der kumulierten Promotion gehen, da die Liste der Veröffentlichungen eine wichtige Rolle spielt. Wer sich in der Industrie oder an einer HAW/FH bewirbt, wird keinen Nachteil durch eine Monographie haben. Gleichzeitig wird das Thema und die Disziplin eine Rolle spielen. In den Rechtswissenschaften sind kumulierte Promotionen unüblich und teilweise ausgeschlossen, in anderen Fachbereichen eher die Regel. Es gibt gleichzeitig Partner, welche nur noch kumulierte Promotionen betreuen. Die Entscheidung werden Sie mit Ihrer Doktormutter bzw. dem Doktorvater treffen. Hier wird auch zu prüfen sein, welche konkreten Möglichkeiten der Veröffentlichung bestehen. Bei interdisziplinären Promotionsvorhaben kann es schwierig sein, passende Journals zu finden bzw. hier wäre man auf „Special Issues“ angewiesen. Das spricht dann wieder eher für eine Monographie. Es kann auch sein, dass geeignete Journals primär englischsprachig sind, d.h. hier muss man bereit sein, auch englische Texte zu verfassen.

Die andere wichtige Frage ist die der Finanzierung. Folgende Wege sind hier typisch:
  • Stelle an der Hochschule: Eine Promotion aus einem Forschungsprojekt heraus mit einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist ein Weg, welcher oft funktioniert. Das Erstellen von Veröffentlichungen kann Teil der Dienstaufgabe sein. Darüber hinaus können die Projektinhalte zu Ihrer Promotion beitragen. Allerdings: nicht jede Minute Ihrer Arbeitszeit wird in Ihre eigentliche Forschung fließen, da auch Projektmeetings, administrative Aufgaben etc. dazugehören.

  • Neben Forschungsprojekten gibt auch weitere Projektstellen, welche einen Forschungsbezug haben und es gibt andere Stellen im Mittelbau, welche sich gut mit einer Promotion verbinden lassen. Solche befristeten Stellen sind immer auch eine Qualifizierungsphase und die Promotion ist ein hervorragender Nachweis für die erreichten Kompetenzen. Aktuelle Stellenangebote der HdM finden Sie unter:
    https://www.hdm-stuttgart.de/hochschule/aktuelles/stellenangebote

  • Promotionsstelle in einem Unternehmen, einem Verband oder an einer (auch außeruniversitären) Forschungseinrichtung: zahlreiche Unternehmen in der Region Stuttgart bieten solche Stellen an, bei denen entweder eine teilweise Freistellung erfolgt oder aber in Forschungsprojekten gearbeitet wird. Bosch, Mercedes-Benz und Siemens sind Beispiele dafür, aber auch Beratungsunternehmen und der Mittelstand ermöglichen Mitarbeitern diesen Weg zur Promotion. Wichtig ist, dass eine Promotion eine freie wissenschaftliche Arbeit ist, d.h. das Ergebnis darf nicht durch das Unternehmen vorgegeben werden.

  • Ein weiterer Weg können Stipendien von Stiftungen oder im Rahmen von Promotionskollegs sein. Sie werden Sie dabei nicht reich, allerdings können Sie sich zu 100% auf Ihre Promotion konzentrieren. Wenn Sie den Weg über eine Stiftung gehen möchten, dann müssen Sie hier eigenständig nach Ausschreibungen und Förderschwerpunkten recherchieren. Bei Bedarf unterstützen wir die Bewerbung mit der Zusage einer Promotionsmöglichkeit und (konkreten) Empfehlungsschreiben durch die Betreuer. Aktuell gibt es keine (neuen) Stipendien im Rahmen des Graduiertenkollegs und auch keine Einzelstipendien. Wir informieren hier, wenn es neue Ausschreibungen gibt.

  • Es gibt immer wieder Promovierende, welche sich selbst finanzieren und Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen übernehmen und/oder als Freelancer Aufträge annehmen. Bei der Dauer einer Promotion sollten Sie aber im Vorfeld sicherstellen, dass hier mit einer gewissen Kontinuität zu rechnen ist. In diesem Fall müssen Sie unbedingt die sozialversicherungsrechtlichen Regelungenprüfen.

  • Von einer berufsbegleitenden Promotion OHNE Unterstützung des Arbeitgebers durch Freistellungen oder Arbeitszeitreduktion ist abzuraten, da eine Promotion neben einer Vollzeittätigkeit vom zeitlichen Umfang im Normalfall nicht machbar ist.

Sie müssen mit gewissen Kosten für Reisen und Konferenzteilnahmen rechnen, dazu kommen bei ausländischen Partnern teilweise Studiengebühren. Je nach Weg der Veröffentlichung können sowohl bei einer der Monographie wie auch für Open Access Journals weitere Kosten anfallen. Die Form der Unterstützung durch die Hochschule unterscheidet sich im Einzelfall. Konferenzteilnahmen können ggf. als Dienstreisen genehmigt und aus Projekten finanziert werden. Im Rahmen der Personalentwicklung kann bei Mitarbeitern z.B. die Teilnahme an externen Seminaren für Doktoranden unterstützt werden. Zudem sind in den kommenden Jahren auch interne Angebote im Sinne einer Personalentwicklung für Promovierende geplant.
Ihr formaler Status wird sich nach dem Weg der Promotion unterscheiden (z.B. Mitarbeiter, Immatrikulation bei der Partneruniversität etc.). Sie erhalten auf jeden Fall Zugang zu den benötigten Ressourcen unserer Hochschule wie z.B. Bibliothek und Labore.
Üblich ist heute auch der Abschluss einer Promotionsvereinbarung. Hier werden Recht und Plichten geregelt. Form und Inhalt unterscheiden sich je nach Partner für das Promotionsverfahren. Als Beispiel sei die Vorlage der Universität Stuttgart genannt:
https://www.uni-stuttgart.de/forschung/nachwuchs/document/promotionsvereinbarung-2021.pdf

FAQ:

Frage: Berechtigt mich jeder Masterabschluss zur Promotion? Brauche ich eine Mindestnote?
Antwort: im Normalfall ja, das gilt für konsekutive Master wie auch Weiterbildungsmaster, solange es fachlich passt. Probleme kann es geben, wenn Bachelor- und Masterabschluss in der Summe nicht auf 300 ECTS kommen. Mindestnoten werden in den jeweiligen Promotionsordnungen geregelt, oft beträgt diese 2,5 (an manchen Universitäten auch als „Prädikatsexamen“ bezeichnet).
Frage: Habe ich einen Anspruch auf die Betreuung an der HdM?
Antwort: Nein, Sie müssen einen Betreuer/eine Betreuerin finden und als Doktorand angenommen werden. Das „wie“ ergibt sich aus den jeweiligen Promotionsordnungen der den Doktortitel vergebenden Institution.
Frage: Was ist, wenn mein Betreuer die Hochschule wechselt / in den Ruhestand geht / seine Berechtigungen zur Betreuung von Promotionen verliert?
Antwort: die Regeln des Promotionsverbands sind so, dass laufende Verfahren zu Ende geführt werden können. Sollte eine Betreuung durch die Doktormutter/-vater nicht mehr möglich sein, wird im Normalfall bei einem Wechsel unterstützt. Ausnahmen wären wissenschaftliches Fehlverhalten oder andere schwerwiegenden Gründe.
Frage: Wie sieht es aus mit dem ausländischen Doktortitel. Darf ich diesen führen?
Antwort: Als Absolvent eines Promotionsverfahrens im Bologna-Raum dürfen Sie diesen Titel ohne weitere Anerkennung führen und er kann z.B. auch in den Personalausweis eingetragen werden. Andere Doktorgrade müssen ggf. anerkannt werden, wobei sie für zahlreiche Länder (z.B. USA, Kanada, Israel etc.) als äquivalent angesehen werden. Das sind aber Landesvorschriften, d.h. für Baden-Württemberg empfiehlt sich hier das Prüfen des „Merkblatt zur Führung ausländischer Grade“ des MWKs. Vorsichtig sein muss man aber mit anderen Titeln. Ein MD (Medical Doctor) ist kein vollwertiger Doktor, ein italienischer „Dottore“ steht einem Bachelor-Abschluss gleich und in manchen europäischen Ländern gibt es „kleine Doktorgrade“, welche letztendlich ein Magister mit Rigorosum sind. In diesen Fällen wäre das Führen eines solchen Doktorgrads eine Straftat.
Frage: Welche Doktorgrade gibt es? Gibt es qualitative Unterschiede?
Es gibt zahlreiche Bezeichnungen, welche sich aus den jeweilige Promotionsordnungen ergeben. Bekannt sind z.B. der Dr. jur. (Juristen), Dr.-Ing. (Ingenieurwissenschaften) oder der Dr. rer. pol. (als Sammelbegriff für Doktoren der Politik-, Sozial und Wirtschaftswissenschaften). Auch wenn z.B. der Dr.-Ing. früher von den klassischen Universitäten belächelt wurde (aber heute auch international sehr angesehen ist) und der Dr. med. als einfach zu erreichen bezeichnet wird, gibt es formal keine Abstufungen.
Frage: ich promoviere im Rahmen eines Forschungsprojektes. Was ist, wenn das Projekt vor dem Abschluss meiner Promotion ausläuft?
Antwort: das Promotionsverfahren ist formal unabhängig vom Forschungsprojekt, d.h. Sie können es auch bei einer Beschäftigung im Folgeprojekt weiterführen. Nicht selten gibt es auch Fälle, dass wissenschaftliche Mitarbeiter ihre Promotion verteidigen, obwohl sie nach dem Abschluss des Projektes längst in der Industrie tätig sind. Frage: Kann ich mich mit einer Promotion auf eine Professorenstelle an einer HAW bewerben? Antwort: die Promotion ist normalerweise EINE Voraussetzung für die Berufung, mit Ausnahmen des künstlerischen Bereichs. Neben der Promotion ist eine Berufserfahrung von 5 Jahre erforderlich, wovon 3 Jahre außerhalb des Hochschulbereichs sein müssen.
Frage: Welcher Anteil der Promotionen wird erfolgreich beendet?
Antwort: die Quote dürfte bei ca. 50% liegen. In der Mehrzahl der Fälle entscheidet sich aber bereits im ersten Jahr, ob man eine Promotion „durchzieht“.
Frage: Vergibt die Hochschule der Medien auch die Ehrendoktorwürde oder Ähnliches? Kann man sich dafür bewerben?
Antwort: Die HdM vergibt aktuell keine Ehrendoktorwürden. Es gibt an der Hochschule der Medien Honorarprofessuren (https://www.hdm-stuttgart.de/hochschule/organisation/honorarprofessuren). Voraussetzungen sind dafür ein nachhaltiges, d.h. mehrjähriges Engagement in der Lehre an unserer Hochschule und die Erfüllung der formalen Voraussetzungen für eine Berufung auf eine Professur. Über die Bestellung entscheidet der Senat auf Vorschlag einer Fakultät oder des Rektorats. Gewünscht ist eine enge Verbindung zur HdM, ein wesentlicher Beitrag zur Ergänzung des Lehrangebots an der HdM und eine Beteiligung an Prüfungen sowie an der Forschung.
Frage: kann ich die Kosten, welche für eine Promotion anfallen steuerlich geltend machen?
Antwort: Der Bundesfinanzhof hat 2003 entschieden, dass diese als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden können. Wichtig ist dabei, dass die Promotion einen beruflichen Bezug hat.
Frage: welche Stipendienangebote gibt es?
Antwort: die Hochschule der Medien bietet keine eigenen Promotionsstipendien an. Sollten zukünftig Mittel über das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg bereit gestellt werden, dann finden Sie auf unsere Website die entsprechenden Informationen. Zahlreiche Stiftungen bieten Stipendien an. Diese können bestimmte Fächer-/Zielgruppen ansprechen oder auch thematisch ausgerichtet sein. Eine kleine Auswahl von Stiftungen, welche bereits HdM-Studierende gefördert haben finden Sie unter den folgenden Links (in alphabetischer Reihenfolge):

  • BW-Stiftung: Link

  • Cusanuswerk: Link

  • DAAD: Link sowie: Link

  • Friedrich-Ebert-Stiftung: Link

  • Friedrich-Naumann-Stiftung: Link

  • Hans-Böckler-Stiftung: Link

  • Heinrich-Böll-Stiftung: Link

  • Konrad-Adenauer-Stiftung: Link

  • Stiftung der deutschen Wirtschaft: Link

Frage: wie geht es nach der Promotion weiter?
Antwort: unser dringender Appell: Halten Sie den Kontakt zu unserer Hochschule und Ihrer Scientific Community. Sie können Lehraufträge übernehmen, Gastvorträge halten, ab und zu mal wieder auf eine Konferenz gehen und einen Beitrag veröffentlichen. Gerade für spätere Berufungsverfahren ist es ein großer Vorteil, wenn man am Ball geblieben ist und sich nicht einfach mit dem Titel aus der Wissenschaft verabschiedet hat. Wissenschaftler zu sein ist kein Jobtitel, sondern eine Lebenseinstellung.

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