Ich betreue Bachelor- und Masterarbeiten von Absolventen:innen aus den Bachelorstudiengängen Medienwirtschaft (MW7), Digital- und Medienwirtschaft (DW7) sowie dem Masterstudiengang Medienmanagement (MM3), in Ausnahmefällen auch gerne Studierende aus anderen Studiengängen. Die nachfolgenden Hinweise betreffen nur Studierende, die von mir als Erstgutachter bei der Erstellung ihrer Bachelorarbeit betreut werden wollen.
1. Grundsätzliches Setup einer Abschlussarbeit
Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten bei mir eine Abschlussarbeit (Bachelorthesis oder Masterthesis) zu schreiben:
- Eine literaturzentrierte Theoriearbeit
- Eine empirische Arbeit mit einer eigenen Studie als zentralem Element
WICHTIG: Empirische Arbeiten betreue ich nur dann, wenn der/die Studierende nachweisen kann, dass er/sie im Laufe ihres Studiums bereits mindestens einmal eigenständig eine empirische Studie durchgeführt hat und mit den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens sowie insbesondere der Statistik, vertraut ist. Und: Es gibt diverse Möglichkeiten, empirische Studien durchzuführen. Die Datenerhebung über einen Fragebogen ist dabei nur eine (und vor allem nicht immer die sinnvollste) von vielen Möglichkeiten.
2. Literaturzentrierte Theoriearbeiten
2.1. Bachelorarbeiten
Im Rahmen von Bachelorarbeiten erwarte ich bei Theorie- bzw. Literaturarbeiten als Format/Methodik den sogenannten Systematic Literature Review. Ein Systematic Literature Review ist eine wissenschaftliche Methode, welche das Ziel verfolgt, sämtliche relevante Literatur (in der Regel wissenschaftliche) zu einem Thema zu identifizieren, auszuwerten und zu bewerten. Die Auswertung der identifizierten Literatur erlaubt es, Schlussfolgerungen für die untersuchte Fragestellung abzuleiten. Durch einen Systematic Literature Review wird der aktuelle Forschungsstand zu einem Thema aufgezeigt. Zudem werden in der Regel Lücken und bestehender Forschungsbedarf im Hinblick auf eine Forschungsfrage identifiziert.
2.2 Masterarbeiten
Forschendes Vorgehen in literaturzentrierten Arbeiten im Rahmen von Masterarbeiten fokussiert die Theorien zum Thema. Dabei bilden diese nicht nur die Grundlage für weitere Untersuchungen, sondern sind Analysegegenstand selbst. Oft werden solche Arbeiten auch als Theoriearbeit oder Literaturarbeit bezeichnet. Zu bemerken ist, dass es dabei nicht nur um ein Zusammenfassen mehrerer Theorien geht, sondern um ein Diskutieren unterschiedlicher Ansätze, um ein Vergleichen und Suchen nach Gemeinsamkeiten sowie Unterschieden. Von „Literaturarbeit" wird v.a. deswegen gesprochen, da man sich auf vorhandene Literatur wie wissenschaftliche Journals und Bücher bezieht, die wiederum bestimmten Theorien zugrunde gelegt sind. Auch in literaturzentrierten Arbeiten wird von Forschungsfragen (die man dann i.d.R. „Fragestellungen" nennt) ausgegangen. Die Theorien selbst und deren Anwendungsbeispiele sind in diesem Fall Analysegegenstand. Bei reinen Theoriearbeiten gibt es keinen empirischen Teil i.e.S., die Arbeit konzentriert sich ganz auf die systematisierende Auswertung bereits vorhandener Forschungsergebnisse und Theorien.
Typischerweise kann man drei Vorgehensweisen bei literaturzentrierten Theoriearbeiten (Master) unterscheiden:
a) Vergleich: Eine theoretische Arbeit kann zunächst einen Vergleich beinhalten. Hier können Sie mehrere wissenschaftliche Ansätze miteinander vergleichen, ihre Relevanz einordnen und auf Grundlage nachvollziehbarer Schlussfolgerungen bewerten. Das heißt die Begründung erfolgt anhand von wissenschaftlichen Argumenten und nicht auf Basis Ihrer Meinung.
b) These-Antithese-Synthese: Hier widmen Sie sich einer Theorie, um sie anschließend einer anderen Theorie gegenüberzustellen. Die Essenz dieser Auseinandersetzung mündet dann in eine Synthese.
c) Systematik: In einer Systematik gliedern Sie eine Theorie in einen übergeordneten Zusammenhang ein, um darzustellen, ob und inwiefern diese für die Lösung einer gegebenen Fragestellung passend und sinnvoll ist.
2.3 Ablauf der Betreuung bei Bachelor- und Masterarbeiten (für den Fall einer literaturzentrierten Theoriearbeit):
a) Erstkontakt:
- Wenn die Abschlussarbeit als reine Theoriearbeit angelegt ist, wenden sich die Studierenden bei Interesse für eines der unter Punkt 5 aufgelisteten Themenfelder zunächst per Mail an mich. Danach findet ein erstes persönliches Gespräch statt, in dem die grundsätzlichen Rahmenbedingungen der Betreuung sowie das Thema diskutiert werden.
b) Konkretisierung des Vorhabens:
- Sollte eine Betreuung durch mich stattfinden, findet direkt im Anschluss an das Erstgespräch das „offizielle" Kick-Off Gespräch statt, zu dem die Studierenden ein Exposé mitbringen. In diesem kurzen Exposé (4-5 Seiten) soll: o das Thema abgesteckt und eingegrenzt o erste Ideen für eine grobe Gliederung/Aufbau angedacht o eine kommentierte Literaturliste mit wissenschaftlichen (!) Quellen zum Thema bei (BA: mindestens 10 Quellen, MA: mindestens 15 Quellen) beigelegt o und ein Projekt-/Zeitplan mit Milestones, Arbeitspaketen und Deliverables präsentiert werden.
c) Zwischengespräch:
- Das Zwischengespräch sollte Anfang des zweiten Drittels der Bearbeitungszeit (Bachelor) bzw. im dritten Viertel (Masterarbeit) der Bearbeitungszeit stattfinden. Im Zwischengespräch soll der Stand der Arbeit von den Studierenden vorgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass bereits konkrete Erkenntnisse vorliegen, die dann diskutiert werden können.
d) Abschlussgespräch:
- Nach dem Kick-Off-Gespräch steuern die Studierenden ihr Projekt weitgehend selbstständig bis zur Abgabe der Thesis. • Vor der Abgabe der Abschlussarbeit besteht die Möglichkeit zu einem weiteren Gespräch, um finale Fragen zu klären.
3. Empirische Arbeiten
Empirisch Arbeiten bedeutet, unter Anwendung einer empirischen Methode bestehendes Wissen mit neuen Erkenntnissen abzugleichen, um so Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zu erkennen. Im Ergebnis gilt es dann also die Forschung auf dem Untersuchungsgebiet weiter zu entwickeln. Das ist Ziel einer empirischen Arbeit. Die Bearbeitung erfolgt mit Hilfe von Hypothesen oder Forschungsfragen, die entweder aus der Literatur/Theorie abgeleitet (quantitative Forschung / deduktives Vorgehen / „theorieüberprüfend") oder aus der Empirie heraus generiert werden (qualitative Forschung / induktives Vorgehen / „theoriebildend").
Entsprechend gibt es zwei verschiedene Arten bzw. Ansätze empirischer Forschung – die quantitative und die qualitative Forschung. Bei der quantitativen Forschung werden Hypothesen aus einer oder mehreren Theorien abgeleitet und durch die Erhebung von Daten überprüft (deduktives Vorgehen). Ein wichtiger Aspekt ist dabei die „Operationalisierung", also die Messbarmachung der aufgestellten Hypothesen, um zu begründeten, nachvollziehbaren Ergebnissen zu kommen. Bei der qualitativen Forschung ist der Ansatz umgekehrt: Auf der Grundlage einer möglichst umfangreichen und differenzierten Datenlage werden theoretische Annahmen und Konzepte entwickelt (induktives Vorgehen). Auch hierzu müssen die Daten zunächst erhoben und anschließend interpretiert werden. Dies geschieht meist auf der Grundlage erster Rohdaten aus quantitativen Forschungen und wird mithilfe von offenen Verfahren, wie etwa dem Interview, durchgeführt.
Für den Fall einer empirischen Arbeit ist der Ablauf der Betreuung wie folgt:
a) Erstkontakt:
- Wenn die Abschlussarbeit eine eigene empirische Studie (dazu zählen u.a. auch Befragungen, die in Unternehmen durchgeführt werden) beinhaltet, wenden sich die Studierenden bei Interesse für eines der unter Punkt 5 aufgelisteten Themenfelder zunächst per Mail an mich. Danach findet ein erstes persönliches Gespräch statt, in dem die grundsätzlichen Rahmenbedingungen der Betreuung sowie das Thema diskutiert werden.
b) Konkretisierung des Vorhabens:
- Sollte eine Betreuung durch mich stattfinden, findet im Anschluss an das Erstgespräch (und ggf. weiterer Gespräche) das „offizielle" Kick-Off Gespräch statt, zu dem die Studierenden ein Exposé mitbringen.
- In diesem kurzen Exposé (4-5 Seiten) soll...
-
- das Thema abgesteckt und eingegrenzt
- die Ausgangs-/Forschungsfrage formuliert
- Methodik und Vorgehensweise dargestellt
- erste Ideen für eine grobe Gliederung/Aufbau angedacht
- und ein Projekt-/Zeitplan mit Milestones, Arbeitspaketen und Deliverables präsentiert werden.
- Legen Sie dem Exposé eine kommentierte Literaturliste mit wissenschaftlichen (!) Quellen zum Thema bei (BA: mindestens 10 Quellen, MA: mindestens 15 Quellen.)
c) Statusupdates / Zwischengespräche:
- Das Reporting (z.B. über den aktuellen Stand der Studie) findet in Form regelmäßiger Status-Updates per E-Mail/telefonisch/Zoom/persönliches Gespräch statt. • Von meiner Seite ausdrücklich angestrebt ist eine interaktive Betreuung und Beratung einer Abschlussarbeit bei maximaler Eigenständigkeit und Autonomie der Projektsteuerung durch die Studierenden.
4. Allgemeine Hinweise zu einer Abschlussarbeit
- Bitte melden Sie sich per E-Mail circa 6-8 Wochen vor dem Termin, zu dem Sie die Abschlussarbeit offiziell anmelden möchten und bringen Sie Themenvorschläge (aus den genannten Themenfeldern) mit.
- Anschluss an das Erstgespräch und das Zwischengespräch bitte Gesprächsprotokoll binnen 48h per E-Mail an mich.
- Bitte stimmen Sie Ihren Zweitgutachter mit mir ab. Ich kann hierzu gerne Vorschläge machen.
- An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis zum Thema wissenschaftliche Literatur: In der „scientific community" im wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereich gelten mittlerweile Journal-Beiträge als zentrale Quelle zur Aufarbeitung von Forschungsständen. Über die Relevanz und die „Qualität" einer wissenschaftlichen Zeitschrift gibt z.B. das Ranking des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) Auskunft.
- Eine mit „sehr gut" benotete Arbeit setzt voraus, dass mind. 50% der zitierten Literatur aus A-, B- oder C-Journals stammt. • Bitte verwenden Sie von Anfang an eine einheitliche Formatierung mit einer Dokumentenvorlage und halten Sie sich an stimmige Zitationsregeln. Es ist hilfreich mit Literaturverwaltungsprogrammen zu arbeiten.
- Zu jeder Abschlussarbeit wird ein ausführliches Gutachten erstellt, das die Grundlage für die Bewertung und ein Feedbackgespräch mit dem Studierenden bildet.
5. Mögliche Themenfelder
Aktuell sind zu den folgenden Themenfeldern Bachelor- und Masterarbeiten unter meiner Betreuung möglich:
- Geschäfts- und Erlösmodelle in Digital- und Medienunternehmen
- Strategisches Verhalten von Organisationen/Unternehmen bei der Technologieadoption
- Technologieimplikationen auf Wertschöpfungsketten und/oder Geschäftsmodelle in der Digital- und Medienwirtschaft
- Diversifikationsstrategien von Digital- und Medienunternehmen
- Diversifikationsstrategien von Unternehmen diverser Branchen mit Zielbranche „Medien"
Neben oben genannten Themen mit Bezug zur Digital- und Medienwirtschaft im Allgemeinen sind insbesondere auch Themen mit einem Fokus auf die Musikindustrie sowie die Eventbranche möglich – jeweils mit Fragestellungen zu den oben genannten Themenfeldern.