Kurzbeschreibung
Aus medienethischer Perspektive fällt die Produktion von synthetischen Stimmen durch KI in den Bereich „Deep Fakes“. Hierzu gibt es bislang noch sehr wenig ethische Forschung, vor allem zu der Frage, welche synthetisch erzeugten Medieninhalte zu begrüßen sind. Insgesamt muss das Thema vor dem Hintergrund der Mediennutzung, der Aufgabe der Medien in der Gesellschaft und dem Thema des Medienvertrauens untersucht werden. Ebenso gewinnt die Betrachtung eines möglichen Missbrauchs der anvisierten neuen Möglichkeiten im Medienanwendungsfeld herausragende Bedeutung: Anders als bekannte Anwendungsfelder synthetischer Stimmerzeugung (Sprachassistenten, Navigationsgeräte, Vorlesefunktion für barrierefreie Nutzung durch Sehbehinderte etc.) handelt es sich bei Medienproduktionen nicht um ein beliebiges Wirtschaftsgut, sondern um ein Kulturgut, das qua Verfassung in einer Demokratie eine Informations-, Meinungsbildungs- und Kontrollfunktion übernimmt. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt GEI§T untersucht die ethischen Implikationen von synthetischen Stimmen in den Medien. Im Rahmen des Projekts wird eine empirische Studie mit Medienschaffenden durchgeführt. Eine Einbindung in die Forschungsarbeit von GEI§T bei der Auswertung der Studie und der Aufbereitung der Ergebnisse ist möglich.
Name und Kontaktdaten
Prof. Dr. Petra Grimm
Hochschule der Medien Stuttgart
Institut für Digitale Ethik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Tel.: 0711-8923-2202
E-Mail: grimm@hdm-stuttgart.de
Fachrichtung, Studiengänge
• Medien- und Kommunikationswissenschaft
• Sozialwissenschaften/Soziologie
• Geistes- und/oder Kulturwissenschaften
• (Medien-)Wirtschaft
• (Medien-)Pädagogik
• Philosophie und angrenzende philosophischer Wissenschaftsdisziplinen
• (Medien-)Informatik
Notwendiges Vorwissen
Vorausgesetzt werden
• Kommunikations- und medienwissenschaftliches Grundwissen (vermittelt zum Beispiel in LV der Medientheorie, Mediensysteme o.ä.)
• Grundkenntnisse und Interesse an Themen der Philosophie, Ethik bzw. der Medienethik/Digitalen Ethik
Wünschenswert sind
• Grundkenntnisse im Bereich Künstliche Intelligenz
• Interesse an Themen der Medienproduktion
• Grundkenntnisse der empirischen Medien- und Sozialforschung in qualitativen Verfahren