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Mediapublisher zu Besuch bei ›Brockhaus/Commission‹

Rundgang durch die Verlagsauslieferung: Im Wareneingang …
Rundgang durch die Verlagsauslieferung: Im Wareneingang …
… und zwischen den ›Bücherbergen‹ im Lager (Fotos: uhu)
… und zwischen den ›Bücherbergen‹ im Lager (Fotos: uhu)

Am 25. November besuchten mehr als 20 Erstsemester des Studiengangs Mediapublishing zusammen mit ihrem Professor Ulrich Huse die Verlagsauslieferung ›Brock-haus/Commission‹ (kurz: BroCom) in Kornwestheim.

Dienstleister für 170 Verlage

Woher bekommen Buchhandlungen eigentlich ihre Bücher? Eine Antwort auf diese Frage gab BroCom-Geschäftsführer Matthias Heinrich. Er empfing die Studierenden in der Verlagsauslieferung und stellte ihnen zunächst sein Unternehmen in einer Präsentation vor.

Buchhandlungen können ihre Bücher direkt bei den Verlagen bestellen und erhalten sie dann von der jeweiligen Verlagsauslieferung. BroCom lagert derzeit die gesamte Produktion inklusive der Non-Books und Werbemittel für rund 170 Verlagskunden. Dafür bekommt das Unternehmen Lagermiete. Wird ein Buch bestellt, verpackt und versandt, kommt noch eine Auslieferungsgebühr hinzu, die vom Wert der ausgelieferten Ware abhängt.

Benötigt ein Buchhändler nur ein Buch (weil dieses von einem Kunden bestellt wurde), so wird er dies bei einem Buchgroßhändler (Barsortiment) bestellen, da dieser ihn über Nacht beliefert, so dass der Kunde das Buch am Tag nach der Bestellung erhält. Bei größeren Mengen und Lagerergänzungen wird der Buchhändler hingegen einer Bestellung beim Verlag bzw. dessen Verlagsauslieferung vorziehen: Diese dauert zwar etwas länger, ist für ihn aber kostengünstiger.

Da BroCom als ›Bekannter Versender‹ klassifiziert ist, erfolgen auch Lieferungen ins Ausland vergleichsweise schnell. Insgesamt sind derzeit 120 Mitarbeiter in der Verlagsauslieferung an der Bestellabwicklung der insgesamt etwa 120 000 lieferbaren Verlagsprodukte beteiligt.

Überall Paletten und Regale

Auf die Theorie folgte die praktische Anschauung: BroCom-Logistikleiter Peter Bachmann führte die Studierenden durch die Hallen der Verlagsauslieferung, nachdem er ihnen Sicherheitshinweise bezüglich der Lagerfahrzeuge und der geringen Luftfeuchtigkeit gegeben hatte.

Die Führung startete am Wareneingang, wo die Lieferungskontrolle stattfindet und die Ware vermessen wird. Außerdem muss überprüft werden, ob der Barcode unbeschädigt ist, denn dieser wird für die weiteren Arbeitsschritte immer wieder gebraucht.

Als nächstes werden die Bücher auf Paletten in bis zu zehn Meter hohe Regale eingelagert. Von dort werden sie je nach Bedarf in kleineren Mengen ins Handlager gebracht, wo die Kommissionierung der einzelnen Bestellungen erfolgt. Im Hochregallager herrscht eine ›chaotische Lagerhaltung‹: Neue Bücher kommen an einen beliebigen freien Platz. Wer alle Bücher eines Verlags ansehen möchte, muss auf die Hilfe des IT-Verwaltungsprogramms zurückgreifen, das die Regalnummern verrät.

Ist eine Bestellung kommissioniert (zusammengestellt), kommt sie in die Packstation. Bevor ein passender Karton und Füllmaterial ausgesucht werden, erfolgt noch die Qualitätskontrolle, indem jede Sendung gewogen wird. Stimmt das Gewicht mit dem vorher ermittelten Soll-Wert überein, so steht dem Versand nichts mehr im Wege.

Nachhaltig in die Zukunft

Um Verpackungsmaterial und Lieferwege einzusparen, werden die ausgehenden Sendungen gebündelt verschickt und Sammelrechnungen erstellt. Ein Päckchen enthält also Bücher unterschiedlicher Verlage, die vom selben Buchhändler bestellt wurden. Dieses umweltbewusste Vorgehen zeugt, so Matthias Heinrich abschließend, von der BroCom-Philosophie: »Fridays for Future nicht nur denken, sondern auch leben.« Mit diesem Impuls begaben sich die Studierenden nach zwei interessanten Stunden wieder auf den Weg zur Hochschule.

mg210

02. Dezember 2019